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Rosa Erdbeer-Sandwich und Erdbeer-Rolle

Frucht-Sandwiches aus weichem Milchbrot mit cremiger Füllung und kreativ arrangiertem Obst sind in Japan heiß begehrt und oftmals kleine Kunstwerke. Die anfangs für mich befremdliche Kombination von Toastbrot und Früchten schmeckt außergewöhnlich gut – als Snack To Go und als Dessert.
Für mein Erdbeer-Sandwich habe ich diesmal ein rosa Eiweißbiskuit gebacken. Ansonsten nehme ich – anstelle des weichen, brioche-ähnlichen japanischen Milchbrots (Shokupan) – randloses Tramezzini-Brot als Ersatz. Gefüllt werden die Frucht-Sandwiches mit luftig aufgeschlagenem Obers mit Vanille- oder Rum-Aroma und dekorativen Fruchtstücken.

Rosa Erdbeer-Sandwich dekoriert mit grüner Zitronenmelisse auf einem mit Rosen verzierten Dessertteller
Erdbeer-Sandwich mit sichtbarer Schnittkante vorne auf Rosendekorteller, im Hintergrund grüne kleine Blätter auf weißer Spitzendecke

Toast, Sandwich oder Biskuit – Hauptsache rosa

Um ein gleichmäßiges, dezentes Rosa bei den Biskuit-Sandwiches zu erhalten, habe ich anstelle der gewöhnlichen Biskuitmasse mit Eigelb ein helles Eiweißbiskuit zubereitet. Die rosa Färbung habe ich auf ganz natürlichem Weg mit pinkem Farbpulver von Ruf erzielt. Es schmeckt nahezu neutral und kommt ohne Zusatzstoffe aus. Meist färbe ich meine rosafarbenen Mehlspeisen mit gefriergetrocknetem Himbeer- oder Rote-Bete-Pulver, beide haben allerdings einen weitaus intensiveren Eigengeschmack.

Flach liegendes Erdbeer-Sandwich auf Desserteller, die Dreieckform des rosa Sandwiches ist von oben zu sehen; im Hintergrund eine pinke Rose mit grünen Blättern
Japanisches Frucht-Sandwich

Erdbeer-Rolle statt Erdbeer-Sandwich

Wem das Zubereiten der exakt gleich geschnittenen Sandwiches zu aufwendig ist, der rollt das Biskuit auf und füllt die Roulade mit Erdbeeren und steif geschlagenem Obers (Sahne), setzt an die Enden der Rolle zwei zur Tulpenform geschnittene Erdbeeren und formt mit Minze oder Zitronenmelisse grüne Blätter.
Die Erdbeer-Sandwiches sollten ebenso wie die Erdbeer-Rolle über Nacht im Kühlschrank rasten, damit die Creme schnittfest wird. Ich habe die Erdbeer-Rolle noch mit rosa Glimmerpulver bestreut.

Rosa Biskuitrolle gefüllt mit weißem Obers, an der Schittkante in zu einer Blüte geschnittene Erdbeere mit zwei grünen Minzblättchen; die rosa Roulade liegt auf einem länglichen Teller mit zarten rosa Herzen als Dekor


REZEPT ERDBEER-SANDWICH

Menge: 6 Stk.

Backform/Energie: Backblech/Backrahmen ca. 20 x 29 cm

Zutaten

  • 50g Milch
  • 20 g Speiseöl
  • 30 g Kristallzucker
  • Vanilleextrakt
  • 60 g glattes Mehl
  • 200 g Eiweiß (von 5 Eiern)
  • 50 g Kristallzucker
  • 8 g Maizena (Stärke)
  • rosa Lebensmittelfarbe ♥
  • 250 ml Schlagobers (Sahne) oder Rama Cremefine zum Schlagen
  • ev. 1 P. Sahnefix/Sahnesteif
  • 2 P. Vanillezucker
  • 2 Msp. Tonkabohnen-Gewürz ♥
  • Erdbeeren oder andere Früchte, z.B. Kiwi, Banane, Orangen, Trauben, Mango
  • Zitronenmelisse oder Minze zur Dekoration

Zubereitung

  1. Backrohr auf 160 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
  2. Rosa Eiweißbiskuit: Milch, Öl, Vanillextrakt und Zucker verrühren, dann das Mehl unterziehen.
  3. Das Eiweiß mit dem Zucker steif schlagen, zum Ende hin die Stärke unterheben.
  4. Das Eiweiß löffelweise mit dem Milch-Mehl-Gemisch verrühren und mit Lebensmittelfarbe rosa einfärben.
  5. Die Biskuitmasse auf ein mit Backtrennpapier ausgelegtes Blech (Format ca. 20 x 29 cm) streichen und im vorgeheizten Rohr bei 160 °C Ober-/Unterhitze etwa 12–15 Minuten backen, bis der Teig fest, aber noch nicht braun ist.
  6. Aus dem Rohr nehmen und auf ein mit Kristallzucker bestreutes weiteres Backpapier stürzen. Auskühlen lassen.
  7. Der Länge nach halbieren (= zwei Streifen mit 10 cm Breite). Die Hälften übereinanderlegen, dritteln und jedes nochmals zu gleich großen Dreiecken schneiden (ergibt 6 dreieckige Doppel-Sandwiches).
  8. Cremefüllung: das Obers mit Sahnefix steif schlagen, Vanillezucker unterheben.
  9. Sandwich-Zubereitung: je 2 Biskuit-Dreiecke vorbereiten. Eines mit einem EL Obers bestreichen. Die halbierten Erdbeeren mit der Schnittkante nach außen nebeneinander auf das bestrichene Sandwich-Dreieck setzen. Den Zwischenraum mit weiteren Erdbeeren belegen, mit Creme ausfüllen und mit einer Cremeschicht bedecken. Das zweite Biskuit-Dreieck vorsichtig aufsetzen. Eine Schnittkante mit Minze oder Melisse garnieren.
    JAPANISCHE VARIANTE: rindenloses Tramezzini-Brot bzw. Soft-Sandwich anstatt Eiweißbiskuit verwenden

Ein schönes Pfingstwochenende wünscht euch eure sugar&rose.
PS: Mittlerweile blühen unzählige Rosen in meinem Garten. Schaut vorbei auf Facebook oder Instagram.

