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Omas Rahmkoch mit Kirschen

Zum Sonntagsfrühstück, mittags als warme Mehlspeise oder abgekühlt zum Nachmittagskaffee, Omas Rahmkoch ist superschnell zubereitet. Kirschen oder Marillen am Boden der fluffigen Eischneemasse mit Sauerrahm machen die kleine süße Mehlspeise herrlich fruchtig und saftig. Ersatzweise gab es in meiner Kindheit auch Kirschkompott oder Marillenröster dazu. Und natürlich braucht das „süße Koch“ eine Schicht Staubzucker obenauf, die ich mit feinen Streifen aus Rosenblüten ergänzt habe.

Omas Rahmkoch im runden schwarzen Riess-Reindl, dekoriert mit Rosenblüten und Staubzucker, dahinter eine kleine Schale mit dunkelweinroten Kirschen

Omas Rahmkoch mit saisonalem Obst oder Kompott

Das Rahmkoch-Rezept ist in unserem alten Familienkochbuch unter der Rubik Feine Mehlspeisen aufgeschrieben. Vermutlich wegen des Aufwands des Schneeschlagen in Vorzeiten des Mixers. Es unterscheidet sich vom Auflauf oder Soufflé durch die Beigabe von Sauerrahm. Meine Oma hat uns Kindern nach der Schule im Sommer öfters eine warme Mehlspeis’ mit Früchten zubereitet. Das „süße Koch“ war mit dem Handmixer in wenigen Minuten verrührt und schmeckte auch ohne Obst im Teig. Fallweise gab es Apfelmus, Kirschkompott, Marillen- oder Zwetschgenröster dazu. Ich bevorzuge Kirschen oder Heidelbeeren direkt am Teigboden.

Omas Rahmkoch in der feuerfesten Pfanne, mit Kirschen belegt, ein Stück fehlt bereits, dort liegen ein silberner Teelöffel und eine Kuchengabel, im Hintergrund ein Zuckerstreusieb und Kirschen

Omas Rahmkoch im und aus dem Reindl

Meine Oma hat warme Mehlspeisen stets in einem außen weinroten, innen graublauen Emaille-Reindl gebacken, einer runden, ofenfesten Form mit zwei Griffen (ich habe eine Riess-Schlemmerpfanne verwendet / unbezahlte Werbung). Das fluffige Teiggebilde geht aufgrund des Eischnees sehr stark auf – keinesfalls darf beim Backen das Rohr geöffnet werden – und sinkt ebenso rasch wieder ein, wenn es abkühlt, was das Fotografieren nicht gerade einfach macht.
Gegessen wurde dann auch direkt aus dem Reindl/der Pfanne.
Diese Mehlspeise schmeckt ähnlich Biskuitkuchen auch abgekühlt zu Kaffee oder Tee. Allerdings finde ich sie ofenwarm am allerbesten, besonders sonntags zum Frühstück oder Brunch.

Großaufnahme von Omas Rahmkoch, ein Stück der sehr fluffigen Mehlspeise liegt auf einem silberenen Desserlöffel, im Vordergrund und hinten dunkelrosa Rosenblüten auf einer weißen Leinenserviette mit Rosendekor

Meine Rose des Monats: Sunshine Babylon Eyes®

Die erst in diesem Jahrhundert gezüchtete Beetrose Sunshine Babylon Eyes® mit ihren einfachen Blüten in unzähligen Farbschattierungen von leuchtend gelb hin zu rosa, pink und nahezu rot mit ausdrucksstarker roter Blütenmitte erfreut mich von Mai bis in den Herbst hinein. Die drei bis fünf Zentimeter großen Blüten mit dem markanten „Auge“ ziehen durch die offen liegenden Staubgefäße Bienen und Schmetterlinge magisch an. Die Babylon-Eyes®-Serie stammt von der Rosa persica ab, einer Wildrose aus den Wüsten Persiens, und wird etwa 60–70 cm hoch. Sie ist sehr widerstandsfähig gegen Frost und auch trockenes Wetter, was zunehmend wichtiger wird.
Ich habe sie als Deko für die Fotos verwendet sowie, in feine Streifen geschnitten, auf das fertig gebackene Rahmkoch gestreut.


