Das angenehm duftende Body-Peeling mit Rosen und ätherischem Rosenöl ist ganz einfach herzustellen. Jetzt, da der Sommer sich langsam verabschiedet und einige Rosen zur Nachblüte ansetzen, ist es höchst an der Zeit, Vorräte anzulegen. Die duftenden Blüten zu trocknen und für die Küche, als Duftsäckchen oder zu Kosmetika zu verarbeiten. Nach dem Urlaub ist die sonnengebräunte Haut meist etwas trocken und schuppig. Zeit für ein gründliches Körper-Peeling. Der absolute Vorteil von DIY-Kosmetika ist, dass man genau weiß, was drin steckt und man der eigenen Haut zumutet. DIY-Rosenkosmetika sind auch wunderbare Mitbringsel.
Body-Peeling mit Rosenblüten und duftendem Rosenöl
Für das Body-Peeling braucht es nicht viele Zutaten: Himalaya-Salz und/oder Kristallzucker als körnige Basis für den Rubbeleffekt, getrocknete Rosenblüten, ein gutes Bio-Mandelöl und einige Tropfen echtes ätherisches Rosenöl. Für Rosenkosmetik verwende ich stark duftende, kräftig rosafarbene bis pinke Blüten. Vorzüglich von Damaszener-Rosen (Isphahan, Rose de Resht) oder alten Rosen wie der Apothekerrose (Rosa gallica Officinalis) – selbstverständlich nur ungespritzte aus dem eignen Garten. Das Rosenöl habe ich in winzigen Phiolen aus Bulgarien und Persien mitgebracht. Man braucht nur wenige Tropfen, da es sehr intensiv duftet. Gutes Rosenöl kann man beispielsweise hier beziehen.
Body-Peeling mit Rosen zum Verschenken
Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft, daher produziere ich stets welche auf Vorrat. Rosensalz, Rosenpfeffer oder Rosenzucker für die Küche und Rosenkosmetika fürs Wohlfühlbad: Badebomben, Rosenbadesalz oder eben ein Body-Peeling mit Rosenblüten und Rosenöl. Wichtig ist die Abfüllung in gut verschließbaren Gläsern, damit die Duftstoffe lange erhalten bleiben und die Kosmetika vor Keimen geschützt sind. An die Gläser kommen handgeschriebene Kärtchen mit Inhaltsstoffen und Tipps zur Anwendung sowie ein Bändchen mit Masche. Fertig sind die kleinen Mitbringsel.
Noch mehr DIY-Rosenkosmetik: Badesalz mit Rosen
Einer der am häufigsten und täglich mehrfach aufgerufenen Pins auf Pinterest ist mein DIY-Rosenbadesalz. Der rosa Badezusatz garantiert mit seinem zarten Rosenduft einen Wohlfühlmoment in der Wanne und sorgt für Entspannung nach einem anstrengenden Tag. Ich verlinke euch die Rezeptur und den Blogpost gerne hier nochmals.
Über ein kleines Beauty-Mitbringsel freuen sich eure Freundinnen und Kolleginnen ganz bestimmt, besonders wenn es mit Liebe selbst zubereitet wurde. Eure sugar&rose
Rosenbadesalz mit Rosenöl entspannt Körper und Geist gleichermaßen. Das ätherische Rosenöl duftet herrlich, die Rosenblüten streicheln die müde Haut und machen Baden zum Genuss. Selbst gemachtes Badesalz ist im Unterschied zu gekauftem garantiert palmölfrei und ohne bedenkliche Farbstoffe oder Parfums. Abgefüllt in transparenten kleinen Fläschchen ist es wunderschön anzuschauen und ein perfektes Mitbringsel. Entspannung zum Verschenken!
Badesalze bestehen aus nur vier Grundzutaten: Salz, Natron, Pflegeöl und einem ätherischen Öl. Das ganze wird einfach vermischt und fertig. Fürs Auge können noch Kräuter oder Blüten untergemengt werden. Kindereinfach also. Die Hauptzutat Salz sollte möglichst grobkörnig sein, zum Beispiel grobes Meersalz oder Totes-Meer-Badesalz, Steinsalz, Bittersalz oder Glaubersalz bzw. eine Mischung aus diesen. Natron ist in Drogeriemärkten in größerer Verpackung erhältlich und wird für die bessere Reinigungswirkung untergemengt. Als hautpflegende, beruhigende Komponete kommt ein Trägeröl hinzu: Argan-, Avocado-, Kokos-, Mandel- oder Jojoba-Öl, notfalls auch ein gutes Olivenöl.
