Nach den Feiertagen ist vor den Feiertagen. Schon geht es an die Vorbereitung des Silvesterbuffets. Weil das Maronitiramisu bei meiner Familie zu Weihnachten so gut angekommen ist, wird es zu Silvester einfach wiederholt. Mit einer eingesteckten Wunderkerze bekommt jeder sein kleines Silvesterfeuerwerk. Und das Wichtigste: Es ist ganz easy zuzubereiten, auch bereits am Vortag. Den Jahreswechsel möchte ich mit unseren Freunden und einem Glas Sekt feiern. Nicht in der Küche verbringen!
Im Unterschied zum klassischen Tiramisu kommt beim Maronitiramisu eine dritte Schicht dazu: Maronireis. Maroni- oder Kastanienreis kann man natürlich auch selber machen. Dazu weich gekochte, geschälte und noch warme Kastanien pürieren. Diese mit Staubzucker und Rum vermischen, zu größeren Kugeln formen und durch eine Kartoffelpresse drücken. Schneller geht es mit abgepackten, bereits gegarten und geschälten Maroni. Diese gibt es mittlerweile fast das ganze Jahr über in den Supermärkten. Oder man verwendet – wie ich – fertigen Kastanienreis. Tiefgekühlt oder aus der Dose. Für das Maronitiramisu besser die gesüßte Variante.
Schicht für Schicht ins Glas
Die Biskotten/Löffelbiskuits werden halbiert und in kalten Kaffee getaucht, den ich mit etwas Baileys vermischt habe. Sie bilden die unterste Schicht im Glas. Darüber kommt Maroni-Mascarpone-Creme und als dritte Schicht etwas Maronireis. Abwechselnd wird nun Schicht für Schicht ins Glas gefüllt und mit einer Cremeschicht abgeschlossen. Zuoberst kommt eine dicke Schicht Kakaopulver. Und ab in den Kühlschrank mit den Gläsern. Sollte das Maronitiramisu über Nacht gekühlt werden, empfehle ich das Abdecken der Gläser mit Folie. Vor dem Servieren garniere ich das Tiramisu noch mit Maronireis und/oder geschlagener Sahne.
Mit Sternchenfeuer und Maronitiramisu wünsche ich euch einen schönen Jahresausklang und freue mich auf ein Wiedersehen im neuen Jahr! Eure sugar&rose
Bratäpfel gehören zu Weihnachten wie Punsch und Kekse. Also ab ins Glas mit ihnen und auf den Festtagstisch. Schicht für Schicht werden Bratäpfel, Mascarponecreme und Spekulatiuskekse eingefüllt. Danach wartet das Bratapfel-Spekulatius-Dessert im Kühlschrank auf seinen großen Auftritt. Ein Dessert im Glas sieht immer toll aus und lässt sich gut vorbereiten. Auch bereits am Vortag. Das ist Voraussetzung für Nachspeisen an Festtagen. Wenn Vor- und Hauptspeise serviert sind, möchte ich bei meiner Familie und den Gästen am Tisch sitzen bleiben. Ein Griff in den Kühlschrank und das Dessert ist angerichtet.
Für Bratäpfel verwende ich am liebsten die leicht säuerlichen Boskop-Äpfel. Ich entkerne sie vor dem Braten mit einem Apfelausstecher. Dann reibe ich sie mit ein wenig Butter oder Pflanzenöl ein und wälze sie in Kristall- oder braunem Zucker. Zum Braten setze ich sie dicht aneinander auf ein gefettetes hohes Backblech oder in eine große Pfanne. Je nach Festigkeit brate ich sie im Rohr bei 240 °C etwa 30 bis 40 Minuten. Sobald die Schale von den Äpfeln fällt, sind sie fertig. Nach dem Überkühlen ziehe ich die Schalen ab und zerdrücke die gebratenen Äpfel für das Dessert. Werden die Bratäpfel nicht gleich verwendet, kann man sie im Kühlschrank in einem geschlossenen Behälter auch einen Tag lang aufbewahren. Anstatt Bratäpfeln kann auch fertiges Apfelmus verwendet werden. Allerdings bekommt das Schichtdessert erst durch die Bratäpfel den typisch weihnachtlichen Geschmack.
Schicht für Schicht
Am Vortag oder am Vormittag des Festtags verrühre ich etwas Mascarpone und geschlagenes Obers/Sahne mit Baileys-Likör zu einer Creme. Abwechselnd fülle ich dann Baileyscreme, Bratapfelmus und in Stück gebrochene Spekulatiuskekse in die Gläser. Schicht für Schicht. Im Nu ist das köstliche Bratapfel-Spekulatius-Dessert fertig. Wenn keine Kinder am Tisch sitzen, tauche ich die Spekulatiuskekse vor dem Einlegen ins Glas auch in Baileys oder Sahnelikör ein. Das lieben meine Männer. 😉
Du bist kreativ, dir fällt schon was ein!
Kreative Köchinnen und Köche dekorieren das Dessert noch mit knusprigem Spekulatiusgebäck oder auch mit Mandelblättchen. Vielleicht auch mit einer Wunderkerze, einem Sternspritzer …
Hiermit wünsche ich euch allen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest sowie einige erholsame Tage im Kreis der Familie und/oder von Freunden! Eure sugar&rose
Langsam kommt Weihnachtsstimmung und Vorfreude auf. Statt hektischem Gedränge auf Weihnachtsmärkten oder in den Einkaufsstraßen genießen wir die Wochenenden lieber zuhause. Eine Tasse selbst gemachter Glühwein, ein Stück weihnachtlicher Kuchen … Der Duft von Weihnachtsgewürzen zieht durchs Haus. Ich habe uns einen einfachen Kuchen gebacken. Mit Lebkuchengewürz, etwas Rotwein und frischen Cranberrys. Die herb-säuerliche Note der Cranberry-Lebkuchenkuppel ist eine wunderbare Abwechslung zu den Weihnachtskeksen.
Jahr für Jahr freue ich mich erneut, wenn ich frische Cranberrys im Geschäft entdecke. Immer noch sind die Kranbeeren (große Preiselbeeren) bei uns selten zu finden. Und dann auch nur ganz kurz vor Weihnachten. Aber es wird langsam. Auch wenn vereinzelt wieder Hinweise auf die Falschschreibung kommen: Im Deutschen heißt die Mehrzahl von Cranberry nicht Cranberries, sondern Cranberrys. 😉
Sternendekor
Wie kommt das dekorative Sternenmuster auf den Kuchen? Ganz einfach. Ich habe kleine Deko-Holzsterne auf den Kuchen gelegt und eine dicke Schicht Puderzucker darüber gestreut. Das heißt, so einfach war es gar nicht. Die Sterne haben im unteren Bereich der Kuppel nicht gehalten. Mit Creme anbringen wollte ich sie aber auch nicht, damit beim Entfernen keine Rückstände bleiben. Der Trick: Ich habe sie mit etwas Wasser befeuchtet und damit kurz “angeklebt”, danach mit einer Pinzette vorsichtig weggehoben.
Weihnachtsgewürze
Advent und Weihnachten sind seit meiner Kindheit eng mit dem Duft nach Gewürzen verbunden. Neben den feinen Aromen haben Gewürze einen positiven Effekt auf die Gesundheit und natürlich auch auf die Stimmung. Die zehn beliebtesten Weihnachtsgewürze sind Anis, Ingwer, Kardamom, Muskatnuss, Nelken, Piment (auch Nelkenpfeffer oder Neugewürz), Sternanis, Tonkabohne, Vanille und Zimt. Und dann gibt es da noch die Gewürzmischungen wie beispielsweise das Lebkuchengewürz. Darin sind nahezu alle diese Gewürze vereint. Das Lebkuchengewürz, zum Beispiel von Kotányi, gibt dem Gewürzkuchen die perfekte weihnachtliche Note.