Matcha-Sakura-Dessert und die Kirschblüte in Japan

Alleine bei den Worten Hanami und Sakura 🌸 leuchten meine Augen (rosa). Ich bin immer noch völlig verzaubert von unserer traumhaft schönen Japanreise, wo im Frühling Jahr für Jahr die Kirschblüte eine Flut von blassrosa Blüten über das Land ergießt. Wir haben den absolut perfekten Zeitpunkt für unsere Gartenreise gewählt und tausende blühende Kirschbäume und noch mehr verzückte Menschen darunter gesehen. Nicht nur wir, gefühlt die ganze Insel stürmte wie im Rausch in die Parks und Gärten, um die vergängliche Schönheit der Kirschblüte einzuatmen und die Blütenpracht zu feiern.
Natürlich habe ich auch zahlreiche Sakura-Speisen probiert und zuhause gleich ein japanisches Matcha-Sakura-Dessert mit Mochi und Kirschblüte zubereitet sowie eine Variante, die warm auch zum Frühstück schmeckt, ein Matcha-Sakura-Grießdessert.

Zwei Gläser mit grün-rosa Matcha-Sakura-Dessert mit grünem Matcha-Mochi und je einer rosa Kirschblüte als Deko
Zwei Gläser mit grün-rosa Matcha-Sakura-Dessert mit grünem Matcha-Mochi und je einer rosa Kirschblüte als Deko, im Vordergrund eine durchsichtiges Kirschblütengelee mit eingeschlossener Kirschblüte

Hanami in Japan

Die Zeit der Kirschblüte (Sakura) ist in Japan ein Höhepunkt im Kalender und markiert den Frühlingsbeginn. Familien lassen die Schulferien – mit Bento-Boxen auf blauen Decken unter den blühenden Bäumen sitzend, die Schuhe exakt parallel außerhalb abgestellt – ausklingen. In den Gärten rund um Schreine und Tempel wird überall Hanami (= Blüten betrachten) gefeiert. Staunend und fotografierend finden wir uns zugleich mit halb Japan unter unzähligen weiß, rosa und pink blühenden Kirschbäumen. Der Anblick und die Fülle sind einfach überwältigend!

Blühende Kirschbäume in Japan vor dem weißen Kranichpalast, vor einem roten Schrein-Eingang, unter Kirschbäumen auf blauen Matten sitzende Japaner, hängende Kirschzweige über einem Brunnen

Mit Ende März und Anfang April haben wir bei unserer Oliva-Gartenreise heuer den optimalen Zeitpunkt getroffen. Die Kirschbäume zwischen Osaka, Kanazawa und Tokyo standen in voller Blüte, zudem unzählige Kamelien und Pflaumenbäume. Bald werden auch die zahlreichen Wisterien (Blauregen), Azaleen und Strauchpäonien blühen und im Herbst in den präzise und harmonisch angelegten japanischen Gärten die Ahornbäume in gelb, orange und rot leuchten. Japan ist für Pflanzenfreunde+innen durch seine Vielfalt somit zu allen Jahreszeiten sehenswert.

Zartrosa blühend Kirschbaumallee entlang eines Flusses, die Bäume spiegeln sich im blauen Wasser
Kirschbäume vor dem nächtlich beleuchteten Tokio-Tower, Frauen in Geisha-Kleidung vor einem Tempel, nächtlich beleuchteter Kirschgarten

In den Gärten Koraku-en in Okayama und im Kenrokuen in Kanazawa sowie am “Philosophenweg” in Kyoto, eine 2 km lange Allee von Kirschbäumen entlang eines Kanals, habe ich hunderte Fotos gemacht. Und ich habe neben den am weitest verbreiteten Zierkirschen Yoshino und der gefüllten Kanzan eine wahre Sortenvielfalt entdeckt, von grünweißen bis kräftig pinken, von winzig kleinen bis zu riesigen, gefüllten Blüten, mit aufrecht stehenden und tief bis zum Boden hängenden Zweigen. Die 10 häufigsten Sakura-Sorten Japans kann man hier nachlesen.

Sechs Bilder von unterschiedlichen Kirschblüten, von grünweiß über blassrosa bis kräftig pink, dreimal fünfblättrige, dreimal stark gefüllte nelkenartige Blüten

Sakura-Süßspeisen

Zur Kirschblütenzeit findet man nahezu in jedem Geschäft und in vielen Lokalen Gerichte im Sakura-Style. Rosa Sakura-Latte oder Sakura-Mochis (aus Klebreismehl oder mit eingesalzenem Kirschblatt umhüllte Klebreiskuchen), zu Dreiecken gefaltene mit Adzukibohnen gefüllte Klebreistaschen (Yatsuhashi), mit Früchten gefüllte Sandwiches, fischförmiges Gebäck mit Kirsch- oder Bohnenfüllung, Hanami Dango (drei Klebreiskugeln in grün, weiß und rosa am Spieß, welche die grünen Blätter, pinken Knospen und weißen Blüten repräsentieren), rosa Sakura-Kekse oder halbkugelförmiges, durchsichtiges Sakura-Gelee mit eingelegter Kirschblüte.
Zudem habe ich allerlei Kuchen, Pudding und Eis in rosa und grün gesehen und auch probiert. Die grüne Färbung kommt vom Matcha-Tee, der den sehr dezent gesüßten Desserts und Bäckereien einen feinherben Geschmackskontrast verleiht.

Mochis auf Teller, dahinter Holzpüppchen im Geisha-Look, dreifarbige Klebreiskugeln auf Spieß, Mochis als Dreieck, rosa Sakura-Kekse, eine Eistüte mit rosa-grünem Eis, Fischküchlein und Sakura-Gelee-Halbkugel

Alles ist rosa und hellgrün: Matcha-Sakura-Dessert

Am Markt haben wir auch die “Pausenbrote” der Japaner gegessen, Reisdreiecke (Onigiri) mit Lachs oder Thunfisch gefüllt und mit grünem Nori-Algenblatt umhüllt – der Reis war teilweise ebenso rosa. Bereits zum Frühstück wurden grün-weiß-rosa Klebreis-Bällchen, leicht gesüßter rosafarbener Reis und grüner Matcha-Pudding serviert.
Den japanischen Matcha-Pudding gibt es daher hier am Blog ebenso in rosa-grün als Matcha-Sakura-Dessert, zudem eine Frühstücksvariante, ein Matscha-Sakura-Grießdessert (Rezept hier downloaden).