Als ätherisches Öl verwende ich kostbares Rosenöl aus Bulgarien oder Persien, welches ich selbst auf meinen Rosenreisen eingekauft habe. Es verleiht meinem Badesalz den wohligen Duft. Qualitätsvolle naturreine Rosenöle bietet beispielsweise die Vorarlberger Firma feeling.
Schlussendlich kommen noch gut getrocknete rosa oder rote Rosenblüten hinzu. Wer keinen eigenen Rosengarten hat, kann diese im Reformhaus kaufen. Für eine schöne bunte Färbung des Rosenbadesalzes eignen sich pulvrige oder auch flüssige Seifenfarben bzw. Rote-Bete-Pulver (für rosa oder rot). Dabei achte ich besonders darauf, dass die Farben ohne künstliche Farbzusätze hergestellt sind.
Rosenbadesalz mit Rosenöl – zum Verschenken
Abgefüllt in gut verschließbaren Gläsern oder durchsichtigen Lotion-Fläschchen hält der Badezusatz lange Zeit und sorgt garantiert für unvergessliche Bademomente. Für ein Wannenbad reichen etwa fünf Esslöffel voll.
Lust auf weitere DIY-Rosenprodukte?
Ob fürs eigene Entspannungsbad oder zum Weiterschenken – Badepralinen mit Rosenöl kann man ebenso einfach selber zubereiten. Die Anleitung findet ihr hier. Ein bis zwei Badepralinen ins Wasser legen und los blubbern … Sie sprudeln und schäumen fantastisch und duften aufgrund des ätherischen Rosenöls ebenso intensiv wie das Rosenbadesalz.
Also jetzt im Sommer ausreichend Rosen trocknen, dann hat man den ganzen Winter über Vorräte für Wellness-Produkte oder Duftpotpourris zur Hand. Eure sugar&rose
Persien und Rosen – Wörter, die Bilder im Kopf malen, märchenhafte Bilder aus 1001 Nacht. Rosenfelder, prächtige Gärten, vielfältige Naturlandschaften, beeindruckende Kulturdenkmäler. Als Rosenliebhaberin muss man zumindest einmal ins Ursprungsland der Rosenöl-Gewinnung. Ich habe immer noch den Duft der Damaszenerrosen vom bulgarischen Tal der Rosen in Erinnerung. Auf nach Persien, nach Schiraz, in die Stadt der Nachtigallen und der Rosen!
Oben: Arg-e Karim Khan Zitadelle, der schiefe Turm von Schiraz, und die Jame Abassi Moschee in Isfahan; unten: Persepolis und die Si-o-se Pol Brücke mit Schneewittchen-Rose
Seit Jahrtausenden ist die Rose Bestandteil der persischen Kultur. Rösenöl- und Rosenwasser-Gewinnung haben hier ihren Ursprung. Rosen begegnet man im Iran auf Schritt und Tritt – nicht nur auf den Rosenfeldern, sondern auch ornamental. Auf tausenden Kacheln, Wandmalereien, in Moscheen, auf Keramiken, Tüchern und Teppichen. Rosenwasser ist Bestandteil vieler persischer Süßspeisen, wird Erfrischungsgetränken beigemengt oder findet in medizinischen wie kosmetischen Produkten Verwendung.
Oben: Rosenfelder nahe Kaschan, Nische in der Rosenmoschee von Shiraz; unten: Kacheln mit Rosen, frische und getrocknete Blüten der Rose “Mohammadi“
Anfang bis Mitte Mai war ich zusammen mit einer Gruppe Gleichgesinnter auf den Spuren des alten Perserreichs unterwegs. Frauen müssen im Iran in der Öffentlichkeit langärmelige, bis zur Oberschenkelmitte reichende Oberteile und ein Kopftuch tragen. Daran führt kein Weg vorbei. Anfänglich mehr als gewöhnungsbedürftig, besonders bei Temperaturen über 30 Grad – bis wir den Formenreichtum der angebotenen Tücher und Schals entdeckten und mittels Haarklammern das Fixieren heraus hatten. Ab da fragten wir uns morgens nicht: “Was ziehe ich heute an?”, sondern “Welches Tuch trage ich heute?”