Cranberry-Buttermilchgugelhupf
Es soll ja tatsächlich Menschen geben, die kein Zimt oder Lebkuchengewürz mögen. Denen kann ich den Cranberry-Pistazien-Buttermilchgugelhupf empfehlen, welchen ich im letzten Advent gebacken habe. Ein sehr saftiger Gugel, der nicht nur köstlich schmeckt, sondern durch die roten Farbtupfer der Cranberrys auch wunderschön aussieht.
Jedes Jahr kurz vor Weihnachten erneut die Suche nach passenden Geschenken. Etwas Persönliches soll es sein. Kreativ und am besten selbst gemacht. Geschenke aus meiner Küche kommen übers Jahr bei Freundinnen und Kolleginnen stets gut an. Kekse, kleine Kuchen im Glas, Granola, Pralinen oder Likör beispielsweise. Langsam ist es an der Zeit, dass ich mich festlege. Nur mehr eine Woche bis zum großen Fest. Da flattert eine Anfrage zu meinen mit Glühweingelee gefüllten Hanfkeksen herein: “Wo bekommt man Glühweingelee?” Das ist es! Heuer werden meine Freunde mit einem Gläschen Glühweingelee beschenkt.
Glühweingelee
Aus Rotwein, frisch gepresstem Orangensaft und Glühweingewürz bereite ich das Glühweingelee nach der klassischen 1:1 Marmelade-Einkochmethode zu. Mit Gelfix und mit braunem Rohrohrzucker. Es schmeckt reichlich süß. Obgleich der braune Zucker dem Gelee einen wunderbaren karamelligen Geschmack verleiht. Bei der zweiten Tranche reduziere ich den Zucker mit der 2:1 Methode. Fazit: Das süße Gelee wird etwas fester. Es passt gut zu Rotkraut, Wildgerichten oder Käse. Das zuckerreduzierte ist ein wenig flüssiger, aber dennoch schön geliert. Zum Frühstückskipferl oder auf gebuttertem Toast … Perfekt! Hicks! 😉
Verpacken & Verschenken: ein handgeschriebenes Schildchen anhängen, vielleicht mit einer kleinen Info zur Verwendung: “Schmeckt köstlich auf Buttertoast oder zu Wildgerichten und Käse.” Kleine Sternchen auf dem Deckel kleben. Die Gläser mit einem weißen Stift beschriften. Oder zusammen mit einer Zimtstange, einer Sternanisblüte und Glühweingewürzen in ein Stoffsäckchen stecken … … und an die Liebsten verteilen.
Glühwein & Punsch
Ich liebe Glühwein und auch Punsch. Aber nur meinen selbst gemachten. Bei den zahlreichen Weihnachtsmärkten in der Stadt gibt es natürlich auch die eine oder andere Ausnahme. Aber in der Regel sind die Heißgetränke furchtbar überzuckert. Ich verstehe nicht, warum man die Zuckermenge nicht selbst bestimmen kann. Also braue ich mir das wärmende Weihnachtsgetränk selber. Ist ja wirklich keine Hexerei. Mein allerliebstes Punschrezept mit Schwarztee, Rotwein und frischem Orangensaft findet ihr hier. Wie man roten Glühwein zubereitet, hier.
Heiß in Flaschen abgefüllt, hält Punsch einige Tage im Kühlschrank. Ich bringe zu Weihnachtsbesuchen gerne ein Fläschchen selbst gemachten Punsch mit. Einmal kurz aufgekocht schmeckt er wie frisch zubereitet. Hier noch ein “heißer” Tipp: Jeweils eine Sternanisblüte mit 60%igem Rum tränken und anzünden. Flambierte Getränke begeistern Jung und Alt gleichermaßen und stets aufs Neue.
In weniger als drei Wochen ist Weihnachten. Mir läuft wieder mal die Zeit davon. Dennoch möchte ich zu Weihnachten einen Teller mit selbst gebackenen Plätzchen auf den Tisch stellen. Und der sollte schon ein paar Sorten enthalten.
Heuer habe ich es mir leicht gemacht. Ich habe aus Omas Nussmürbteig für Vanillekipferl fünf Sorten Kekse gebacken. Ein Basisrezept, mehrere Sorten Kekse. Das spart Nerven und jede Menge Zeit. So macht Kekse backen Spaß!
Das Basisrezept – ein Nussmürbteig
210 g Mehl, 50 g Puderzucker, 150 g Butter und 75 g geriebene Nüsse.Kein Ei!
Für die fünf Sorten sollte man schon die doppelte oder dreifache Menge machen. Ich verwende Walnüsse. Diese drehe ich durch den Fleischwolf, damit sie schön fettig sind. Das macht die Kekse mürbe und der Teig bröselt nicht beim Rollen oder Ausstechen.
Der Nussmürbteig kann nun nach Belieben mit Gewürzen oder weiteren Zutaten variiert werden. Do it, with love – und werde kreativ!
Den Teig rühre ich mit dem Mixer, er kann aber auch mit den Händen geknetet werden. Zu einer Kugel gerollt wird er danach für eine halbe Stunde in Folie gewickelt und in den Kühlschrank gelegt.
Nach dem Kühlen teile ich den Teig in fünf Teile und decke die restlichen ab. Aus einem forme ich klassische Vanillekipferl. Einen anderen aromatisiere ich mit etwas Rosenwasser und drücke ihn in kleine Herzformen zu Vanilleherzerl. Für die Himbeerkipferl verknete ich ihn mit Himbeerpulver. Für die Vanille-Cookies wird er mit dem Mark einer Vanilleschote gewürzt und im Stil von Schneebällchen zu flachen Bällchen gedrückt. Den Rest rolle ich aus und steche daraus Linzer Herzerloder Linzer Augen aus, die ich später mit Marmelade fülle.
Die Kekse können auch mit Zuckerguss glasiert,in Schokolade getunkt und mit Zuckerkügelchen, Pistazien, Blüten oder Trockenfrüchten bestreut werden. Am Ende eines einzigen Backtags hat man so mehrere Sorten am Teller.
Klassische Vanillekipferl
Vanillekipferl müssen einfach sein! Und – egal wieviele ich backe – sie sind immer als Erstes aus. Dank Familienrezept werden sie nie hart, sondern mürbe und zart. Meine 10 Tipps zum ultimativen Vanillekipferl findet ihr in diesem älteren Blogartikel bzw. beim Rezept.
Das etwas andere Vanillekipferl. Himbeerkipferl werden durch Beigabe von Himbeerpulver (zu feinem Pulver vermahlene gefriergetrocknete Himbeeren) zum Teig schön fruchtig. Bestäubt mit zartrosa Himbeerzucker sind sie die absoluten Lieblinge in unserer Mädls-Runde.
Anstelle von Himbeerpulver kann man auch Kakaopulver untermengen. Und schon hat man eine weitere Variante. Danach die Spitzen der Kipferl in dunkle Schokolade tauchen und fertig sind Schokoladenkipferl.
Der Teig für Linzer Kekse wird gewöhnlich mit einem Eidotter verfeinert. Weil der Basisteig durch die Walnüsse aber ohnehin gut knet- und ausrollbar ist, verwende ich ihn auch für Ausstechkekse. Ich habe ihn einzig mit etwas Zimt und Nelkenpulver abgeschmeckt.
Klassisch werden Linzer Augen mit roter Marmelade gefüllt. Meist mit Himbeer- oder Ribiselgelee. Besonders köstlich schmeckt eine Füllung mit Glühweingelee.
Das ursprüngliche Schneebälle-Rezept enthält keine Nüsse, dafür aber eine ordentliche Portion Vanille und Puderzucker. Mit meinem Basis-Nussmürbteig schmecken sie ebenso köstlich.