Matcha-Sakura-Dessert mit Grieß im Glas, unten eine grüne Matcha-Schicht, darüber eine rosa Schicht, ein Klacks Matchabrei und eine pinke Mochi und Kirschblüten obenauf

REZEPT MATCHA-SAKURA-PUDDING

Menge: 4 Port.

Zubereitungszeit: 10 Minuten + 2 Stunden Kühlzeit

Zutaten

  • 200 ml Schlagobers (Sahne) + 200 ml Vollmilch
  • 50 g Kristallzucker
  • ½–1 EL Matcha-Pulver für den grünen Matcha-Pudding
  • 5 g pulverisierte Gelatine + 5 EL heißes Wasser
  • Für die Deko:
    Mochi oder Erdbeeren und ev. Kirschblüten
    Zweifarbige Sakura-Variante:
  • rosa Matcha-, Sakura- oder etwas Himbeerpulver
    (alternativ rosa Lebensmittelfarbe)
  • 1 Spritzer Rosenwasser

Zubereitung

  1. Schlagobers, Milch und Zucker vermengen und unter Rühren aufkochen. Vom Herd nehmen.
  2. Ca. 4 EL Milch in eine Schale geben und darin das gesiebte Matcha-Pulver mit einem Schneebesen sehr gut verrühren, bis es aufgelöst ist. Den Matcha-Milch-Mix zur gekochten Milch geben und gut verrühren.
  3. Gelatinepulver in erhitztem Wasser auflösen und in die Matcha-Milch einrühren.
  4. Den Matcha-Pudding für einige Minuten in einer Schüssel mit eiskaltem Wasser (ev. mit Eiswürfeln) unter Rühren abkühlen.
  5. Den noch flüssigen Pudding in vier Gläser füllen und im Kühlschrank fest werden lassen (dauert ca. 2 Stunden).

Für die zweifarbige Matcha-Sakura-Dessert-Variante von der Zutatenmenge zunächst nur die Hälfte zubereiten und erst nach der Kühlzeit von gut einer Stunde die rosa Schicht (zweite Hälfte ohne Matcha-Pulver) zubereiten und auf den grünen Matchapudding aufgießen.


Für heute wünsche ich euch eine Handvoll Kirschblüten und dazu eine leichte Brise Wind … Eure sugar&rose

Colomba Pasquale – italienisches Ostergebäck

Zum Osterfest kommt in Italien traditionell eine Colomba Pasquale auf den Tisch. Mittlerweile hat dieses Festtagsgebäck über die Landesgrenzen hinaus am österlichen Frühstückstisch (und folglich auch in den Supermärkten) Einzug gehalten.
Wörtlich übersetzt steht Colomba (di) Pasquale für Ostertaube. Die Colomba wird nämlich in einer speziellen Form gebacken, die einer Friedenstaube ähnelt. Wie das weihnachtliche Gegenstück, der Panettone, besteht auch sie im Original aus einem schweren Weizensauerteig, hat mindestens 15 Prozent Orangeat-Anteil und ist mit einem knusprigen Eiweiß-Zuckerguss überzogen sowie mit Mandeln und Hagelzucker bestreut. Die etwas zeitaufwändige Zubereitung lohnt sich durchaus.
Ich habe beide Varianten ausprobiert, eine mit Sauerteig und eine Colomba mit Hefeteig und sie einem Vergleichstest unterzogen.

Colomba Pasquale in Papierform auf weißem Leinen und mit breiter Leinenschleife, dekoriert mit rosa Kirschblütenzweig

Colomba Pasquale mit Sauerteig (Lievito Madre)

Schritt-für-Schritt-Zubereitung: links oben Sauerteig in zwei Papier-Colombaformen, daneben überzogen mit Eiweiß-Zuckerguss und mit Mandeln und Hagelzucker bestreut; darunter eine kopfüber mit zwei Holzspießen aufgespießte Colomba in einer Pfanne hängend, daneben eine feritg gebackene Colomba und das Buch "Süße Brote"

Die Colomba mit Sauerteig habe ich nach einem Rezept von Lutz Geißler (“Süße Brote”, Ulmer Verlag) gebacken. Die größte Hürde dabei ist die Beschaffung des Weizensauerteigs (Anstellgut). Ein frischer, milder Weizensauerteig ist im Handel schwer zu bekommen (im Unterschied zum Roggensauerteig, der in ausgewählten Bäckereien angeboten wird). Also habe ich meinen Roggensauerteig über mehrere Tage zu einem Weizensauerteig umgearbeitet. Wie das geht und vieles mehr kann man ebenso im oben erwähnten Buch nachlesen. Dazu braucht man zunächst Weizenmehl Type W550 – die nächste Hürde in Österreich. W550 entspricht hierzulande dem W700.
Für eine echte Colomba di Pasquale mit Lievito Madre sollte man auch einige Tage Zeit aufbringen – und eine genaue Küchenwaage besitzen. Denn im Rezept von Lutz Geißler sind schon mal 99 g Butter oder 71 g Eiweiß vorgegeben.

Colomba mit Hefeteig

Nicht jede*r hat die Zeit und Geduld für eine Colomba mit Sauerteig und so habe ich auch das Familienrezept meiner italienischen Freundin probiert, die ihre Colomba mit Hefe bäckt. Dieses Rezept der Colomba mit Hefeteig darf ich mit Zustimmung von Susi an euch weiterzugeben.
Spezielle Colomba-Formen aus Papier für 500, 750 oder 1000 g gibt es online oder im Fachhandel für Kochen und Backen.