Unsere botanisch interessierte Gruppe aus Österreich, Deutschland und der Schweiz
Begleitet wurden wir von der steirischen Gartenexpertin Angelika Ertl-Marko (Oliva-Reisen). Die Kulturschätze seines Landes zeigte uns Amir Nazari.
Links: Angelika Ertl im Kaiserkronen-Glück; rechts: unser hervorragender Reiseleiter Amir Nazari mit enormem kunsthistorischen Wissen und rhetorischem Talent in Bezug auf die Botanik
Teheran: selbstbewusst, laut & umgeben vom schneebedeckten Elburs-Gebirge
Die Reise beginnt im farbenfrohen Teheran. Nach einem historischen Überblick über die älteste Zivilisation zwischen Orient und Okzident im Nationalmuseum besichtigen wir den Golestan-Palast mit angrenzendem Park. Rosen auf Fliesenmosaiken, an den Palastwänden, Rosen im Garten und im Museum, auf Rosenporzellan und Gebrauchsgegenständen. Vom ersten Tag an begleiten uns in Persien zwei Rosen. Der weißen Strauchrose Schneewittchen und der orange-roten Beetrose “Krambambuli” (deren Züchternamen ich leider noch nicht herausgefunden habe) begegnen wir in allen Städten.
Der Golestan-Palast in Teheran, Regierungspalast der Kadscharen, mit Spiegelsälen und kunstvollen RosenkachelnDie weiße Schneewittchen-Rose und Yuccas mit meterhohen BlütentriebenDie Rose “Krambambuli” mit leuchtend rot-orange-gelben Farben und offenen Staubgefäßen
Den für nächsten Tag geplanten Rosendorf-Besuch verschieben wir wegen des Ramadan-Beginns, da zu den Feiertagen halb Teheran in Qamsar Erholung sucht. Wir widmen uns dem modernen Iran und bestaunen den Azadi-Tower, das Wahrzeichen Teherans, und den Borj-e Milad, den Fernsehturm mit herrlicher Aussicht auf die Millionenstadt.
Am Weg nach Kaschan besichtigen wir ein traditionelles Kaufmannshaus, das der Familie Tabatabai, und wandeln mit zahlreichen Iranern durch den Bagh-e Fin, die vielleicht älteste Gartenanlage der Welt. Mit einem Schutzwall und vier runden Türmen umgeben ist er mit zahlreichen wasserführenden Elementen und Wasserbecken sehr formal angelegt. Sonne, Schatten, Wasser und Gebäude (“Kiosk”) sorgen für Erholung und Entspannung. Wir tauchen unsere müden Füsse zusammen mit einer Gruppe persischer Frauen, die mit uns plaudern und uns nach Hause einladen, ins kühlende Wasser.
Links oben die Berge um Kashan; unten und rechts der Bagh-e Fin Garten
Rosendorf Qamsar: Rosenfelder und Rosenwasserproduktion
Auf nach Kaschan, ins Rosendorf Qamsar! Entlang der Strecke unzählige Damaszenerrosenfelder. Eingebettet zwischen schneebedeckten Bergen und wüstenartigen Landstrichen wächst hier die Mohammadi-Rose, eine leuchtend rosafarbene, kleinblütige, stark duftende Ölrose. Der Rosenanbau in Persien erfolgt nicht in Monokulturen. Tausende Familien leben hier einzig vom Rosenanbau, genauer gesagt von der Herstellung von Rosenwasser. In Qamsar praktisch der ganze Ort. Die Kleinstadt ist zum Touristenmagnet geworden.
Rosenfelder nahe Qamsar
Ein Rosenbauer im alten Viertel von Qamsar erklärt uns enthusiastisch die traditionelle Gewinnung von Rosenwasser und Rosenöl. Er hat ein kleines Rosenwasser-Museum inmitten seines recht archaischen Betriebs eingerichtet. Stolz erzählt er uns – und zeigt uns ein Dokument –, dass im Vorjahr die Kaaba von Mekka mit Rosenwasser aus seinem Betrieb rituell gereinigt wurde. Sehr interessant auch die folgende Geschichte: Im Ort werden Kleinkinder vorbeugend gegen Allergien und Hautbeschwerden für 15 Minuten in Wannen mit Rosenblüten gelegt. Eine Art “Impfung”. Der umtriebige Rosenbauer war auch schon bei der UNESCO. Das Rosendorf Qamsar ist bemüht, als Kulturerbe anerkannt zu werden.