Wem zum Vanillekipferl-Formen die Zeit oder Geduld fehlt, der macht gleich die Abkürzung zu den Vanille-Cookies. Sie sind im Handumdrehen fertig. Der Teig wird zu kleinen Kügelchen gerollt, flach gedrückt und mit einer Gabel wird an der Oberfläche ein Muster aufgedrückt. Eine dicke Schicht Puderzucker mit Vanille sorgt für den Schnee.
Dass Hanfsamen ein echtes Kraftpaket sind, weiß man schon länger. Dennoch hat dieses Superfood den Durchbruch noch nicht geschafft. Hanf wird immer noch mit Drogen & High-Sein in Verbindung gebracht. Dabei sind diese Powerkörner voller gesunder Fette, leicht verdaulicher Proteine, essentieller Aminosäuren, Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe. Geschält oder ungeschält, die perfekte Zutat für Hanfbrot. Und noch ein wesentliches Argument: Hanfsamen beugen Krankheiten vor und bekämpfen Entzündungen.
Hanfbrot mit Hanfmehl und Hanfsamen
Hanfbrot schmeckt fein nussig und passt ideal zu würzigem Käse und anderen herzhaften Brotbelägen.
Weil Hanfmehl einen hohen Fettgehalt hat und auch einen intensiven Geschmack, muss es mit anderem Mehl gemischt werden. Ich habe es mit Dinkelvollkorn- und Dinkelmehl ergänzt.
Hanfmehl gibt es ebenso wie Hanfsamen oder Hanföl in Bio- und Drogeriemärkten und findet langsam auch im gut sortierten Lebensmittelhandel Einzug.
Durch die Verwendung von Hefe als Triebmittel ist dieses Brot auch für Brotback-Anfänger geeignet. Buttermilch und Topfen/Quark machen es besonders luftig und saftig. Auf meiner Brot-Seite findet ihr auch eine Variante mit einem kräftigen Körnermix, ein Hanf-Saaten-Brot.
Selbstgemachte Hanfbutter kann unbesorgt auf den Speiseplan gesetzt werden, wenn sie aus Nutzhanfpflanzen, die einen verschwindend geringen THC-Anteil enthalten, gemacht wird.
Für die Hanfbutter werden samenlose, getrocknete Blüten des Cannabis sativa verwendet. Nutzhanf enthält im Unterschied zu anderen Hanfsorten (Cannabis indica) weniger als 0,2% THC, dafür aber wertvolle Cannabinoide.
Das Grundrezept für die Hanfbutter stammt aus dem Buch „Heilender Hanf“ .
Mit den Hemp Cookies aus Hanfbutter liege ich voll im Trend. Cannabidiol entwickelt sich gerade zum Lifestyle-Produkt. Cannabis auf der Pizza, Cannabis im Kuchen … 😉
Seit einiger Zeit hat die Wiener Konditorei Aida Süßigkeiten mit CBD-Öl im Programm. In Amerika gilt CBD schon als Wundermittel. Ja, nahezu als Mittel gegen fast alles!
Im Unterschied zu dem aus den Hanfnüssen gepressten Hanföl mit wertvollen Inhaltsstoffen wird das medizinisch wirksame CBD-Öl aus den Hanfblüten destilliert, welche in Österreich und Deutschland nur von geprüften Landwirten kontrolliert angebaut werden dürfen.
Kalt gepresstes Bio-Hanföl aus Hanfsamen hat einen nussigen, etwas herben und leicht grasigen Geschmack und passt gut zu Gemüse, Rohkost, Suppen, Blattsalaten, Kohl und Hülsenfrüchten oder Kartoffelgerichten. Es enthält eine große Menge mehrfach ungesättigter Fettsäuren, davon Omega-3. In Bio-Qualität wird es beispielsweise von der Ölmühle Fandler in Pöllau/Steiermark produziert.
CBD (Cannabidiol) ist neben THC der bekannteste Wirkstoff der Hanfpflanze. Hanf enthält über 480 bekannte Wirkstoffe und mehr als 60 Cannabinoide. Diese haben im Unterschied zu THC keine psychoaktive Wirkung, sind also nicht berauschend und unterliegen keiner rechtlichen Beschränkung. CBD soll gegen Schlafstörungen, Ängste, Entzündungen und Schmerzen helfen. Welche Menge es dazu braucht, will aber keiner so recht sagen. Zertifiziertes Bio-CBD-Öl ist – inklusive guter Beratung – in der Saint Charles Natur-Apotheke in Wien und Berlin erhältlich. Ärzte, die eine Behandlung mit Cannabinoiden unterstützen, findet man für Deutschland hier. Die österreichische Ärzteliste wurde mittlerweile vom Netz genommen, da der Einsatz von Cannabinoiden untersagt ist.
Hanfpower
Frisch gestärkt mit Hanfbrot gehe ich in die Weihnachtskekse- und Plätzchen-Backsaison. Einige neue Rezepte wie diese Hanfkekse mit Glühweingeleefüllung gibt es bereits. Zahlreiche weitere Keksrezepte, darunter auch Omas weltbeste Vanillekipferl, findet ihr auf meiner Kekse&Weihnachtsbäckerei-Seite.
Denn: „Erst wenn 20 Sorten am Keksteller sind, ist Weihnachten!“
Hanf (lat. Cannabis) ist eine uralte Kulturpflanze und wird gerade wiederentdeckt. Zu Hanfmehl, Hanfprotein und Hanföl verarbeitete Produkte aus den Hanfnüssen enthalten gesunde Fette und leicht verdauliche Proteine sowie Mineralien, Vitamine und Ballaststoffe. Hanfprodukte sind im Drogerie- oder Biomarkt erhältlich. Ganz legal, versteht sich! Und so habe ich die Weihnachtskekse-Backsaison mit der Zubereitung von Hanfkeksen und Hanfmuffins eröffnet.
Hanfsamen und Hanfmehl
Hanfmehl wird wie Hanfprotein aus den – bei der Hanfölgewinnung übrig bleibenden – Hanfsamenresten hergestellt. Es enthält alle Aminosäuren, die der menschliche Körper benötigt und hat daher eine hohe biologische Wertigkeit. Es ist leicht verdaulich und für Milchproteinallergiker und aktive Menschen ein optimaler Energielieferant. Nebenbei wirkt es antioxidativ, verdauungsfördernd, entzündungshemmend und noch vieles mehr. Beim Kauf sollte man auf eine gute Qualität achten, da der Eiweißgehalt insbesondere bei Importware aus China stark zu wünschen übrig lässt. Hanfsamen sind geschälte Hanfnüsse und können zwischendurch geknabbert, über Salate oder Smoothies gestreut oder in Brot und Kuchen gemischt werden.
Hanfmehl hat einen hohen Fettgehalt. Es empfiehlt sich daher beim Kuchenbacken das Hanfmehl dem normalen Weizen- oder Dinkelmehl nur im Verhältnis 1:4 beigzumengen. Bei Mürbteigkeksen darf der Anteil gerne auch etwas höher sein.
Hanfkekse
Für die Hanfkekse mit Glühweingelee habe ich Omas Ischler-Bäckerei-Rezept als Basis genommen und es mit Hanfmehl angereichert. Der leicht nussige Geschmack des Hanfmehls passt wunderbar zu Keksen.
Gefüllt habe ich die Hanfkekse nicht wie gewöhnlich mit roter Marmelade, sondern mit einem köstlichen Glühweingelee. Ich habe dafür Himbeermarmelade mit etwas Rotwein, Orangenzesten und Lebkuchengewürz kurz aufgekocht. Das war’s auch schon. Ein kleiner Mehraufwand für ein großartiges Geschmackserlebnis.
Heilender Hanf. Cannabis – die wiederentdeckte Naturmedizin
Da die Hanfpflanze mit ihren gesunden und heilenden Inhaltsstoffen auch in den Fokus der Medizin gerückt ist und ich mittlerweile stressbedingt das eine oder andere Wehwehchen habe, war ich neben den Kochrezepten besonders neugierig auf das Schmerzmittel Hanf, auf die Inhaltsstoffe THC und CBD und andere Cannabinoide, also den ganzen Fächer an Wirkstoffen.
