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Matcha-Sakura-Dessert und die Kirschblüte in Japan

Alleine bei den Worten Hanami und Sakura 🌸 leuchten meine Augen (rosa). Ich bin immer noch völlig verzaubert von unserer traumhaft schönen Japanreise, wo im Frühling Jahr für Jahr die Kirschblüte eine Flut von blassrosa Blüten über das Land ergießt. Wir haben den absolut perfekten Zeitpunkt für unsere Gartenreise gewählt und tausende blühende Kirschbäume und noch mehr verzückte Menschen darunter gesehen. Nicht nur wir, gefühlt die ganze Insel stürmte wie im Rausch in die Parks und Gärten, um die vergängliche Schönheit der Kirschblüte einzuatmen und die Blütenpracht zu feiern.
Natürlich habe ich auch zahlreiche Sakura-Speisen probiert und zuhause gleich ein japanisches Matcha-Sakura-Dessert mit Mochi und Kirschblüte zubereitet sowie eine Variante, die warm auch zum Frühstück schmeckt, ein Matcha-Sakura-Grießdessert.

Zwei Gläser mit grün-rosa Matcha-Sakura-Dessert mit grünem Matcha-Mochi und je einer rosa Kirschblüte als Deko
Zwei Gläser mit grün-rosa Matcha-Sakura-Dessert mit grünem Matcha-Mochi und je einer rosa Kirschblüte als Deko, im Vordergrund eine durchsichtiges Kirschblütengelee mit eingeschlossener Kirschblüte

Hanami in Japan

Die Zeit der Kirschblüte (Sakura) ist in Japan ein Höhepunkt im Kalender und markiert den Frühlingsbeginn. Familien lassen die Schulferien – mit Bento-Boxen auf blauen Decken unter den blühenden Bäumen sitzend, die Schuhe exakt parallel außerhalb abgestellt – ausklingen. In den Gärten rund um Schreine und Tempel wird überall Hanami (= Blüten betrachten) gefeiert. Staunend und fotografierend finden wir uns zugleich mit halb Japan unter unzähligen weiß, rosa und pink blühenden Kirschbäumen. Der Anblick und die Fülle sind einfach überwältigend!

Blühende Kirschbäume in Japan vor dem weißen Kranichpalast, vor einem roten Schrein-Eingang, unter Kirschbäumen auf blauen Matten sitzende Japaner, hängende Kirschzweige über einem Brunnen

Mit Ende März und Anfang April haben wir bei unserer Oliva-Gartenreise heuer den optimalen Zeitpunkt getroffen. Die Kirschbäume zwischen Osaka, Kanazawa und Tokyo standen in voller Blüte, zudem unzählige Kamelien und Pflaumenbäume. Bald werden auch die zahlreichen Wisterien (Blauregen), Azaleen und Strauchpäonien blühen und im Herbst in den präzise und harmonisch angelegten japanischen Gärten die Ahornbäume in gelb, orange und rot leuchten. Japan ist für Pflanzenfreunde+innen durch seine Vielfalt somit zu allen Jahreszeiten sehenswert.

Zartrosa blühend Kirschbaumallee entlang eines Flusses, die Bäume spiegeln sich im blauen Wasser
Kirschbäume vor dem nächtlich beleuchteten Tokio-Tower, Frauen in Geisha-Kleidung vor einem Tempel, nächtlich beleuchteter Kirschgarten

In den Gärten Koraku-en in Okayama und im Kenrokuen in Kanazawa sowie am „Philosophenweg“ in Kyoto, eine 2 km lange Allee von Kirschbäumen entlang eines Kanals, habe ich hunderte Fotos gemacht. Und ich habe neben den am weitest verbreiteten Zierkirschen Yoshino und der gefüllten Kanzan eine wahre Sortenvielfalt entdeckt, von grünweißen bis kräftig pinken, von winzig kleinen bis zu riesigen, gefüllten Blüten, mit aufrecht stehenden und tief bis zum Boden hängenden Zweigen. Die 10 häufigsten Sakura-Sorten Japans kann man hier nachlesen.