Persien und Rosen
Weil laut Aussage unseres Rosenbauern zerriebene Rosenblüten im Joghurt gegen Alzheimer vorbeugen, decken wir uns nicht nur mit Rosenwasser, sondern auch mit getrockneten Rosenblüten ein. Ein echtes Verkaufsgenie, der Herr! – Wird doch mittlerweile auch im Iran der Großteil des Rosenwassers in großen Fabriken gewonnen. In der islamischen Welt ersetzt Rosenwasser sozusagen die alkoholischen Kochzutaten. Statt Wein wird der Sauce Rosenwasser beigemengt, ebenso dem Champagner, Eis, Milchreis, Keksen u.a. Süßspeisen. Im Schwarztee, zu dem ein Stück Würfelzucker gereicht wird, ist ebenso ein kräftiger Schuss Rosenwasser. Das Rosenhydrolat, welches als Nebenprodukt bei der Rosenöl-Gewinnung anfällt, wird großteils zur Herstellung von Parfums und Kosmetikprodukten verwendet.
Unser Rosenwasser- und Rosenöl-Produzent aus Qamsar mit Familie
Wir reisen weiter Richtung Yazd durch abgelegene Wüstenlandstriche und sehen zum ersten Mal die Wüste “blühen”. Wermut, wilder Mohn, Wildtulpen und Wüstensalbei.
Yazd: Wüstenstadt mit Lehmhäusern und Windtürmen
In der recht ruhigen Wüstenstadt Yazd suchen wir in den engen, labyrinthischen Gässchen zwischen den Lehmhäusern Schutz vor der Hitze. Und lernen die Bedeutung von Windtürmen, die kühle Luft in die Keller leiten, kennen. Wir besichtigen den Feuertempel und erklimmen bei enormer Hitze die Türme des Schweigens, einen Ort der Totenbestattung – die Verstorbenen wurden den Geiern überlassen.
Links die Schweigetürme, oben ein Windturm und unten der zoroastrische Feuertempel
Nach der vielen Wüstenhitze haben wir uns eine persische Siesta verdient. Idyllische Restaurants mit gemütlichen, schattigen Innenhöfen, plappernden Papageien und Wasserbecken in der Mitte. Gegessen wird traditionell auf dem Boden oder im Schneidersitz auf einer niedrigen, mit Teppichen belegten Holzbank. Wir probieren eine Melonen-Shisha, dazu werden Tee, frische Datteln und Kichererbsen-Gebäck mit Kardamom gereicht.
Wasserpfeifen-Siesta
Nächstes Ziel ist die imposante Freitagsmoschee mit den höchsten Minaretten im Iran. Die mit tausenden blauen Fliesenmosaiken dekorierte Fassade zieht uns magisch an. Danach spazieren wir durch den Dowlat-Abad-Garten. Bei Temperaturen über 30 Grad begreifen wir die Notwendigkeit von Gärten in Wüstenstädten – trotz des hohen Wasserverbrauchs. Der Park ist voller Granatapfel- und Maulbeerbäume. Und Wein – obwohl die Iraner keinen Alkohol trinken. Ach ja, Rosinen 😉
Freitagsmoschee von Yazd; das Blau-Türkis zieht sich auch in den Innenräumen weiter; Ton in Ton auch die KopftücherBlüten und Früchte von den Granatapfelbäumen im Dowlat-Abad-Garten
Am Weg nach Shiraz besichtigen wir in Abarqu eine über 4000-jährige Zypresse – die älteste Zypresse der Welt. Rundherum ist ein Rosengarten angelegt, großteils Edelrosen, aber auch einige historische.
Über 4000-jährige Zypresse in Abarqu
Persepolis: die Hauptstadt des antiken Perserreichs
Am Weg nach Persepolis bestaunen wir die Gräber der Achämeniden Könige, die in eine Bergwand gehauen sind. Danach stehen die imposanten Überreste von Persepolis am Programm.