Das vom Kneipp-Verlag soeben auf den Markt gebrachte Buch „Heilender Hanf“ bietet einen optimalen Einstieg in das Thema (eine Buchrezension findet ihr auf meinem Bücherblog).
Hanfmuffins
Begeistert von den vielen guten Inhaltsstoffen des Nahrungsmittels Hanf habe ich auch ein Rezept mit Hanfsamen ausprobiert. Das Basisrezept stammt aus dem Buch „Heilender Hanf“.
Ein flauschig weiches Biskuit, grün gefärbt vom Kürbiskernöl, mit und ohne fruchtige Heidelbeeren oder Himbeeren.
Viel Spaß beim Nachbacken. Das Rezept für die Hanfmuffins mit Hanfsamen findet ihr hier zum Downloaden.
Demnächst gibt es hier am Blog ein Rezept für Hanfbrot mit Power und einen kleinen Erfahrungsbericht rund um meine Versuche mit Hanfprodukten.
Eure sugar&rose
Von Jahr zu Jahr werden Halloween und die Bräuche rund um den Kürbis auch bei uns populärer. Kürbislaternen am Hauseingang sollen böse Geister vertreiben – so landen die ausgehöhlten Schalen als beleuchtete Fratzen vor der Tür und das Kürbisfleisch im Suppentopf. Aus der regionalen Küche sind Kürbisse ohnehin nicht mehr wegzudenken. Selten aber findet der Kürbis bei uns Verwendung für Kuchen, Eis und Desserts. Dabei harmoniert er wunderbar mit Süßspeisen. Für Amerikaner wäre Halloween ohne Pumpkin Cake oder Pie undenkbar.
Kürbiskuchen schmeckt nicht nur köstlich, sondern ist auch unheimlich saftig. Diesen einfachen und gelingsicheren Kürbisgugelhupf mit Orangen-Icing solltet ihr unbedingt nachbacken.
Kürbis-Vielfalt: Zierkürbis oder Speisekürbis?
Bei der Vielfalt an Kürbissen am Markt ist oft schwer festzustellen, ob der Kürbis essbar ist oder nur für Dekorationen geeignet. Speisekürbisse sind in der Regel aber als solche angeschrieben. Hokkaido und Langer von Neapel haben längst die heimischen Kochtöpfe erobert und eignen sich vorzüglich für Suppen oder Hauptspeisen. Aber welcher Kürbis passt zu Süßspeisen?
Für Kuchen sollte der Kürbis mild oder leicht süßlich schmecken. Ich empfehle daher folgende gängige Sorten: den Butternut/Butternuss-Kürbis mit leicht nussigem, buttrigem Geschmack, den milden Riesenkürbis Gelber Zentner oder den etwas würzigeren und intensiveren Muskatkürbis.
Gugelhupf: Die Form macht den Gugel
Lange Zeit bin ich um diese besonders schöne Gugelhupfform in der Auslage eines Wiener Küchenutensilien-Ladens herumgeschlichen. Bei einem Preis von knapp sechzig Euro (für die größere) habe ich sie mir aber versagt. Stehen doch bereits fünf Gugl-Formen im Schrank, von Keramik, Teflon bis Silikon. Bei meiner diesjährigen Amerikareise habe ich zugeschlagen. Kostete die antihaftbeschichtete Nordic WareHeritage Bundt Pan aus hochwertigem Aluminiumguss im Goldton doch in Boston „nur“ fünfundzwanzig Dollar.
Vor dem Backen habe ich sie mit Backtrennspray eingesprüht. Und es ist keine einzige der doch sehr fragilen Zacken in der Form kleben geblieben. Großartiges Ergebnis gleich beim ersten Versuch. Ich bin begeistert!
Pumpkin Spice
In den USA geht nichts ohne Pumpkin Spice, eine Gewürzmischung, die fertig im Handel angeboten wird. Sie besteht aus etwa vier Teilen Zimt und je einem Teil gemahlene Muskatnuss, Gewürznelken, Ingwer und Piment (=Neugewürz). Dieses kultige Kürbiskuchengewürz enthält keinen Kürbis, sondern ist als Würzmischung für den traditionellen Kürbiskuchen gedacht. Es findet mittlerweile Verwendung in vielen Speisen, zum Beispiel im trendigen Pumpkin Spice Latte (Rezept am Merkurmarkt-Blog).
Ich habe meinen Kürbisgugelhupf mit Zimt und Lebkuchengewürz aromatisiert. Im Lebkuchengewürz sind sehr ähnliche Gewürze wie im Pumpkin Spice enthalten.
Orangen-Icing
Orangefarben der Kürbis, am Markt die ersten Orangen. Was liegt also näher, als den Kürbisgugelhupf mit einer Orangenglasur zu überziehen? Puderzucker mit frisch gepresstem Orangensaft verrührt. Nur hauchdünn überzogen. Mehr mag ich nicht, sonst wird der Kuchen zu süß. Dekoriert mit frisch abgeriebenen Bio-Orangenzesten.
Beim herrlichen Orangen- und Gewürzduft muss ich an Weihnachten denken … OmG! Wie lange noch?
Eigentlich bin ich nicht gerade ein Orange-Fan. Zur Herbst- und Kürbiszeit allerdings mache ich ein Ausnahme. Da dürfen die Herbstfarben auch in meine Wohnung. „Es ist der Herbst ein Malersmann, bunt malt er alle Wälder an …“
Neben die mit wildem Hopfen, Gräsern und orangen Lampionblumen gefüllte Schale habe ich das soeben erschienene, wunderschöne, silberne Buch mit orangem Leinenrücken von Felix Scheinberger gestellt. Denn Zeichnen und Malen mit Farben verbindet auch er in „Drainting“ und macht Mut, beide Techniken wieder intuitiv zu mischen.
Kürbis-Shopping für Halloween
In den USA deckt man sich für Halloween am besten auf einem Farmers Market mit Kürbissen ein. Da sind neben tausenden Kürbissen ganze Erlebniswelten aufgebaut. Zombies, Hexen und allerlei verkleidete Figuren zieren die Verkaufsstellen. Es gibt Kürbisschnitzkurse, Halloween-Deko und -Kostüme zu kaufen und zahlreiche Anregungen, wie man die Hauseingänge schmücken kann.
Happy Halloween oder ein ruhiges Allerheiligen im Kreis der Familie! Eure sugar&rose
Ende Oktober sind die Rosen immer noch voller Blüten. Bevor der Herbst endgültig einzieht, habe ich ein weiteres Mal Rosenblüten geerntet. Diesen Duft und diese Pracht will ich mir für den nahenden Winter konservieren. Lebkuchen & Co liegen ja bereits in den Supermarktregalen. Es ist höchst an der Zeit, an Geschenke zu denken. Selbst gemachte natürlich!
Mit etwas Fantasie lassen sich aus Rosen originelle Kreationen bereiten. Nicht nur Rosensirup, Rosenzucker oder Rosenpotpourris. Heute habe ich ein spicy Rosenrezept. Ich habe die Rosenblüten zu Rosenpesto & Rosenchutney verarbeitet.
Rosenpesto
Pesto muss nicht zwingend aus Basilikum, Rucola, Pinienkernen und Pecorino bestehen. Die Kombination aus Kräutern und Rosen, aus würzig und lieblich, ist ein aromatisches Geschmackserlebnis. Ich habe den Parmesan weggelassen und die Pinienkerne durch gemahlene Mandeln ersetzt, das Basilikum mit Petersilie und Koriander gemischt und es mit Kardamom anstelle von Knoblauch gewürzt.
Rosa Pesto? Auf den ersten Blick ungewöhnlich. Und auf jeden Fall ganz anders, als gewohnt. Rosenpesto schmeckt lieblich, ein klein wenig süß und duftet angenehm zart nach Rosen. Vielleicht nicht jedermanns Sache, aber allemal interessant. Manchmal muss man neue Wege beschreiten, um zu neuen Genusserlebnissen zu kommen.