REZEPT RAHMKOCH MIT KIRSCHEN

Menge: 4 Port.

Backform: Runde feuerfeste Auflaufform, 24–26 cm Durchmesser

Zutaten

  • 4 Eiweiß
  • 1 Prise Salz
  • 40 g Kristallzucker
  • 4 Eigelb
  • 30 g Staubzucker
  • 1 Msp. Vanille (ersatzweise 1 P. Vanillezucker)
  • 250 ml Sauerrahm (= Saure Sahne)
  • 25 g Mehl, griffig oder universal
  • ca. 200 g entsteinte Kirschen
  • Staubzucker, Kirschen und Rosenblüten (ungespritzt) als Deko

Zubereitung

  1. Backrohr auf 170 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
  2. Feuerfeste Auflaufform mit Backspray einsprühen oder buttern und stauben und die halbierten Kirschen mit der Schnittseite nach unten einlegen.
  3. Eiweiß mit Salz halbsteif schlagen, dann den Kristallzucker beigeben und luftig aufschlagen.
  4. Eigelb mit Staubzucker und Vanille schaumig aufschlagen, Sauerrahm unterziehen.
  5. Mehl und Eischnee abwechselnd beigeben und vorsichtig mit einem Schneebesen unterheben. Dabei darauf achten, dass der Eischnee nicht zerschlagen wird.
  6. Die luftige Teigmasse mit einer Teigspatel auf die Kirschen setzen.
  7. Etwa 30 Minuten backen, bis die Oberfläche goldbraun ist.
  8. Aus dem Rohr nehmen, mit Staubzucker bestreuen und eventuell mit Kirschen und Rosenblüten dekorieren und warm servieren.

Einen schönen Sommer wünscht euch eure sugar&rose.

Flaumiger Topfenkuchen mit Wachauer Marillen

Ein luftig-leichter, fluffiger Topfenkuchen ist genau das Richtige für warme Sommertage. Am besten schmeckt er mit vielen Früchten. Während die Herzkirschen gerade Hochsaison haben und so richtig süß sind, drängen bereits die großen Wachauer Marillen mit ihrem fein-säuerlichen Aroma auf den Markt. Heimisch und saisonal. Perfektes Timing für meinen Lieblingskuchen: Topfenkuchen mit Marillen und Kirschen. 

Marillen-Kirsch-Topfenkuchen1Dieser Topfenkuchen mit Marillen und Kirschen wird euch hoffentlich genauso begeistern wie mein superschnelles Kirsch-Reindl letzte Woche. Einige haben es schon nachgebacken. Es freut mich ganz besonders, wenn ein Rezept gut ankommt.
Ein paar Marillen statt der Kirschen – und schon haben wir ein Marillen-Reindl …

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Meine Lieblingssommerfrüchte: Wachauer Marillen

Mittlerweile gibt es am Markt Wachauer Marillen zu kaufen. Kein Vergleich zur Billig-Importware aus dem Süden! Wer die echten probiert hat, versteht, was ich meine. Sie sind relativ groß, vollorange, haben rote Sprenkeln und sind keinesfalls blass oder haben grünlich-gelbe Stellen. Vor allem aber haben sie ein kräftiges Aroma und einen leicht säuerlichen Geschmack.
Ich habe am Samstag am Bauernmarkt am Yppenplatz eine ganze Kiste voll gekauft. Zehn Kilogramm! Davon sind 8 kg bereits eingekocht. Eine ganz schöne Menge Gläser. Irgendwie ist bei uns immer die Marillenmarmelade als erste aus. Zugegeben, ich verschenke auch gerne ein Gläschen an liebe Freundinnen und Freunde. Auf die Frage: „Erdbeere, Kirsche, Heidelbeere oder Marille?“ ist nahezu immer „Marille“ die Antwort.

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Einige Marillen habe ich für Marillenknödel zur Seite gelegt. Das Rezept findet ihr auf meinem Blog – gemeinsam mit meinem kleinen Geheimnis. Ich aromatisiere nämlich den Würfelzucker vor dem Einfüllen mit einem Tropfen Rosenwasser. Das verleiht den Knödeln einen ganz besonders feinen Geschmack.