Links oben: Naqsch-e Rostam, rechts und unten die Überreste von Persepolis
Shiraz: die Stadt der Rosen, Nachtigallen und der Dichter
Die Iraner verehren ihren Nationaldichter Hafis. Verliebte und Frischverheiratete reisen nach Shiraz zur letzen Ruhestätte des persischen Schutzpatrons der Liebenden. Auch wir statten dem Mausoleum von Hafis in Shiraz einen Besuch ab. Den aufdringlichen Orakel-Sprüche-Verkäufern kann ich eher wenig abgewinnen. Im botanischen Garten Bāgh-e Eram laufe ich angesichts der Größe des Gartens und der Vielfalt an Rosen stundenlang in der prallen Hitze herum, während mein Mann den Kräutergarten bewundert und auf einem Schattenbankerl geduldig wartet, bis ich sämtliche Rosen bestaunt habe.
Der Eram-Garten in Shiraz, der älteste und berühmteste unter den historischen botanischen Gärten; rechts unten: Grab des Hafis
Die Rosenmoschee in Shiraz
Mein absolutes kulturelles Highlight der Reise: die Rosenmoschee in Shiraz. Von außen eher unscheinbar, könnte man fast an der kleinen Holztür mit zwei Mauerbänken vorbeigehen. Nach innen öffnet sich ein schöner Hof mit Wasserbecken. Die Gebetshalle ist mit Teppichen ausgelegt, die Schuhe müssen ausgezogen werden. Wir haben den Zeitpunkt perfekt gewählt, die Moschee ist menschenleer. Beim Betreten halte ich kurz die Luft an. Den Tränen nahe, stumm vor Demut, schreite ich durch den Raum. Abertausende Rosendarstellungen vom Boden bis zu den Deckengewölben. Ich bin überwältigt! Die außergewöhnlichen Lichtspiele, welche die Morgensonne durch die bunten Fenstergläser auf die Gebetsteppiche wirft, können wir gerade noch erahnen. Nach unzähligen Fotos setzen wir uns auf den Boden und lassen den märchenhaften Raum auf uns wirken. So etwas Kunstvolles habe ich noch nie gesehen!
Nasir al mulk Moschee – die Rosenmoschee von Shiraz
Abends schlendern wir durch den Basar von Shiraz und tauchen unsere Nasen tief in die zahlreichen Gewürzstände.
Das Zagros-Gebirge und die Kaiserkronen
Über das Zagros-Gebirge geht es am nächsten Tag weiter nach Yasudsch. Entlang der steinigen Straßen treiben die Ghasga’i Nomaden Schaf- und Ziegenherden – oder transportieren sie im Lastwagen über die Pässe. In regelmäßigen Abständen sehen wir ihre Lagerplätze. Die Fahrt über den 3300 m hohen Pass mit atemberaubender Landschaft wird plötzlich zum botanischen Highlight der Reise.
Kaiserkronen im Zagros-Gebirge
Wir stoßen auf riesige Bestände von Kaiserkronen(Fritillaria imperialis). Bergziegen gleich klettern wir die steinigen Hänge hinauf und können uns kaum satt sehen an den stramm stehenden, orangeroten Blüten. “Verkehrte Tulpen” nennt Amir sie und freut sich ebenso über die riesige Population. Vor Begeisterung übersehen wir beinahe die kleineren Blüten in der Umgebung. Blaue Traubenhyazinthen, Schachbrettblumen und Quirlsalbei. Wir strahlen vor Glück, haben wir doch exakt den richtigen Zeitpunkt erwischt. Die Blütezeit der Zwiebelpflanzen ist recht kurz. Danach ziehen sie wieder für ein Jahr vollständig in die Erde ein.
Kaiserkronen
Nach einem Picknick im Grünen – die absolute Lieblingsform des Essens im Iran – finden wir auf der Weiterfahrt noch zahlreiche Blüten, die wir in kultivierter Form von Zuhause kennen: rosa Polsterkraut, dunkelviolette und bordeauxfarbene Wildgladiolen, Zierlauch, Wildthymian … Und da – STOPP! – die nächste Sensation: ein riesiges Arial mit purpurfarben blühenden Aronstab-Gewächsen. Die leuchtenden Blütenstände des Arum stehen wie violette Fähnchen in der ausgedörrten Landschaft.