Knusprig gebackene fertige Colomba mit Mandeln in Papierform, dahinter ein rosa Kirschblütenzweig

Sauerteig oder Hefeteig: der Ostertauben-Vergleich

Abgesehen vom nicht unerheblichen Zeitaufwand für dieses Festtagsgebäck und der oben beschriebenen Hürden für ein authentisches Ergebnis hat sich die Mühe in beiden Fällen gelohnt. Die Colomba mit Sauerteig schmeckte hervorragend.
Die Zubereitung von Hefeteig ist für mich Routine und ich liebe jede Art von Hefeteig-Gebäck. Folglich dachte ich, dass der Unterschied zwischen den beiden Varianten nicht nennenswert sein könne. Aber kein Vergleich! Die Colomba mit Sauerteig gewinnt überlegen. Im Geschmack, in der Konsistenz und ganz besonders bei der Haltbarkeit. Während die Hefeteig-Colomba bereits am nächsten Tag trockener schmeckte, war die etwas grobporigere Sauerteig-Colomba auch nach Tagen noch frisch (ich habe zwei Stück Sauerteig-Colombas gebacken, sonst hätte sie wohl nicht so lange gehalten 😜).
Der Einsatz von 15 (!) Eigelben machte natürlich auch farbig einen Riesenunterschied.

Vergleich zwischen fertig gebackener Colomba mit Sauerteig und mit Hefeteig, darunter beide Varianten angeschnitten. Die Sauerteigcolomba hat größere Poren und ist um vieles gelber als die Hefeteigcolomba

Man kann eine Colomba natürlich auch im Supermarkt kaufen und darauf vertrauen, dass sie schmeckt. Auch das ist eine Option, wenngleich nicht meine.


REZEPT COLOMBA PASQUALE MIT HEFETEIG

Menge: 1 Stück

Backform: 1 Colomba-Papierform für ca. 750 g

Zutaten

  • 60 g Mehl Type 700 (entspricht in Deutschland W550, alternativ W480)
  • 40 ml handwarmes Wasser
  • 28 g frische Hefe ♥
  • 560 g Mehl (Type siehe oben)
  • 110 g Kristallzucker
  • ½ TL Salz
  • Abrieb 1 Biozitrone oder Orange
  • 100 ml zimmerwarme Milch
  • 2 Eier + 1 Eigelb
  • 100 g weiche Butter, in Stücke geschnitten ♥
  • 100 g Orangeat + 1 EL Orangenlikör oder -blütenwasser
  • 100 g weiche Butter, in Stücke geschnitten ♥
  • 1 Eiweiß
  • 85 g Kristallzucker
  • 30 g gemahlene Mandeln ♥
  • Hagelzucker und etwa 10 ganze Mandeln

Zubereitung

1. Tag: 
1. Die Hefe im Wasser auflösen und mit dem Mehl zu einem Vorteig vermischen. Zugedeckt ca. 3 Stunden bei Zimmertemperatur gehen lassen.
2. Das restliche Mehl mit Zucker, Salz, Zitronenabrieb, dem Gemisch aus Eiern, Eidotter und Milch vermengen. Hefe-Vorteig und die gewürfelte weiche Butter mit dem Mixer unterrühren. Zunächst 2–3 Minuten langsam verrühren, dann auf höchster Stufe etwa 5 Minuten kräftig schlagen.
3. Den Teig mit einem feuchten Küchentuch abdecken und über Nacht im Kühlschrank rasten lassen.
4. Orangeat mit Likör vermischen und über Nacht quellen lassen.
2. Tag: 
5. Den Hefeteig morgens aus dem Kühlschrank nehmen und 2 h bei Zimmertemperatur zugedeckt gehen lassen.
6. Dann das Orangeat und nach und nach mit dem Knethaken des Mixers die Butter unterrühren. Wieder einige Minuten kräftig schlagen.
7. Zugedeckt den Teig nochmals 2–3 Stunden gehen lassen.
8. Colomba-Form vorbereiten. 
Den Teig in zwei Teile teilen und längliche Teigstücke formen. Diese kreuzweise übereinander in die Form legen. Den Teig in alle Ecken gleichmäßig verteilen und flach drücken, sonst geht die Colomba ungleichmäßig auf.
9. Nun das Eiweiß mit dem Zucker und den geriebenen Mandeln kurz verrühren und auf den Teig aufstreichen. Mit Hagelzucker und Mandeln bestreuen.
10. Backrohr auf 200 °C Ober-/Unterhitze vorheizen und die Colomba auf mittlerer Schiene ca. 7 Minuten backen. Temperatur auf 170 °C reduzieren und weitere 35–40 Min. backen. 
11. Aus dem Rohr nehmen und hängend auskühlen lassen.

Gutes Gelingen und frohe Ostern wünscht euch eure sugar&rose.

Mooskuchen-Osternester & Blüten-Tartelettes

Grüne Mooskuchen-Osternester mit bunten Zuckereiern oder doch lieber einfache Blüten-Tartelettes? – Noch bin ich am Überlegen, was zum Osterbrunch auf den Tisch kommen soll. Warum nicht beide Köstlichkeiten? Der Zusatzaufwand ist gering – ein Teig, zwei Ausführungen! Die herzigen Küchlein können bereits am Vortag zubereitet werden. Die grünen, süßen Kuchennester mit essbaren Blüten sind zugleich Dessert und frühlingshafte Deko für den Ostertisch.

Zwei Mooskuchen-Osternester auf grünen Tellerchen, dekoriert mit je einer lila Blüte und pastellfarbenen Zuckerostereiern. Im Hintergrund eine lila Primel.
Drei Blüten-Tartelettes in Papiermanschetten vor eine gefüllten nahezu blauen Primel auf einem weißen Spitzendeckchen

Grüne Mooskuchen-Osternester

Kuchenboden und “Moos/Wiese” haben die gleichen Rezeptzutaten wie die Blüten-Tartelettes. Einzig die Färbung des Teigs und der Puddingmasse mit grüner Lebensmittelfarbe macht den Unterschied. Die Puddingmasse, die den kleinen Blütenkuchen die dottergelbe Blattunterteilung verleiht, befindet sich bei den Mooskuchen-Osternestern unter dem “Moos” aus zerbröseltem Kuchenteig. Es stammt aus der oberen, abgeschnittenen Hälfte der Küchlein. Die äußere Kruste des Kuchens verwende ich nicht (ab in den Mund damit 😉 ). Das Innere ist – wie auch beim Maulwurfkuchen – einfach dekorativer.
Für die Osternester habe ich Blüten-Silikonförmchen verwendet. Sie sehen aber auch mit runden Formen, z.B. kleinen Quicheformen, herzallerliebst aus.