Pesto gehört zu Pasta – so der erste Gedanke. Allerdings nicht unbedingt das Rosenpesto. Geht natürlich auch. Zum Beispiel in Kombination mit Spargel. Ist aber nicht unbedingt meine erste Wahl.
Als Brotaufstrich ist Rosenpesto aber echt klasse! Ganz besonders auf frisch getoastetem Weißbrot. Es passt auch wunderbar zu Käse. Rosenpesto ist ein raffiniertes Gericht, mit dem man selbst Feinschmecker und Genussmenschen noch überraschen kann.
Da ich mein Pesto nur kalt in Gläser abgefüllt habe, bewahre ich es im Kühlschrank auf. Dort ist es verschlossen einige Wochen haltbar. Pasteurisiert oder tiefgefroren natürlich viel länger.
Ob für Süßspeisen, Weihnachtskekse, Kosmetika, Duft-Potpourris oder Rosengeschenke – getrocknete Rosen verzaubern uns mit ihrem Duft über die Rosen-Gartensaison hinaus. Am besten trocknet man die ungespritzten Rosen an der Luft, auf einem Gitter in einem dunklen Raum.
Rosen-Apfel-Chutney
Für das Rosen-Apfel-Chutney können sowohl frische Rosenpetalen als auch getrocknete verwendet werden. Die Basis von süß-sauren Chutneys bilden neben Gemüse oft Marillen, Mangos oder Zwetschken. Ich habe mich für eine Mischung aus Äpfeln und getrockneten Aprikosen entschieden, um den zarten Rosenduft nicht zu überlagern. Chutneys können entweder eingekocht oder kalt püriert werden.
Das Apfel-Rosen-Chutney passt gut zu hellem Fleisch und Geflügel. Ich serviere es gerne als Dip zu Chapati oder Papadam, einem indischen Linsen-Fladenbrot.
Der warme und trockene Herbst hat mir heuer eine derart reichliche Rosenblüte geschenkt, wie ich sie seit Jahren nicht erlebt habe. Während in den vergangen Jahren Ende Oktober die Rosen nur mehr vereinzelt nachblühten, stehen die Chartreuse de Parme oder die Rose de Resht ein weiteres Mal in Vollblüte. So habe ich – nach erfolgter Hagebutten-Ernte bei den Wildrosen – bei den Englischen Rosen und Edelrosen nochmals unzählige Blüten geerntet, getrocknet bzw. zu Sirup eingekocht.
Einen herzigen Rosengruß an all meine treuen Follower & -innen. Eure sugar&rose
Langsam bin ich fertig mit der Einkocherei. So viele Gläser Marmelade, Gelee und Apfelmus wie diesen Sommer habe ich nie zuvor gefüllt. Erstmals habe ich heuer nicht nur den Rosenblütenduft im Glas eingefangen, sondern auch die Hagebutten verwertet. Am Frühstückstisch möchten wir diese Hagebuttenmarmelade keinesfalls mehr missen. Daher darf sie diese Woche ein weiteres Mal auf den Blog. Als Topping von kleinen, knusprigen Apple-Pie-Blüten.
Auf die Apfelsorte kommt es an
Noch immer hängen Unmengen Äpfel an den Bäumen. Der Rote Boskoop (Foto oben), ein Winterapfel, wird erst ab Mitte Oktober geerntet und hält sich bis in den April hinein. Saftig und säuerlich, ist er ein idealer Apfel zum Backen. Allerdings erst um die Weihnachtszeit herum.
Der Grüne Boskoop hingegen reift schon Ende September. Wir nennen ihn auch Lederapfel, da die Schale bei längerer Lagerung hutzelig, also faltig wird. Aufgrund seines hohen Säuregehalts mein absoluter Lieblingsapfel für Apfelmus, Bratapfel und eben Apfelkuchen.
Amerikanische Apple Pie oder Omas Gedeckter Apfel-Mürbteigkuchen?
Vor einigen Wochen waren wir in Maine, an der Ostküste der USA. Und ich habe nördlich von Boston nahezu täglich ein Stück Apple Pie probiert. In Amerika kommt man um diese Zeit nicht an ihr vorbei. “Mainers can eat pie at every meal of the day.”
Was dem Österreicher sein Apfelstrudel, ist dem Amerikaner die Apple Pie. Meist wird sie mit einer Kugel Eis serviert. Das ist nicht so meins. Zu schade um die die Pie Crust. Der Mürbteig soll knuspern, nicht matschig sein. Einzig bei Karamellsauce werde ich schwach …
Wenn nicht überhaupt Fertigteig verwendet wird, wird der Pie Crust (bestehend aus Mehl, Salz, Zucker, Butter) Eiswasser beigemengt. Das ist auch schon der einzige Unterschied zum Mürbteig meiner Oma. In meinem Apple-Pie-Rezept habe ich das Eiswasser durch ein Ei ersetzt. So wird der Teig geschmeidiger.
Und ich habe die kleinen Pies in blütenförmigen Silikonformen gebacken, die schon lange in meinem Schrank herumliegen. Dekoriert habe ich die Pie mit kleinen Mürbteigblüten. Ausgestochen mit unterschiedlich großen Keksformen.
Absolut neu und anders ist das Topping: Auftritt für die Hagebuttenmarmelade!
Ein Klecks Hagebuttenmarmelade im Pie-Loch
Eine Apple Pie hat nicht zwingend eine durchgehende Teigabdeckung. Manchmal werden über die Apfelfüllung gitterförmig Teigstreifen gelegt. Oder die Teigdecke wird mehrmals eingeschnitten. Kleine Pies haben meist ein ca. 1 cm großes Loch in der Mitte. Dadurch kann der Dampf der Füllung entweichen und die Teigdecke bleibt knusprig. Dieses Pie-Loch habe ich nach dem Backen mit Hagebuttenmarmelade aufgefüllt.
Das Rezept für die Hagebuttenmarmelade findet ihr in meinem letzten Blogartikel. Wer keine Hagebuttenmarmelade vorrätig hat, kann sie durch Johannisbeermarmelade ersetzen. Oder einen Klecks Apfelmus einfüllen. Und/oder mit einem getrockneten Apfelring belegen.
Mit oder ohne Apfelring, mit oder ohne Zucker – die kleinen Küchlein haben am Wochenende rasch ihre Abnehmer gefunden. Zusammen mit einer Tasse Tee. Obwohl ich leidenschaftliche Kaffeetrinkerin bin, muss ich zugeben, dass Tee zur herbsäuerlichen Hagebuttenmarmelade weitaus besser passt.
Während viele meiner Rosen noch eine weitere Blühperiode nachlegen, sind die Wildrosen bereits voller Hagebutten. Bei den Hortensien hat die morbide Herbstfärbung eingesetzt. Die weißen werden grün, die rosafarbenen eher weiß. Erika und Herbstastern blühen in allen Farbschattierungen, die Funkien sind noch immer satt grün.
Langsam wird es auch orange rund um unser Haus. Angefixt von den wunderbaren Halloween-Dekorationen amerikanischer Häuser, habe ich heuer ein paar mehr Kürbisse beim Hauseingang aufgebaut. Ist ja nicht mehr lange bis Allerheiligen.
Ich liebe Kürbisse – auch wenn wir Halloween nicht zelebrieren. Als Dekoration ebenso wie in der Küche. Demnächst gibt es hier ein süßes Kürbisrezept.
Ende September kann man die ersten Hagebutten ernten und zu Marmelade, Chutneys oder Tee verarbeiten. So glänzen die einfach blühenden Rosen ein weiteres Mal mit ihren herbsüßen Früchten. Nach ein paar kühlen Nächten steigt der Zuckergehalt. Die Hagebutten werden süßer, schmackhafter und reicher an Vitamin C.