Oben: Picknick unter Apfelblüten; unten: Wildgladiolen, Quirlsalbei; rechts: Aronstab (Arum orientale var. elongatum)
Isfahan: die Perle Persiens
Über Steinwüsten mit faszinierenden Felsformationen und weitläufigen Steineichen-Gebieten erreichen wir Isfahan, eine der schönsten Städte der Welt. Spätabends führt uns Amir zum riesigen Palastareal von Naqsch-e Dschahan, dem zweitgrößten Platz der Welt nach dem Tian’anmen-Platz in China. Ein Bild aus 1001 Nacht! Ein Bild, das sich einbrennt. Vom schwarzen Nachthimmel heben sich die bunt beleuchteten, zwecks Symetrie doppelstöckigen Iwane – oben spitz zulaufende Torbögen – ab. In der Mitte ein großer Springbrunnen, an den vier Seiten imposante Gebäude. Zwei Moscheen, der Ali Qāpu Palast und ein großer Eingangs-Iwan. Der Platz wimmelt von essenden Leuten auf Picknickdecken. Fastenbrechen nach Einbruch der Dunkelheit.
Isfahan bei Nacht
Am nächsten Morgen erfassen wir erst die immense Größe des Platzes. Moscheen und Palast sind mit türkis-blau-gelben Kacheln überreichlich dekoriert. Besonders die Scheich-Lotfollāh-Moschee mit ihrer hellen Kuppel, deren Farbe sich je nach Lichteinfall verändert, trägt aufwendig verzierte Fliesen. Für die Besichtigung der Gebäude bedarf es eines ganzen Tages. Der Blick von der Holzterrasse des Ali Qāpu Palastes auf den Imam-Platz mit Brunnen ist atemberaubend. Besonders imposant auch das, nur über hohe Stufen erreichbare, Musikzimmer, eine Gipskonstruktion mit tiefen Stucknischen.
Palastareal von Naqsch-e DschahanAli Qāpu Palast; links unten: Musikzimmer; rechts oben: HolzterrasseNicht ohne passendes Tuch – eines von vielen neu erworbenen – und natürlich nicht ohne meinen Mann!
Abends trennt sich die Gruppe. Die einen besuchen ein traditionelles Teehaus, während ich zusammen mit den Kochbegeisterten einen Crashkurs in Persisch-Kochen bei Maryam mache. Wir lernen die spezielle Gewürzmischung Haft Advieh kennen und auch, wie man Safran richtig zubereitet. Mehr dazu im Blogpost “Safranreispudding mit Rosenwasser und Berberitzen”.
Maryam Persian Cooking Class, Isfahan
Tags darauf brauchen wir angesichts der kalorienreichen persischen Gerichte, die wir gekocht und verzehrt haben, dringend Bewegung. Wir besichtigen die historische Freitagsmoschee von Isfahan mit einer Kuppel aus dem 11. Jahrhundert, die ausnahmsweise mal nicht gekachelt, sondern durch versetzte Ziegel höchst kreativ gestaltet ist.
Jame-Moschee (Freitagsmoschee)
Nach einem Besuch im armenischen Viertel Dschulfa und der Besichtigung der 33-Bogen-Brücke, speisen wir in einer wunderschönen, palastartigen Hotelanlage mit prächtigem Rosengarten.
Links oben: Vank-Kathedrale im armenischen Viertel in Isfahan, rechts oben: Abbasi Hotel; unten Mitte: traditionelles persisches Essen mit Graupensuppe und hauchdünnem Fladenbrot, Pflaumen in Granatapfelsauce, Berberitzen-Safranreis und Mirza Ghasemi (Auberginen) und GemüseSi-o-se-Pol (33-Bogen-Brücke) über den Zayandeh Rud, IsfahanKopftuchparade vor der 33-Bogen-Brücke: “Zeigt her eure Tücher!”
Am Ende des Tages drehen wir noch eine Runde durch den Basar von Isfahan. Teile des Basars wurden bereits im 8. Jhdt. errichtet. Er ist so riesig, dass eine “Umrundung” Stunden dauern kann. Nicht so labyrinthisch wie in anderen Städten Persiens, eher touristisch. Teppichhändler bieten uns freundlich und nicht aufdringlich in ihre Geschäfte, wollen uns ihre speziellen Knüpftechniken erklären. Wir gehen weiter und decken uns mit allerlei Mitbringsel ein. Kekse, Tücher, Keramik, Gewürze, Berberitzen und Safran.