Zwei grüne Mooskuchen-Osternester mit bunten Zuckereiern auf grünen Tellerchen, daneben ein knalllila Osterhase
Osterdeko-Tischchen mit gefüllter blauer Primel, einer Draht-Box mit sechs Ostereiern darinnen in mint, beige und pastellgelb, darauf sitzend ein lila Osterhase

Schnelle Blüten-Tartelettes

Für den einfachen Ölkuchenteig und die Puddingmasse bedarf es keines Mixers. Beide sind rasch mit einem Schneebesen verrührt.
Die kurz erhitzte und dann überkühlte Puddingmasse aus Eigelb, Milch, Zucker und Maisstärke wird sternförmig auf den Teig dressiert und unterteilt die kleinen Küchlein – einer Blume ähnlich – in einzelne Blütenblätter.
Nach Backen werden die Minikuchen mit etwas Staubzucker bestreut. In die Blütenmitte kommt je ein Klecks Marillenmarmelade (alternativ auch Himbeergelee).

Zubereitung der Blüten-Tartelettes und Mooskuchen-Osternester: links oben zwei Schüsseln mit dem Kuchenteig und dem dottergelben Pudding; rechts oben sechs Tartetteförmchen gefüllt mit Teig; links unten die gebackenen Küchlein auf einem Abkühlgitter, daneben zwei fertige Blüten-Tartelettes mit orangem Marmeladeklecks
Kuchegitter mit fünf fertigen Blüten-Küchlein mit orangem Marmeladeklecks, dekoriert mit Wachteleiern, lila Blüten und einem lila Primelstöckchen.

REZEPT MOOSKUCHEN-OSTERNESTER

Menge: 6 Port.

Backformen: 6 Silikon-Mini-Tarteformen (Blütenform, ca. 12 cm)

Zutaten

  • 2 Eier Gr. L
  • 90 g Kristallzucker
  • 75 ml Pflanzenöl
  • 180 ml Milch
  • etwas Zitronenabrieb
  • 270 g glattes Mehl
  • 1 P. Backpulver
  • grüne Lebensmittelfarbe
  • 175 ml Milch
  • 1 P. Vanillinzucker
  • 15 g Kristallzucker
  • 2 Eigelb
  • 15 g Maizena
  • grüne Lebensmittelfarbe
  • bunte Zuckereier

Zubereitung

  1. Kuchenteig: Die Eier mit dem Zucker schaumig rühren, dann das Pflanzenöl und die Milch sowie den Zitronenabrieb unterrühren.
  2. Mehl mit Backpulver versieben und in zwei Tranchen in die Ei-Milch-Masse einrühren. Mit grüner Lebensmittelfarbe einfärben.
  3. Backrohr auf 170 °C Umluft vorheizen.
  4. Blütenförmige Mini-Tarteformen (Silikon) leicht einfetten, den Kuchenteig einfüllen und die Küchlein im Rohr ca. 20 Minuten backen.
  5. Cremefüllung: Milch, Zucker und Eigelb mit dem Schneebesen versprudeln, Maizena einrühren und danach auf dem Herd unter ständigem Rühren zu einem Pudding eindicken. Mit grüner Lebensmittelfarbe einfärben. Vom Herd nehmen und ab und zu umrühren, damit sich keine Haut bildet.
  6. Von den Kuchenblüten jeweils den oberen Gugel abschneiden und für die “Wiese” zerbröseln.
  7. Die Puddingmasse auf die halbierten Kuchenblüten aufstreichen. Die grünen Kuchenbrösel darüber streuen.
  8. Mit bunten Zuckereiern und essbaren Blüten (z. B. Violen) dekorieren.

Anmerkung: Da meine Blüten-Tarteformen etwas größer sind (12 cm), habe ich die eineinhalbfache Teigmenge angeführt. Bei 10-cm-Förmchen reicht die einfache Menge (siehe Blüten-Tartelettes unten).

REZEPT BLÜTEN-TARTELETTES

Menge: 6 Port.

Backformen: runde Mini-Tarteformen (9–10 cm Durchmesser)

Zutaten

  • 175 ml Milch
  • 1 P. Vanillinzucker
  • 15 g Kristallzucker
  • 2 Eigelb
  • 15 g Maizena
  • 1 Ei + 1 Eiweiß
  • 60 g Kristallzucker
  • 50 ml Pflanzenöl
  • 125 ml Milch
  • etwas Zitronenabrieb
  • 170 g glattes Mehl
  • 8 g Backpulver
  • Staubzucker und Marillenmarmelade

Zubereitung

  1. Blüten-Dekorstreifen: Milch, Zucker und Eigelb mit dem Schneebesen versprudeln, Maizena einrühren und danach auf dem Herd unter ständigem Rühren zu einem Pudding eindicken. Vom Herd nehmen und ab und zu umrühren.
  2. Kuchenteig: Inzwischen die Eier mit dem Zucker schaumig rühren, Pflanzenöl einrühren, danach die Milch und den Zitronenabrieb unterrühren.
  3. Mehl mit Backpulver versieben und in zwei Tranchen in die Ei-Milch-Masse einrühren.
  4. Backrohr auf 170 °C Umluft vorheizen. Tarteletteförmchen entweder fetten oder Papierförmchen einlegen. Den Kuchenteig in die Formen verteilen.
  5. Die Puddingmasse in einen Spritzsack mit kleiner Lochtülle füllen und diese in Blütenform aufspritzen.
  6. Tartelettes im Rohr ca. 20 Minuten backen.
  7. Mit Staubzucker bestreuen und jeweils einen Klecks Marmelade auf die Blumenmitte setzen.

Eine schöne Woche und viel Freude an den ersten Frühlingsblüten wünscht euch eure sugar&rose.

Rosa Punschrollen zum Valentinstag

Be my Valentine! Der Tag der Liebenden ist bei sugar&rose ein Fixpunkt im Kalender. Ich habe zum heurigen Valentinstag süße, kleine rosa Punschrollen zum Vernaschen vorbereitet. Die Vorfreude auf den stets prächtigen Blumenstrauß im Austausch ist groß – ich liebe Blumen über alles – und mein Liebster hat Punschkrapferl zum Anbeißen gern.
Der Wiener Mehlspeis-Klassiker kommt dieses Jahr in veränderter Form daher: Punschkrapferl meets Dammsugare! Für die mit rosa Marzipan überzogenen saftigen Punschrollen braucht es kein Backrohr. Die Füllung besteht aus Kuchenresten, Marillenmarmelade und einem kräftigen Schuss Rum. Die Enden der rosa Punschrollen sind in Kuvertüre getaucht und mit Zuckerwerk, Himbeeren und Pistazien dekoriert.

