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Matcha-Minigugel mit kandierten Rosen

Es herbstelt. Und ich habe wieder Lust auf eine gute Tasse Tee. Bereits bei der Zubereitung merke ich, wie ich mich entspanne. „Tee ist Ruhe und nicht Eile“, so eine tibetische Weisheit. Ich krame mein Blümchen-Porzellan hervor und gönne mir eine große Tasse Grüntee.
Dazu gibt es kleine Küchlein mit orientalischem Rosendekor. Matcha-Minigugel mit kandierten Rosen und Pistazien. Ein einfacher Rührteig, grün gefärbt mit Matcha-Pulver.

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Matcha ist nicht gleich Matcha

Tee ist zunächst ja immer grün. Schwarztee und Grüntee werden aus denselben Pflanzen hergestellt. Bei unseren Reisen durch China und Indonesien sind wir oftmals kilometerweit durch grüne Teeplantagen gefahren. Im Gegensatz zu Schwarztee wird Grüner Tee sofort getrocknet und nicht oxidiert.
Der hochwertige und exquisite Matcha Tee stammt aus japanischem Anbau. Die Matcha Teeblätter werden nach der Trocknung zu feinem Pulver vermahlen. Dieses wird mit heißem Wasser aufgegossen und mit einem Bambus-Besen aufgeschlagen.
Matcha schmeckt süßlich, aber auch leicht herb. Schlechte Qualitäten sind auch schon mal bitter. Deshalb sollte auch für die Küchlein ein gutes Produkt verwendet werden.
Matcha-Pulver bewahrt man am besten in einem luftdicht verschlossenen Behälter im Kühlschrank auf. So bleiben die Aromen erhalten.

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Kleine Küchlein mit Rosenkrönchen

Für die kleinen Gugel braucht man nur wenig Matcha Pulver. Ein bis maximal zwei Teelöffel voll. Der Kuchenteig selbst ist schnell gerührt, die Backzeit beträgt zehn bis zwölf Minuten. Ich habe die Matcha-Minigugel nach dem Backen leicht angezuckert. Danach mit etwas Matcha-Zuckerglasur übergossen und mit gehackten Pistazien und Rosenblüten dekoriert.
Einem Krönchen gleich habe ich ihnen noch eine kandierte Rose aufgesetzt.

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Kandierte Rosen

Wie man Rosenpetalen oder Rosenköpfe kandiert habe ich in einem meiner August-Posts gezeigt. Ganze Rosenköpfe sind in erster Linie Dekoration. Bestehen sie doch aus einer ganzen Menge Zucker. Aber sie können auch vernascht werden.

Matcha-Gugl10Ob ihr nun das kommende Wochenende als Müßiggänger im Bett verbringt, Freunde zum Vier-Uhr-Tee einlädt oder nach einem stressigen Tag einfach einen Break braucht … Gönnt euch so ein Küchlein und eine Tasse Tee! Kekse und Kuchen wurden einzig aus dem Grund erfunden, um sie in Tee einzutunken. Echt!
Ich wünsche euch ein schönes und erholsames Wochenende.

Rezept hier downloaden.

 

Besoffener Mostschober

Minikapuziner, Mostgugln oder Bröslküchlein. Namen für diese typisch österreichische Süßspeise gibt es viele: Besoffener Kapuziner, B’soffene Liesl, Durstige Nonne oder Bröselpudding. Ich will gar nicht wissen, woher diese Bezeichnungen alle stammen. Bei meiner Mühlviertler Oma hieß der mit Gewürzmost getränkte Kuchen Mostschober oder Bröslschober, weil der Kuchen (= ugs. Schober) mit Semmelbrösel (Paniermehl) zubereitet und mit gewürztem Birnenmost übergossen wurde. Meist stark gezuckert, weil Birnenmost im Vergleich zu Apfelmost eher herb ist.

Rezept Bessoffene Minikapuziner hier downloaden.