Basar-e-Bosorg, der große Basar von Isfahan
Vor der Rückreise nach Teheran besuchen wir noch den Bagh-e-Golha, einen traumhaft schönen Blumen- und Staudengarten in Isfahan. Angesichts der Rosen- und Blütenfülle und einem Teich mit Wasserfall vergisst man beinahe, dass man in einer Wüstenstadt zu Gast ist. Natürlich blühen hier auch zahlreichen Rosen.
Fachkundige Führung von Angelika Ertl durch den Kräutergarten von Bagh-e-Golha
Ein letztes Mal erfreuen wir uns an den unzähligen Schneewittchen-Rosen und meterhohen weißen Blütenkerzen der Yucca Palmen entlang der Straßen.
Schneewittchen-Rose und Yucca
Über Teheran geht es nach zwei Wochen retour nach Österreich. Es bleibt die Erinnerung an ein märchenhaft schönes Land mit überaus netten Menschen. Ich hoffe für die iranische Bevölkerung auf eine Deeskalation der gegenwärtige Krise und darauf, dass sie in ihrem an Natur- und Kulturschätzen reichen Land in Frieden leben können.
Badepralinen oder Badebomben sind ein wahres Vergnügen. Entspannung und Spaß zu gleichen Teilen. Sie sprudeln, schäumen und blubbern im Wasser und verbreiten einen herrlichen Duft. Baden inmitten von schwimmenden Rosenblüten. Wer tut sich nicht gerne selber was Gutes?
Badepralinen kann man ganz einfach und preiswert selber machen. Momentan gibt es ausreichend Rosen im Garten. Die Blüten sind bei den Temperaturen in Kürze getrocknet.
Badepralinen einfach selber machen
Was zur Badepralinen-Herstellung benötigt wird, ist recht einfach. Die Basis bilden Natron, Stärke und Zitronensäure. Das gibt es alles im Drogerie- oder Supermarkt. Die Rosenblüten sammle ich selbst und trockne sie auf Vorrat.
Das echte Rosenöl habe ich von meiner Rosenreise aus Bulgarien mitgebracht. Ätherische Öle sind relativ teuer, allerdings benötigt man nur sehr geringe Mengen. Sheabutter und Kokosbutter gibt es in Apotheken und Drogeriemärkten, können aber auch durch Kokosöl ersetzt werden. Ich empfehle hier die etwas teureren Bioprodukte, kommen sie doch direkt mit unsere Haut in Kontakt.
Damit in der Badewanne keine unschönen Fettaugen schwimmen, gebe ich etwas Lecithin als Emulgator dazu. Muss aber nicht sein. Sämtliche Zutaten für die selbst gemachten Kosmetikprodukte kaufe ich in der Kosmetikmacherei in Wien/Laudongasse mit eigenem Onlineshop.
Inhaltsstoffe
Wer weiß nicht gerne, was in Badezusätzen drinnen ist bzw. möchte keine künstlichen Zusatzstoffe oder allzu chemische Zusätze an seine Haut lassen? – Die selbst gemachten Badekugeln beinhalten nichts anderes als die trockenen Zutaten Natron, Stärke und Zitronensäure sowie flüssige Körperbutter oder ein gutes Öl (wie Jojoba, Kokos, Mandel oder Oliven). Dazu kommen einige Tropfen ätherisches Öl und Blüten oder Kräuter (Rosmarin, Lavendel, Ringelblumen oder ein Blütenmix). Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Auch Gewürze wie Zimt oder Orangen sind möglich. Wer den Bomben eine besondere Farbe geben möchte und keine Seifen- oder Lebensmittelfarbe verwenden will, kann sie mit getrockneten pulverisierten Beeren färben.
Variantenreiche Möglichkeiten auch bei der Form: kugel- oder herzförmig oder in Blütenformen, Minigugelhupf- oder Pralinenförmchen gedrückt … Silikonformen sind besonders gut geeignet, da man die Dinger nach dem Trocknen leicht herausdrücken kann. Hartplastik- oder Metallformen sollte man mit Klarsichtfolie auslegen oder sie mit Backtrennspray einsprühen.
Ob als Mitbringsel oder Geburtstags- und Weihnachtsgeschenk – Badezusätze sind immer willkommen. Sie können in größeren Mengen zubereitet werden und sind je nach Ölart auch relativ lange haltbar. Durch die Zugabe von Sheabutter oder Kokosöl sind die Badepralinen nicht so zerbrechlich und man kann entsprechend fragile Formen fertigen.