Hellrosa und dunkelrosa Punschrollen auf kleiner Glasetagere, dazwischen rosa Marzipanröschen und im Hintergrund zwei weiße Porzellantäubchen
Rosa Punschrollen mit weißer Schokoladentunke und Kokosettemantel auf Spitzendeckchen, dahinter eine runde rosa Schachtel mit grauer Satinmasche

Die Valentinstagsblumen von letztem Jahr möchte ich euch unbedingt zeigen, damit ihr wisst, warum meine Vorfreude berechtigt ist: ein Traum von Frühlingsstrauß in Very Peri, der Pantone-Farbe des Jahres 2022.

Schwedische Punschrollen mit Marzipan und Schokolade

Wer einmal in Schweden oder zumindest im bekanntesten schwedischen Möbelhaus war, hat vermutlich mit den kleinen süßen grünen Röllchen mit dunkler Schokolade (Dammsugare bzw. Punschrullar) bereits Bekanntschaft gemacht. Diese haben mich – von der Form – zu meinen Valentins-Punschrollen inspiriert.
Selbstverständlich sind meine Punschrollen nicht grün, sondern mit rosa Marzipan umhüllt, weil Rosa, wie ihr wisst, die absolute Lieblingsfarbe von sugar&rose ist. Die Enden der Röllchen habe ich in weiße statt dunkle Kuvertüre getaucht. Passt einfach besser zu Rosa. Bei der Dekoration konnte ich mich nicht entscheiden. Weiß oder lieber bunt? Daher habe ich einige Röllchen in Kokosraspeln gewälzt, andere mit Pistazien und gefriergetrockneten Himbeerstücken dekoriert.

Hell- und dunkelrosa Punschrollen auf weißem Holzuntergrund und weißer Spitzendecke, zwei Rollen liegen mit zwei rosa Marzipanrosen auf einem winzigen rosa Teller, im Hintergrund eine rosa Ranunkelblüte und eine weiß-rosa Schleife

Upcycling: aus Kuchenresten wird Punschmasse

Punschkrapfenfüllung ist die perfekte Verwertung von alten (eventuell tiefgefrorenen) Kuchenresten. Mein sugar&rose-Ehemann liebt Punschkrapferl und überhaupt jede Form von Punschkuchen, weshalb er zum Valentinstag auch Jahr um Jahr mit Neuinterpretationen überrascht wird. Punschschnitte, Punschkuppel, Punschkrapferl mit Eierlikör oder Cake Pops – Hauptsache die Füllung ist “beschwipst”. Und ich bin glücklich, wenn’s schmeckt und ich die Kuchenreste aus dem Tiefkühler loswerde.
Für die rosa Punschrollen habe ich die nicht zu weiche Punschmasse zu langen Rollen geformt. Das Rollen geht am besten mit Klarsichtfolie: etwas Punschmasse auf die Folie geben, diese an der Längsseite überlappen und unter sanftem Druck rollen, bis gleichmäßig dicke Stränge entstehen. Gut gekühlt lassen sich die Stränge rasch mit dem rosa gefärbten Marzipan (z.B. von FunCakes) überziehen, das ich zuvor auf einer glatten, mit etwas Staubzucker bestreuten Fläche ausgerollt habe. Das überlappende Marzipan schneide ich weg und drücke die “Naht” mit einem leicht befeuchteten Messer oder einem Fondant-Glätter sanft zusammen.
Nun werden die langen Punschrollen in beliebig große Stücke geschnitten, die Enden in Schokolade getunkt und nach Belieben dekoriert.

Zubereitungsfotos: links oben die rotbraunen Rollen aus Punschmasse, daneben die Rollen überzogen mit hellem und dunklem rosa Marzipan und diese in Stücke geschnitten. Darunter ein herzförmiger Teller mit einer angeschnittenen Rolle, im Hintergrund wieder zwei Porzellantauben
Vier dunkelrosa Punschrullar auf rundem Bauernsilber-Vintageteller, davor eine Rolle in der Mitte durchgeschnitten; man sieht die braune Punschfüllung


REZEPT ROSA PUNSCHROLLEN

Menge: 30 Stk.

Backform: keine

Zutaten

  • 500 g Kuchenreste (Biskuit oder Schokokuchen)
  • 10 g Backkakao
  • 100 ml Rum (40–60%)
  • 100 g Marillenmarmelade
  • 500 g rosa Marzipan
  • ca. 100 g weiße Kuvertüre
  • Kokosette, gefriergetrocknete Himbeeren, gehackte grüne Pistazien

Zubereitung

  1. Für die Punschmasse die Kuchenreste fein zerbröseln. Mit Kakao, Rum und Marmelade zu einer feuchten, kompakten Masse verkneten.
  2. Aus der Punschmasse (mit Hilfe von Klarsichtfolie) etwa 25 mm dicke Stränge rollen. Diese gut kühlen (entweder für ca. 2 Stunden im Kühlschrank oder 20 Minuten im Tiefkühler).
  3. Inzwischen das Marzipan dünn ausrollen (funktioniert am besten mit feinem Staubzucker). Die Punschrollen mit dem Marzipan umhüllen und in etwa 6–7 cm große Stücke schneiden.
  4. Die Kuvertüre im Wasserbad schonend schmelzen.
  5. Die Enden der Röllchen in die Schokolade tauchen und danach in Kokosette (Kokosraspeln) drehen. Alternativ mit Pistazien und Himbeerstückchen garnieren.

Einen schönen Valentinstag wünscht euch eure sugar&rose.

Mokka Poke Cake mit Eierlikör-Topping

Poke Cake ist Rührkuchen mit dicken Löchern im Kuchen, die beim Anschneiden überraschen, wenn die saftige Füllung sichtbar wird. Mein Mokka-Poke-Cake ist mit Mokka (wienerisch für starker schwarzer Kaffee) und Kaffeelikör gefüllt. Darüber liegt eine Schicht luftiger Kaffeecreme und obenauf haben die süßen Würfel noch einen Eierlikörguss. Eierlikör-Fans – ich bekenne mich dazu – übergießen die Kuchenschnitten beim Servieren noch mal mit einem zusätzlichen Gläschen Eierlikör.