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Sobald im Herbst der erste Most gepresst wurde, gab es bei Oma eine süße Mostsuppe und später, wenn der Most vergoren war, einen Besoffenen Kapuziner. In Kranzkuchenform gebacken und in einer Steingut-Schüssel platziert, hat sie ihn am Samstag Abend zubereitet, damit er Sonntag mittags abgekühlt und gut vollgesogen war.
Warum wir Kinder immer nur ein ganz kleines Stück bekamen, war mir damals nicht klar. Heute weiß ich nur zu gut, warum uns dieser saftige Kuchen vorenthalten wurde. Hicks! 😉

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Letzte Woche haben wir in der Südsteiermark einen wunderschönen Herbsttag verbracht. Hoch oben in Kitzeck konnten wir einen frischen Schilchersturm genießen. Köstlich und sehr süß. Aber schon das erste Viertel hatte es in sich, ganz zu schweigen vom zweiten …
Beim Geruch der frischen Weintrestern und des Mosts erinnerte ich mich an dieses einfache und köstliche Herbstrezept. Und es stellte sich wieder mal die Frage: mit Most oder mit Wein?
Meine Schwiegermutter aus dem Weinviertel verwendete nämlich statt Most Glühwein zum Tränken, also Grünen Veltliner mit Zimtstangen, Gewürznelken und Zucker. Und so diskutierten wir auf  der Heimfahrt, wie der Kapuziner besser schmeckt: mit Most oder mit Wein?
Am Spittelberg entdeckte ich dann zufällig einen Speckbirnenmost vom Grossreither Hof aus Kaumberg/NÖ. Damit war das Problem gelöst. Eine gute Entscheidung!

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Anstelle eines großen Gugelhupfs habe ich kleine Gugl gebacken. Erstens geht das Backen schneller und zweites sind sie besser portionierbar.
Und eine weitere Entscheidung stand an: lauwarm und mit einer Portion geschlagenem Obers oder kalt und pur? Für mich auf jeden Fall letzteres. Aber das muss jede/jeder für sich entscheiden!

Rosenminigugelhupf

Noch sind die Neujahresvorsätze ungebrochen, die Lust nach Süßem groß, der Sonntagsgugl daher entsprechend klein gehalten. Ich habe kürzlich eine Metall-Gugelhupfform mit Deckel erstanden für Pudding, der im Wasserbad gegart wird. Diese habe ich gleich zweckentfremdet und darin einen Minigugelhupf – ganz klassisch im Rohr – gebacken. 14 cm im Durchmesser, die ideale Größe für sechs Portionen – kein Stück zuviel. Keines, das uns über den Sonntagnachmittag hinaus in Versuchung geführt hätte. Alles aufgegessen!

Rosenminigugelhupf mit Obers

Der Sandmasse habe ich mit Rosenwasser und Orangenzesten ein zartes Aroma gegeben, nur ein klein wenig. Er sollte wie Omas Sonntagsgugelhupf schmecken und auf der Zunge zergehen, keinesfalls bröseln. Meine Oma gab daher stets ein wenig Buttermilch in den Kuchen. Das macht ihn flauschig weich. Ich habe Crème fraîche verwendet, weil sie gerade im Kühlschrank war. Beides perfekt, auch Sauerrahm oder Frischkäse passt.
Ein Gugelhupf wäre kein Gugelhupf ohne Staubzucker. Aber warum weiß? Ich wollte rosa Zucker haben. Dazu habe ich Kristallzucker mit etwas Lebensmittelfarbe vermischt und im Cutter zu feinem Puderzucker gehackt.

Rosenminigugelhupf

Weißer Staubzucker hätte die zartrosa Blütendekoration blass aussehen lassen. Ich habe nämlich bei meinem Blumenhändler ums Eck bereits die ersten Ranunkeln entdeckt und wollte sie als Dekoration auf dem Kuchen haben.
Zu einem Gugelhupf gehört in Wien natürlich Obers. Zu einem rosaroten Gugelhupf naturgemäß rosa Schlagobers (Schlagsahne). Dieses gibt es mittlerweile in diversen Pastelltönen fertig zu kaufen, ist aber auch leicht selbst herzustellen.
Jetzt warte ich nach der wochenlangen eisigen Kälte auf den Frühling. Noch blühen die Primeln nur im Topf, bald hoffentlich auch wieder im Garten.

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