Sechs Bilder von unterschiedlichen Kirschblüten, von grünweiß über blassrosa bis kräftig pink, dreimal fünfblättrige, dreimal stark gefüllte nelkenartige Blüten

Sakura-Süßspeisen

Zur Kirschblütenzeit findet man nahezu in jedem Geschäft und in vielen Lokalen Gerichte im Sakura-Style. Rosa Sakura-Latte oder Sakura-Mochis (aus Klebreismehl oder mit eingesalzenem Kirschblatt umhüllte Klebreiskuchen), zu Dreiecken gefaltene mit Adzukibohnen gefüllte Klebreistaschen (Yatsuhashi), mit Früchten gefüllte Sandwiches, fischförmiges Gebäck mit Kirsch- oder Bohnenfüllung, Hanami Dango (drei Klebreiskugeln in grün, weiß und rosa am Spieß, welche die grünen Blätter, pinken Knospen und weißen Blüten repräsentieren), rosa Sakura-Kekse oder halbkugelförmiges, durchsichtiges Sakura-Gelee mit eingelegter Kirschblüte.
Zudem habe ich allerlei Kuchen, Pudding und Eis in rosa und grün gesehen und auch probiert. Die grüne Färbung kommt vom Matcha-Tee, der den sehr dezent gesüßten Desserts und Bäckereien einen feinherben Geschmackskontrast verleiht.

Mochis auf Teller, dahinter Holzpüppchen im Geisha-Look, dreifarbige Klebreiskugeln auf Spieß, Mochis als Dreieck, rosa Sakura-Kekse, eine Eistüte mit rosa-grünem Eis, Fischküchlein und Sakura-Gelee-Halbkugel

Alles ist rosa und hellgrün: Matcha-Sakura-Dessert

Am Markt haben wir auch die „Pausenbrote“ der Japaner gegessen, Reisdreiecke (Onigiri) mit Lachs oder Thunfisch gefüllt und mit grünem Nori-Algenblatt umhüllt – der Reis war teilweise ebenso rosa. Bereits zum Frühstück wurden grün-weiß-rosa Klebreis-Bällchen, leicht gesüßter rosafarbener Reis und grüner Matcha-Pudding serviert.
Den japanischen Matcha-Pudding gibt es daher hier am Blog ebenso in rosa-grün als Matcha-Sakura-Dessert, zudem eine Frühstücksvariante, ein Matscha-Sakura-Grießdessert (Rezept hier downloaden).

Matcha-Sakura-Dessert mit Grieß im Glas, unten eine grüne Matcha-Schicht, darüber eine rosa Schicht, ein Klacks Matchabrei und eine pinke Mochi und Kirschblüten obenauf

REZEPT MATCHA-SAKURA-PUDDING

Menge: 4 Port.

Zubereitungszeit: 10 Minuten + 2 Stunden Kühlzeit

Zutaten

  • 200 ml Schlagobers (Sahne) + 200 ml Vollmilch
  • 50 g Kristallzucker
  • ½–1 EL Matcha-Pulver für den grünen Matcha-Pudding
  • 5 g pulverisierte Gelatine + 5 EL heißes Wasser
  • Für die Deko:
    Mochi oder Erdbeeren und ev. Kirschblüten
    Zweifarbige Sakura-Variante:
  • rosa Matcha-, Sakura- oder etwas Himbeerpulver
    (alternativ rosa Lebensmittelfarbe)
  • 1 Spritzer Rosenwasser

Zubereitung

  1. Schlagobers, Milch und Zucker vermengen und unter Rühren aufkochen. Vom Herd nehmen.
  2. Ca. 4 EL Milch in eine Schale geben und darin das gesiebte Matcha-Pulver mit einem Schneebesen sehr gut verrühren, bis es aufgelöst ist. Den Matcha-Milch-Mix zur gekochten Milch geben und gut verrühren.
  3. Gelatinepulver in erhitztem Wasser auflösen und in die Matcha-Milch einrühren.
  4. Den Matcha-Pudding für einige Minuten in einer Schüssel mit eiskaltem Wasser (ev. mit Eiswürfeln) unter Rühren abkühlen.
  5. Den noch flüssigen Pudding in vier Gläser füllen und im Kühlschrank fest werden lassen (dauert ca. 2 Stunden).

Für die zweifarbige Matcha-Sakura-Dessert-Variante von der Zutatenmenge zunächst nur die Hälfte zubereiten und erst nach der Kühlzeit von gut einer Stunde die rosa Schicht (zweite Hälfte ohne Matcha-Pulver) zubereiten und auf den grünen Matchapudding aufgießen.


Für heute wünsche ich euch eine Handvoll Kirschblüten und dazu eine leichte Brise Wind … Eure sugar&rose