Mokka Poke Cake in Stücke geschnitten auf quadratischem Teller, davor ein weiterer Würfel und ein Tasse schwarzer Kaffee, im Hintergrund eine Flasche Eierlikör und eine schwarze Flasche Wiener Mocca Likör
Drei Mokka Poke Cake Würfel hintereinander. Man sieht schön, wie der Kaffee im hellen Rührkuchen dunkle Streifen zieht.

Löcher-, Stech- oder Stricknadelkuchen

Was hierzulande der Stricknadelkuchen, ist in Amerika der Poke Cake. “To poke” (stochern, stoßen, anstubsen) bedeutet nichts anderes, als Löcher in den Kuchen stechen. Im Unterschied zum Stricknadelkuchen, der mit einer dünnen (Strick-)Nadel oder einem Spieß mehrfach eingestochen und mit Flüssigkeit getränkt wird, werden die Löcher in der amerikanischen Variante mit einem dicken Kochlöffelstiel – möglichst bis zum Boden – gebohrt, sodass genügend Platz für breiige oder cremige Füllungen entsteht.
Beim Füllen gibt es keine Grenzen. Erlaubt ist, was schmeckt: Schokoladen- oder Karamellsauce, Pudding oder Creme, Fruchtsäfte oder auch Alkohol. Die Füllung darf allerdings nicht zu flüssig sein. Fruchtsäfte, Kaffee oder Liköre werden daher mit etwas Stärke eingedickt.
Auf den gefüllten Rührkuchen kommt eine dicke Schicht Creme, meist geschlagenes Obers (Sahne), Schokoladen- oder Mascarponecreme. Ich verwende gerne eine pflanzliche Alternative, weil diese standfester, fluffiger und zudem kalorienärmer ist. Um das Kaffeearoma zu verstärken, habe ich in die aufgeschlagene Creme noch etwas Espressopulver eingerührt. Kaffee macht einfach alles besser. Mein Leitspruch: “Life begins after coffee!”

Zubereitungsbilder: links oben der Rührkuchen mit eingestochenen Löchern und einem Kochlöffel, daneben der Rührkuchen mit dem eingefüllten Kaffee, darunter der Kuchen mit der Creme obenauf und daneben der Kuchen mit Eierlikör über der Creme. Alle vier Bilder mit Kuchen im quadratischen Backrahmen.
Vier Stücke Mocca Poke Cake im Querschnitt, wo die einzelnen Schichten von Kuchen, eingestochenen Löchern mit Kaffeefüllung und die Cremeschicht zusehen sind, darüber eine dünne Schicht Eierlikör und jeweils eine Kaffeebohne obenauf.


REZEPT MOKKA POKE CAKE MIT EIERLIKÖR

Menge: 16 Port.

Backform: eckig, ca. 26 x 26 cm

Zutaten

  • 4 Eier
  • 200 g Staubzucker
  • 1 Prise Salz
  • 200 ml Pflanzenöl (z.B. Sonnenblumen-, Raps-, Maiskeimöl)
  • 200 ml Milch (vollfett oder leicht)
  • 300 g Mehl glatt
  • 1 P. Backpulver ♥
  • 250 ml Mokka (= österr. für starker schwarzer Kaffee, Espresso)
  • 5 EL Kaffeelikör (z.B. Wiener Mocca), alternativ auch Rum
  • 2 EL Zucker
  • 2 EL Maizena (Stärke) ♥
  • 250 g Rama Cremefine zum Schlagen oder Schlagobers (Sahne)
  • 1 P. Vanillezucker
  • 1 P. Espresso Stick (Kaffeepulver) ♥
  • 100 ml Eierlikör
  • 1 Blatt Gelatine

Zubereitung

  1. Einen Backrahmen oder eine rechteckige Form mit ca. 26 x 26 cm vorbereiten. Mit Backtrennpapier auslegen oder Backtrennspray einsprühen.
  2. Backrohr auf 170 °C Umluft vorheizen.
  3. Für den Rührteig die ganzen Eier mit dem Zucker und Salz sehr schaumig aufschlagen. Nach und nach das Öl und die Milch beigeben, dann das Mehl und Backpulver unterheben. Den Teig in den Backrahmen füllen und 30 Minuten goldgelb backen (Nadelprobe).
    Kuchen auskühlen lassen und mit einem Kochlöffelstiel Löcher bis zum Boden einstechen.
  4. Für die Kaffeefüllung den Kaffee und Kaffeelikör mit dem Zucker verrühren. Maizena dazugeben und kurz aufkochen. Den leicht eingedickten Kaffee mithilfe eines Haushaltstrichters oder einer kleinen Spritztülle in die Löcher einspritzen. Eventuell übrig bleibende Masse dünn auf die Kuchenoberfläche streichen.
  5. Für die Creme die Rama Cremefine mit Vanillezucker und Espressopulver sehr steif schlagen. Bei Verwendung von Schlagobers (=Sahne) ein Päckchen Sahnesteif unterrühren.
    Creme auf den Kuchen auftragen und sehr glatt streichen.
  6. Die zuvor in Wasser aufgeweichte Gelatine im Eierlikör unter Rühren am Herd auflösen und dann leicht überkühlen lassen. Den Eierlikör über die Creme gießen. (Tipp: Eierlikör-Liebhaber+innen nehmen die doppelte Menge von beidem.)
  7. Den Kuchen einige Stunden oder über Nacht im Kühlschrank kühlen und in Stücke schneiden.

Ein schönes Wochenende wünscht euch eure sugar&rose. Lasst es euch gut gehen!

Bananen-Feigen-Brot

Ganz ohne Zuckerzusatz kommt dieses köstliche und natürlich süße Bananen-Feigen-Brot mit Vollkornmehl, Mandeln, Joghurt, vollreifen Bananen und getrockneten Feigen aus. Und eigentlich ist es Kuchen und kein Brot, hat meine Familie angemerkt und beim Probieren gleich das ganze aufgegessen, sodass ich heute ein weiteres gebacken habe – mit einem Mix aus Feigen und Datteln.
Warum bei 3,6 Mio. Einträgen auf Google noch ein weiteres Bananenbrot-Rezept? – Weil das eigene Banana Bread einfach das Beste ist! Und weil immer wieder Bananen im Korb und getrocknete Früchte von der Weihnachtsbäckerei im Schrank liegen bleiben. Weil ich Lust auf Süßes hatte und weil es so schnell zusammenzumixen ist. Um auch die Backzeit zu reduzieren, habe ich es in einer flachen Tarteform gebacken. Und damit es hübsch aussieht, mit getrockneten Kornblumen und Rosenblüten dekoriert.