Als Kinder haben wir die frischen „Hetschnpetschn“ als Juckpulver verwendet. 😉 Später habe ich sie in herbstlichen Blumengestecken verarbeitet. Heute schätze ich sie als kleine Vitaminbomben – vor allem als Hagebuttenmarmelade.
Die Hundsrose (Rosa canina)
Die Rosa canina wird landläufig als Hagebutte bezeichnet. Ein Wort, das genau genommen die Früchte von sämtlichen Rosenarten beschreibt. Sie wächst in ganz Mitteleuropa. Meist wild am Waldrand und auch an recht trockenen Standorten. Bei mir hat sie sich irgendwann „von selbst“ angesiedelt. Mit ihren zartrosa Blüten zieht sie zahlreiche Insekten und Bienen an.
Im Herbst schenkt sie uns Jahr für Jahr Unmengen der kräftig roten Scheinfrüchte. Die Hagebutten haben ein angenehmes Apfelaroma und sind wichtige Vitamin-C-Lieferanten. Sie wirken immunstärkend und entzündungshemmend. Und doch habe ich sie jahrelang an die Vögel „verschenkt“, bevor ich ihren Wert schätzen lernte.
Obwohl oft empfohlen wird, ein paar Frostnächte vor dem Pflücken abzuwarten, sollte man nicht zu lange warten. Die fleischige Hülle wird schnell mehlig und geschmacklos.
Die Kartoffel- oder Apfel-Rose (Rosa rugosa)
Die frostharte Rosa rugosa wächst in erster Linie in Küstennähe. Von Sylt bis zur amerikanischen Ostküste, auch in China bin ich ihr bereits begegnet. Und ich habe selbst ein Exemplar dieser dauerblühenden, anspruchslosen und pflegeleichten Rose in meinem Garten. Ihre purpurfarbenen Blüten und der intensive Duft locken allerlei Insekten an. Und während sie im September kräftige, dicke Hagebutten bildet, blüht sie daneben immer noch weiter. Die kugelige, apfelförmige Form der Hagebutten war wohl Namensgeber.
Die Hagebutten beider Arten eignen sich hervorragend zum Verzehr und zur Verarbeitung. Zu Hagebuttenmarmelade, Mus oder Chutney, Hagebuttentee oder -pulver. Als Basis von Eintöpfen und Suppen oder als Zutat von Kuchen …
Wer keine Wildrosen zuhause hat – jetzt ist der richtige Zeitpunkt für einen Herbstspaziergang an Waldrändern entlang. Es lohnt sich!
Ist das nicht furchtbar aufwendig?
Beim Sammeln der Hagebutten empfehle ich Gartenhandschuhe und die Verwendung einer Gartenschere. Ich schneide die Früchte gleich büschelweise ab und entferne erst in der Küche Stiel- und Blütenkelch-Ansätze.
Zur Weiterverarbeitung verwende ich ein Keramikmesser. Nach dem Halbieren müssen die Kerne samt der anhaftenden Härchen entfernt werden, da diese den Rachen reizen. Dabei ziehe ich Wegwerf-Handschuhe an.
Will man die Kerne weiter verwenden (z. B. für Hagebuttenpulver), müssen sie in einem feinmaschigen Sieb gut gewaschen werden, um alle Haare zu entfernen. Dann werden die Kerne getrocknet. Das braucht schon etwas Zeit.
Hagebuttenmarmelade, -mus oder -gelee
Für die Marmeladenherstellung ist dieser Aufwand aber nicht nötig. Das Aufschneiden und Herauskratzen der Kerne kann man sich getrost sparen.
Ich dünste die ganzen Hagebutten mit Orangensaft und Wasser bedeckt weich. Danach zerquetsche ich sie mit einem Kartoffelstampfer und streiche die breiige Masse durch ein feinmaschiges Sieb oder drehe sie durch die Flotte Lotte. Somit bleiben die Kerne mit den Härchen zurück.
Die Kochzeit der Hagebutten richtet sich nach der Reife. Ein, zwei Frostnächte machen die Früchte ausreichend weich und saftig. Das passierte Fruchtmus wird dann mit Gelierzucker zu Marmelade eingekocht.
Sugar&Rose Tipps
Am Ende der Kochzeit gebe ich ein, zwei geschälte Äpfel zu den Hagebutten.
Und zusammen mit dem Gelierzucker (2:1) mische ich auch etwas Zimt unter.
Das Ergebnis ist derart köstlich! Hätte ich selbst nicht gedacht. Ob als Aufstrich am Frühstücksbrötchen, als Dip zu Wild oder als Zutat von Mehlspeisen. Probiert doch mal Hagebuttenmarmelade als Füllung von Palatschinken oder einer Linzer Torte. Hmmh!
Nächstes Mal gibt es dann ein süßes Backrezept mit Hagebuttenmarmelade. Kann mich grad nicht entscheiden, welches ich euch vorstellen werde.
Bis dahin schöne Herbst- und Gartentage. Eure Sugar&Rose
Apfelpizza, Apfelfladen oder Apfel-Flammkuchen. Wie man dieses fruchtig-süße Ding richtig benennt, kann ich nicht sagen. Meiner Familie gefällt die Bezeichnung Apfelpizza am besten. Es besteht aus einem geschmeidigen Hefeteig und einem dicken Apfelbelag sowie einer Menge Zimt. A warme Mehlspeis’ – wie wir in Wien sagen. Also eine süße, warm servierte Haupt- oder Nachspeise.
An apple a day keeps the doctor away
Das feuchtwarme Frühjahr und der darauf folgende trockene Sommer bescheren uns gerade Unmengen an Äpfeln. Die wollen gepflückt, eingelagert und verarbeitet werden. Es wird also noch das eine oder andere Apfelrezept am Blog geben. An Apple a Day … Mit diesem Spruch bin ich groß geworden. Vom ersten Klarapfel im Frühsommer über die saftigen Herbstäpfel bis zu den lagerfähigen Wintersorten gab es in meiner Kindheit das ganze Jahr über Äpfel. Und ich esse heute noch nahezu täglich einen Apfel. Im elterlichen Obstgarten gab es Dutzende alte Apfelsorten und jeder Apfel hatte einen anderen Geschmack. Viele Sorten sind mittlerweile vom Markt verschwunden.
Im neuen Apfelkalender 2019, der wieder in einer hölzernen Mini-Obstkiste daherkommt, gibt es Tag für Tag eine neue visuelle Vitaminbombe zu entdecken. Diese „Äpfel“ sind heiß begehrt. Daher habe ich mir das Apfel-Paket schon mal gesichert.
Süßer Pizzateig
Zurück zur Apfelpizza. Den Hefeteig habe ich klassisch mit Zitronenabrieb aromatisiert und nur leicht gesüßt. Wer mag, würzt ihn zusätzlich mit eine Prise Kardamom.
Hefeteig kann übrigens im Kühlschrank rund 24 Stunden aufbewahrt werden. Oder portionsweise – leicht mit Mehl bestäubt und luftdicht verpackt – einige Monate eingefroren. Nach dem Auftauen muss er auf Zimmertemperatur gebracht werden, bevor er weiterverarbeitet wird.
Zimt & Zucker, die Freunde des Apfels
Den Hefeteigboden bestreiche ich meist mit etwas Crème fraîche, Mascarpone oder Schmand – je nachdem, was gerade im Kühlschrank ist. Das verhindert, dass die beim Backen austretende Flüssigkeit vom Obst den Boden aufweicht. Auf den weißen Belag streue ich ganz wenig braunen Zucker und eine erste Schicht Zimt. Die Äpfel können aber auch ohne Creme, also direkt auf den Teig gelegt werden.
Die dünn geschnittenen Apfelspalten lege ich in Zitronenwasser ein, damit sie nicht braun werden. Abgetropft auf einer Küchenrolle werden sie dann dachziegelartig dicht an dicht auf die Creme geschichtet. Von außen nach innen. Und weil ich Zimt gerne mag, kommt noch eine weitere Zimtschicht darüber.