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Mein Lieblingssommerkuchen: Topfenkuchen mit Marillen und Kirschen

Seit Monaten schon haben wir hier in Wien einen Bilderbuchsommer, obwohl dieser eigentlich erst am Anfang steht. Der Wettergott meint es heuer gut mit uns. Die Böden bräuchten dringend Regen, aber dem Obst scheint es gut zu tun. Die Marillen sind groß, saftig und rotwangig wie schon lange nicht mehr, die Kirschen unsagbar süß. Ein Traum!

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Wachauer Marillen, fluffiger Topfenteig und ein Hauch Wiener Zucker

Nachmittags ist Besuch angesagt. Also zaubere ich – nach der ganzen Marmelade-Einkocherei – noch schnell einen Kuchen. Meinen Lieblingssommerkuchen: Marillen und Kirschen auf einem fluffigen Topfenteig. Eine Handvoll Mandelblättchen darüber gestreut, damit es knuspert und weil es hübsch aussieht.
Spitzenmäßig finde ich, dass die einfache Topfenmasse in exakt einer halben Stunde fertig gebacken ist.
Nach dem Backen gebe ich einen Löffel Marillenmarmelade auf die Marillen und reichlich Wiener Streuzucker. Denn auch die süßesten Marillen werden durchs Backen eine Spur säuerlicher.
Gut, dass man den Kuchen warm essen kann. Warten ist bei so einer Mehlspeis’ echt nicht drin. 😉 Himmlisch!

Marillen-Kirsch-Topfenkuchen-Wiener-ZuckerLust bekommen auf (m)einen Marillen-Kirsch-Topfentraum?

Hier gibt es das Rezept zum Downloaden.

Topfenkirschauflauf in der Rein

Wenn sich im Juni die großen Herzkirschen am Baum vorm Haus dunkelschwarz färbten, gab es in meiner Kindheit nahezu jeden Freitag zu Mittag Kirschauflauf. Meine Oma kannte garantiert zwanzig verschiedene Kirschkuchenrezepte, wenn nicht mehr. Von Kirschstrudel, Kirschbiskuit, Sandmasse bis Schokokuchen, flach oder hoch, mit Rahm- oder Zuckerguß, mit Streusel und/oder Kirschgeist …

Mohn-Topfen-Kirsch1Mohn-topfen-Kirsch5Am besten aber schmeckte der warme Kirschauflauf, den wir Kinder als Hauptmahlzeit serviert bekamen. Ich liebte diese Mehlspeisenfreitage. Der flauschig weiche Auflauf wurde nicht am Blech gebacken, sondern in einer Rein. Einer länglichen mit zwei Griffen. Sie stand im Rohr, bis wir von der Schule kamen. So konnte der Auflauf langsam ausdampfen und blieb dabei warm. Schon damals war es eine Riess-Email-Pfanne, allerdings nicht in den zuckersüßen Pastelltönen wie heute, sondern in der klassischen rostroten Außenfarbe der Nachkriegszeit.
Lange schon wollte ich mir so eine pastellfarbene Bratpfanne kaufen, allerdings eine größere. Doch Riess hat pro Größe nur eine bestimmte Farbe im Programm: hellblau, mint, blassgelb und rosa. Weil ich unbedingt eine rosafarbene wollte, ist es die kleinste geworden. Allerdings ist sie ausreichend groß für vier Portionen.

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Diesen warmen Kirschauflauf hat Oma stets mit Topfen (Quark) verfeinert, den sie selber hergestellt hat: sogenannten Bröseltopfen. Der Auflauf schmeckt aber auch mit Magertopfen köstlich. Und es ist kein Gramm Mehl dabei! Dafür mischte sie manchmal gemahlenen Mohn hinein. Himmlisch!
Kirschen entkernen war meiner Oma, bei der alles schnell gehen musste, zu mühsam. Also gab es meist Spuckkuchen. Wir Kinder haben das ohnehin sehr lustig gefunden. Leider nicht alle. 😉

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Ob warm mit Staubzucker oder kalt mit etwas Rosenzucker bestreut, ob mit ganzen oder entkernten Kirschen, aus der Rein gelöffelt oder abgekühlt und in Stücke geschnitten … der Auflauf ist dermaßen flaumig, dass er am Gaumen zergeht.
Das Rezept aus Omas handgeschriebenem Kochbuch gibt es hier zum Downloaden.