Rundes Bananen-Feigen-Brot dekoriert mit Mandeln, Feigen, Datteln und bunten Blüten, daneben zwei rosa Kunstrosenblüten und zwei marokkanische Teegläser in Lila und Pink
Bananen-Feigen-Broot auf rundem grauen Teller, davon ein Stück abgeschnitten und im Vordergrund präsentiert.


REZEPT BANANEN-FEIGEN-BROT

Menge: 8 Port.

Energie: 200 Kcal pro Stück

Zutaten

  • 100 g getrocknete Feigen
  • 35 ml Rapsöl
  • 125 g Joghurt 1%
  • 1 Msp. gemahlene Vanille oder Vanillemark
  • 2 vollreife Bananen
  • 1 Ei
  • 1 Prise Salz
  • 75 g (Dinkel-)Vollkornmehl
  • 50 g gemahlene Mandeln
  • 1 TL Chiasamen oder Mohn
  • 2 Msp. Kurkumapulver
  • 1 kleiner Apfel ♥
  • 25 g Mandelkerne
  • 1 getrocknete Feige oder 2 Datteln
  • ev. getrocknete Blüten

Zubereitung

  1. Backrohr auf 180 °C Umluft vorheizen.
  2. Eine runde Backform oder ofenfeste Pfanne mit ca. 22 cm Durchmesser mit Backtrennpapier auslegen.
  3. Von den getrockneten Feigen die harten Stiele entfernen und diese in Stücke schneiden.
  4. Die Feigen zusammen mit dem Öl, Joghurt, Vanille, den Bananen, Ei und Salz in einem Cutter fein hacken bzw. pürieren.
  5. Mehl, Mandeln, Chia- oder Mohnsamen sowie Kurkuma und den geraspelten Apfel unterheben.
  6. Die Teigmasse in die Backform füllen. Gehackte Mandeln und die in kleine Stücke gerissene Feige oder Datteln aufstreuen.
  7. Das Bananenbrot ca. 35 Minuten im Rohr backen (Nadelprobe).
  8. Nach dem Backen auf einem Gitter abkühlen lassen und eventuell mit getrockneten Blüten bestreuen.

Ein schönes Wochenende wünscht euch eure sugar&rose.

Leichter Apfelkuchen mit Kichererbsenmehl

Zum Jahresbeginn sind die Vorsätze, etwas gesünder zu leben, neue Rezepte auszuprobieren und weniger zu naschen, noch frisch und so starte ich mit einem kleinen Apfelkuchen mit Kichererbsenmehl und reichlich Zimt statt Torte ins noch junge Jahr.
Der absolut schnell und einfache zuzubereitende kleine Kuchen kann ohne Reue vernascht werden.

Ganzer Apfelkuchen mit Kichererbsenmehl auf weißem Keramikteller mit schwarzem Rand, dahinter eine weiße Rosenblüte.
Angeschnittener Apfelkuchen mit Kichererbsenmehl auf weißem Keramikteller im Hintergrund, vorne ein Teller mit einem Stück Apfelkuchen und einer Tasse Cappuccino mit Kakaoherz und ein schwarzer Teelöffel

Einfach und schnell zuzubereiten – ohne Reue genießen

Kuchen oder Gebäck mit Kichererbsenmehl und ohne Butter sollten zeitnah verzehrt werden, da sie rasch austrocknen. Der frisch gebackene Apfelkuchen ist allerdings überaus saftig. Übrig gebliebener Kuchen kann am nächsten Tag mit Wasser-verdünntem Holunder- oder Ahornsirup „getränkt“ werden. Dazu sticht man mit einer Stricknadel oder einem Holzspieß Löcher in die Kuchenoberfläche und übergießt ihn mit Sirup. Cognac oder Cider wären natürlich auch eine Option, aber noch halten die guten Vorsätze. 😉
Kichererbsenmehl ist glutenfrei, enthält pflanzliches Eiweiß, ist voller wertvoller Nährstoffe und kann wie Weizen- oder Dinkelmehl verwendet werden.
Je nach Süße der Äpfel passe ich den Zuckeranteil an beziehungsweise ersetze ich den Zucker durch Xylit oder Erythrit.

Ein Stück Apfelkuchen mit Kichererbsenmehl auf weißem Keramikteller mit schwarzem Rand, dekoriert mit einer weißen Rosenblüte, im Hintergrund ein cremefarbenes hauchdünnes Tüchlein


REZEPT APFELKUCHEN MIT KICHERERBSENMEHL

Menge: 8 Port.

Backform/Energie: 16 cm Durchmesser/105 kcal pro Stück*

Zutaten

  • 2 Äpfel (geschält ca. 250 g)
  • 1/2–1 TL Zimt
  • 80 g Kichererbsenmehl
  • 30 g Kokosmehl
  • 2 g gemahlene Vanille
  • 4 Eier (gesamt ca. 200 g)
  • 6 g Backpulver
  • 1 Prise Salz
  • 20–25 g Zucker oder Zuckerersatz (z. B. *Erythrit, Xylit)

Zubereitung

  1. Backrohr auf 170 °C Umluft vorheizen. Backform mit Backtrennpapier auslegen.
  2. Die Äpfel in dünne Scheiben schneiden. Wenn sie sehr hart sind, kurz im heißen Wasser oder in der Mikrowelle vordünsten. Sie sollten aber noch „Biss“ haben und keinesfalls matschig sein.
  3. Die Äpfel mit reichlich Zimt würzen.
  4. Die weiteren Zutaten vermischen und die Apfelscheiben beigeben. Den Teig in die Kuchenform füllen und im Rohr ca. 25–30 Minuten backen.
  5. Nach dem Abkühlen eventuell dezent mit Zuckerguß oder alternativ mit Dattelsirup garnieren.

Einen guten Start ins neue Jahr wünscht euch eure sugar&rose.