Das dekorative Aufschichten der Äpfel braucht etwas Zeit. Daher bedarf es keiner weiteren Gehzeit mehr für den Hefeteig. Also ab ins Rohr. Je nach Teigdicke ist die Apfelpizza in 15 bis 20 Minuten kross und sind die Äpfel angenehm weich.
Die Apfelspalten trocknen beim Backen an der Oberfläche und werden etwas runzelig. Daher bestreiche ich sie gleich nach dem Backen mit flüssigem, klarem Tortengelee, dem ich ein wenig Rosenwasser beimenge. Das verleiht ihnen einen zarten Glanz und ein besonderes Aroma.
Pimp up your Apfelpizza
Mit Nüssen, Mandeln, Pistazien oder auch mit geraspeltem Marzipan bestreuen.
Den Hefeteig mit Orangenabrieb, Zimt, Nelkenpulver und/oder Kardamom würzen.
Mit Ahornsirup, Agavensirup oder Karamellsauce toppen oder klassisch mit Staubzucker bestreuen.
Mit erhitzter Marillenmarmelade oder flüssigem Tortengelee bestreichen.
Schmeckt auch mit Birnen-, Zwetschken- oder Feigenbelag großartig.
Da ich für den Belag der Apfelpizza nur die formschönen Apfelspalten aus der Apfelmitte verwendet habe und die Reste keinesfalls wegwerfen mag, verarbeite ich diese zu Apfelmus weiter oder dörre sie.
Es ist ohnehin an der Zeit, sich einen kleinen Wintervorrat für die Büro-Naschlade anzulegen. Ich wünsche euch allen noch einen schönen Herbst. Eure sugar&rose.
Es herbstelt. Und ich habe wieder Lust auf eine gute Tasse Tee. Bereits bei der Zubereitung merke ich, wie ich mich entspanne. „Tee ist Ruhe und nicht Eile“, so eine tibetische Weisheit. Ich krame mein Blümchen-Porzellan hervor und gönne mir eine große Tasse Grüntee.
Dazu gibt es kleine Küchlein mit orientalischem Rosendekor. Matcha-Minigugel mit kandierten Rosen und Pistazien. Ein einfacher Rührteig, grün gefärbt mit Matcha-Pulver.
Matcha ist nicht gleich Matcha
Tee ist zunächst ja immer grün. Schwarztee und Grüntee werden aus denselben Pflanzen hergestellt. Bei unseren Reisen durch China und Indonesien sind wir oftmals kilometerweit durch grüne Teeplantagen gefahren. Im Gegensatz zu Schwarztee wird Grüner Tee sofort getrocknet und nicht oxidiert.
Der hochwertige und exquisite Matcha Tee stammt aus japanischem Anbau. Die Matcha Teeblätter werden nach der Trocknung zu feinem Pulver vermahlen. Dieses wird mit heißem Wasser aufgegossen und mit einem Bambus-Besen aufgeschlagen.
Matcha schmeckt süßlich, aber auch leicht herb. Schlechte Qualitäten sind auch schon mal bitter. Deshalb sollte auch für die Küchlein ein gutes Produkt verwendet werden.
Matcha-Pulver bewahrt man am besten in einem luftdicht verschlossenen Behälter im Kühlschrank auf. So bleiben die Aromen erhalten.
Kleine Küchlein mit Rosenkrönchen
Für die kleinen Gugel braucht man nur wenig Matcha Pulver. Ein bis maximal zwei Teelöffel voll. Der Kuchenteig selbst ist schnell gerührt, die Backzeit beträgt zehn bis zwölf Minuten. Ich habe die Matcha-Minigugel nach dem Backen leicht angezuckert. Danach mit etwas Matcha-Zuckerglasur übergossen und mit gehackten Pistazien und Rosenblüten dekoriert.
Einem Krönchen gleich habe ich ihnen noch eine kandierte Rose aufgesetzt.
Kandierte Rosen
Wie man Rosenpetalen oder Rosenköpfe kandiert habe ich in einem meiner August-Posts gezeigt. Ganze Rosenköpfe sind in erster Linie Dekoration. Bestehen sie doch aus einer ganzen Menge Zucker. Aber sie können auch vernascht werden.
Ob ihr nun das kommende Wochenende als Müßiggänger im Bett verbringt, Freunde zum Vier-Uhr-Tee einlädt oder nach einem stressigen Tag einfach einen Break braucht … Gönnt euch so ein Küchlein und eine Tasse Tee! Kekse und Kuchen wurden einzig aus dem Grund erfunden, um sie in Tee einzutunken. Echt!
Ich wünsche euch ein schönes und erholsames Wochenende.
Schulbeginn und Zwetschkengermfleck gehören für mich untrennbar zusammen. Aus und vorbei mit Ferien. Am Morgen eine Weste anziehen und ab in die Schule. Heimkommen und ins Rohr gucken. Hoffen, dass dort einer von Omas Germkuchen auf mich wartet. Dick mit Zwetschken belegt, mit Zucker oder Zimtzucker bestreut.
Schon als Kind liebte ich warme Mehlspeisen mit Obst. Und das hat sich bis heute nicht geändert. Ja, ich weiß! Das ist das gefühlt hundertste Zwetschkenkuchen-Rezept, das es derzeit auf Foodblogs gibt. Aber diesen Zwetschkengermfleck solltet ihr unbedingt probieren. Natürlich süß und recht easy.
Die gute alte Hauszwetschke
Für den traditionellen Zwetschkengermfleck verwende ich wie schon meine Oma die altbewährten Hauszwetschken, die im September Hauptsaison haben. Die Bäume sind heuer hängvoll mit Obst. Hauszwetschken sind zwar etwas kleiner als manch andere Sorte, haben aber das für Zwetschkenkuchen perfekt würzige, süß-saure Aroma.
Zwetschken entfalten wie die meisten Früchte ihr volles Aroma, wenn sie am Baum ausreifen dürfen. Reife Zwetschken haben einen weißen, reifartigen Belag, sind länglich mit spitz zulaufenden Enden. Sie bleiben beim Backen fest und süß und lassen nur mäßig Saft. Die Kerne von reifen Zwetschken lösen sich im Unterschied zu Pflaumen ganz leicht vom Fruchtfleisch.
Altes Rezept neu interpretiert: Zwetschkengermfleck mit Macadamia-Nüssen
Ein Zwetschkengermfleck ist ein recht einfacher Kuchen. Außer einem dünnen Germteigboden und Zwetschken braucht es nichts. Wenn die Zwetschken vollreif sind, dann nicht mal Zucker. Keinen Guss, keinen Schmand und auch keine Streusel.
Nur wenn die Zwetschken überreif und sehr saftig waren, streute meine Oma eine Handvoll geriebener Nüsse oder Mandeln unter die Zwetschken.
Dazu ein sugar&rose-Tipp: Sobald die Zwetschken zu garen beginnen, einige Male das Backrohr kurz öffnen und den Dampf entweichen lassen.
Um den Zwetschken einen schönen Glanz zu verleihen betreiche ich sie nach Backende entweder mit flüssigem Tortengelee oder mit erwärmter Marillenmarmelade.
Zimt lasse ich weg, die Zwetschken haben ausreichend Eigenaroma. Dieses Mal habe ich eine Hälfte mit gehackten Macadamia-Nüssen bestreut. Schmeckt urgut diese Kombi.
A fresh font for every day of the year: Typodarium 2019
Im September wird nicht nur die Zwetschkenernte eingefahren. Auch die jährlichen Buchneuerscheinungen für den Bücherherbst drängen auf den Markt. Im Buchhandel gibt es bereits die neuen Kalender für 2019. Und wenn ich in den letzten Jahren eines gelernt habe, ich warte nicht mehr bis Dezember. Da sind die schönsten Kalender bereits weg. Und so liegen bei mir bereits ein neuer Rosenduftkalender für die Küche, das brandneue Typodarium 2019 fürs Büro und der „Was wir lieben: in 365 Tagen“-Notizkalender zuhause. Als Typografie- und Grafikfreak muss man diese beiden Abreißkalender mit ihren wunderschönen Boxen einfach haben. Vom Rosenkalender rede ich gar nicht erst. Rubbeln und riechen …
Zwetschkentascherl, die kleinen Schwestern des Zwetschkengermflecks
Manchmal schneide ich den Germteig Fingerfood-gerecht in kleine Rechtecke und variiere den Belag: Zwetschken, Pfirsiche, Nektarinen. Auch nicht zu verachten. Aber ich bevorzuge eindeutig die säuerlich-süßen Zwetschken.
Nach dem Backen habe ich Macadamia-Nüsse über die Obstspalten gerieben. Harmonie pur!
Was wir lieben … Tag für Tag ein Alltagsspruch am Notizkalender. Jeder Spruch, jedes Stück eine Liebeserklärung. An den Tag. An meine Familie.
„Den kannst du gleich nächstes Wochenende wieder machen, Mama.“
Dem Duft von frisch gebackenem Brot kann ich nicht widerstehen. Was schmeckt besser? Schon seit meiner Kindheit liebe ich ofenwarmes Brot. Meine Oma hat Woche für Woche mehrere Roggensauerteig-Brotlaibe aus dem Holzbackofen gezogen. Wir Kinder konnten kaum erwarten, dass es auskühlt. Jeder wollte das Scherzerl (Brotkante) mit der knusprigen Kruste. Oma schnitt mit einem riesigen Messer dicke Scheiben vom Brot und legte ordentlich Butter drauf. Mit etwas Salz. Und für uns Kinder hin und wieder auch mit Kristallzucker … Butterbrot, das Fastfood von früher.
Nahezu in Vergessenheit geraten und lange verpönt, taucht das Butterbrot heute bei den Nobelbäckern in der Innenstadt wieder als Frühstückssnack auf. Mit Bio-Almbutter und feinsten Salzen. In Maßen genossen sicher nicht schädlich.
Mittlerweile zieht auch bei mir immer öfter frischer Brotduft durchs Haus. Manchmal nehme ich mir die Zeit und backe nach dem Rezept meiner Oma ein Sauerteigbrot mit langsamer Teigführung. Ein andermal muss es schnell gehen. Dann verrühre ich blitzschnell mit dem Mixer Mehl, Wasser, Gewürze, Salz und Trockenhefe und ziehe nach einer Stunde mein Vollkornbrot aus dem Rohr. Brotbacken muss also nicht zwingend aufwendig sein.
Heute habe ich für euch zwei Rezepte: einmal ein schnelles, einfaches und ganz ohne große Vorkenntnisse herzustellendes Buttermilchbrot mit Rosen. Und dann das langsam gebackene Roggensauerteigbrot-Rezept meiner Oma.
Dazu gibt es Rosenbutter …
Schnelles Buttermilchbrot mit Rosen
Vor einigen Jahren noch erschien mir Brotbacken viel zu aufwendig, obwohl ich ansonsten leidenschaftlich gerne backe. Dann stieß ich auf das Brotbackbuch für Einsteiger: „Brotbacken für Eilige“. Ich war nicht mehr zu bremsen. Jedes Brot gelang auf Anhieb. Der Trick dabei liegt einzig in der Verwendung von Hefe bzw. Trockenhefe statt Sauerteig!
Mittlerweile bin ich mutig geworden und experimentiere mit verschiedenen Mehlsorten (Buchweizen, Einkorn, Amaranth), mit Zutaten abseits von Getreide (Käse, Speck, Zwiebel, Tomaten), Nüssen und Saaten. Auch Kräuter und essbare Blüten wie Minze oder Lavendel kommen ins Brot. Warum nicht auch mal Rosen?
Brotteig mit Rosen
Mein liebstes Schnellrezept aus dem Buch „Brotbacken für Eilige“ ist das supersaftige Buttermilchvollkornbrot. Für mein Buttermilchbrot mit Rosen habe ich die Hälfte der Buttermilch durch Topfen (Quark) ersetzt und Streifchen von Duftrosenblüten in den Teig eingearbeitet.
Das sieht nicht nur wunderschön aus, wie ich finde, sondern schmeckt auch köstlich. Der Buttermilch-Brotteig ist – im Vergleich zu Sauerteig – eher weich, weshalb ich ihn in einer Silikonform backe.
Zum Buttermilchbrot mit Rosen gibt es selbst gemachte süße oder salzige Rosenbutter.
Für die Rosenbutter habe ich einige Rosenpetalen (ungespritzte natürlich!) in Streifen geschnitten und über die Butterwürfel gestreut.
Für die süße Rosenbutter werden die gehackten Rosenblüten mit etwas Zucker in die weiche Butter eingearbeitet. Besonders dekorativ sieht die Butter aus, wenn man sie in kleine Pralinenförmchen drückt.
Und jetzt zum Sauerteigbrot meiner Mühlviertler Oma, einem klassischen Bauernbrot.
Roggensauerteigbrot
Als routinierte Hefebrotbäckerin habe ich mich schließlich an den Sauerteig und das Roggenbrotrezept meiner Oma gewagt. Den ersten Sauerteig (im Mühlviertel Ura, Url oder Ui genannt) habe ich nicht selbst angesetzt, sondern bei Joseph-Brot gekauft. Mittlerweile nehme ich bei jedem Backvorgang ein wenig vom Teig ab und stelle ihn in den Kühlschrank fürs nächste Mal. Dort hält er bis zu zwei Wochen. Wenn ich länger nicht zum Brotbacken komme, friere ich ihn ein.
Für all jene, die ihren Sauerteig selber ansetzen möchten, gibt es auf meiner Rezeptseite eine Anleitung.
Mein „Bauerbrot“ sieht bereits recht passabel aus, oder? Schmecken tut es jedenfalls wie bei meiner Oma damals. Das haben mir meine Cousinen bei ihrem letzten Wienbesuch glaubhaft versichert. So glaubhaft, dass vom ganzen Brotstriezel nichts übrig blieb. 😘
Obwohl ich keinen Holzofen habe. Aber mit der richtigen Heiztechnik gelingt es auch im Backrohr. Diese findet ihr beim Rezept.
Wenn man Brot selber bäckt, kommt man um das Thema Brotgewürze nicht herum. Wie schon bei meiner Oma und Mama kommen vier Gewürze in mein Sauerteigbrot: Anis, Fenchel, Koriander und Kümmel. Auf ein Kilo Mehl (900 g Roggenmehl und 100 g Weizen- oder Dinkelmehl) zwei Esslöffel voll: die Hälfte fein gemörsert, die andere als ganze Körner.
Zwei Buch-Empfehlungen rund ums Brotbacken
Angelika Kirchmaier, Schnelles Brotbacken für Eilige / Pichler Verlag
Ein Buch für Einsteiger. Mit diesem Buch habe ich meine Brotbackkünste erlernt.
Christine Metzger & Elisabeth Ruckser, Brot backen, wie es nur noch wenige können / Servus Verlag
Neben einigen (Sauerteig-)Brotrezepten werden Getreidesorten und Traditionsberufe rund ums Brotbacken vorgestellt.
Mehr zu diesen beiden Büchern findet ihr auf meinem kleinen Bücherblog.
Und jetzt wird das frische Brot angeschnitten. Mit einem großen Messer. Nicht mit der Maschine. Unregelmäßig geschnittenes Brot schmeckt weitaus besser, als die gleichmäßig dicken Schnitten mit glatter Oberfläche.
Und dann gibt es ein Butterbrot. Für mich mit bitte mit dick Schnittlauch drauf. 😉