Und schließlich noch hübsch verpacken! Ich setze sie gerne in Papierförmchen und schiebe je eine Badebombe oder Badepraline zusammen mit einigen getrockneten Rosenblüten in zarte Organzabeutelchen. Diese sammle ich bei Modeschmuck-Käufen. Es gibt sie auch in der Kosmetikmacherei oder in Bastelgeschäften.
An die Verpackung kommt ein Kärtchen mit Herstellungsdatum und Zutaten. So wissen auch die Beschenkten, dass die Badepralinen aus hautfreundlichen Zutaten hergestellt sind.
Ab ins sprudelnde Vergnügen
Also nichts wie los! Badepraline ins Wasser geben und losblubbern … Sie sprudeln und schäumen fantastisch. Ein Badeerlebnis der besonderen Art: Baden in Rosenblüten mit dem Duft von Rosenöl, pflegender Sheabutter … Was braucht es mehr?
Im Tal der Rosen, etwa 200 km von der Hauptstadt Sofia entfernt, werden seit hunderten Jahren Damascena- und Centifolia-Rosen angebaut. Aus der Sorte „Kazanlak“, auch „Bulgarische Ölrose“ genannt, wird Rosenöl, eines der teuersten ätherischen Öle der Welt, gewonnen. So wertvoll, dass angeblich einige Tonnen Rosenöl in der bulgarischen Nationalbank eingelagert sind.
Im Juni wird die Rosenblüte mit Festen und viel Folklore gefeiert. Ich habe mich mit einer kleinen Gruppe Gleichgesinnter mitten in die kilometerlangen Rosenfelder Bulgariens begeben, um Rosen zu pflücken und bei der Rosenölproduktion zuzusehen.
Rosenpflücken im Tal der Rosen
Frühmorgens mit den Rosenpflückerinnen von Kazanlak den betörenden Rosenduft einatmen – so unser Vorhaben. Bis wir allerdings am Feld ankommen, sind die Pflückerinnen nahezu fertig. Für sie heißt früh 4:00 Uhr, denn bei steigender Temperatur verringert sich der Gehalt an ätherischem Öl in der Rosenblüte.
Der Familienbetrieb „Ethnographic Complex Damascena“ empfängt uns mit einer Folklore-Gruppe, die uns traditionell Hefebrot, Rosensalz und Rosenhonig reicht. Voll entzückt laufen wir vorerst mit unseren Kameras auf dem Rosenfeld umher. Unsere Körbe sind angesichts der Blütenfülle aber schnell gefüllt.
Rosenölgewinnung
In einer privaten Rosendestillerie dürfen wir dem ganzen Prozess der Rosenölproduktion beiwohnen. Zunächst werden sackweise Blüten mit vierfacher Wassermenge in große Kessel gefüllt. Nach rund zwanzig Minuten Aufheizen steigt der Dampf auf und bindet die duftenden Inhaltsstoffe. In einer Kühlanlage kondensiert er zu einer milchig-weißen Flüssigkeit und setzt sich am Boden ab. Das erste Destillat wird abgeschöpft („grünes Öl“) und es folgen zwei bis drei weitere Destillierdurchgänge. Der Prozess dauert etwa zwei Stunden. Das Öl wird im Anschluss dekantiert und filtriert. Das übrig bleibende Rosenwasser wird für Kosmetika aufbereitet.
Für 1 kg Rosenöl werden 3,5 bis 5 Tonnen Rosenblüten verarbeitet, das entspricht der Ernte von etwa 1 Hektar. Die mühselige Produktion erklärt den enormen Preis von echtem Rosenöl.
Im Bio-Betrieb „Avis“, durch den uns der private Gründer führt, werden neben Gemüse und Rosenöl auch Rosenmarmelade und Rosengelee produziert. Auch hier ist Rosenwasser nur ein Abfallprodukt, aber ich bekomme reines Hydrolat für meine Rosenküche zu kaufen. Aus 1 kg Rosenpetalen wird hier etwa 1 Liter Rosenwasser produziert.
Für die Marmelade- und Geleeproduktion werden die Fruchtknoten der Rosen entfernt und nur die Petalen verwendet (der Abfall beträgt etwa ein Drittel). Zum Trennen der eingeweichten Rosenblüten vom Rosenwasser hat der Besitzer eine Waschmaschinentrommel umgebaut. Sehr kreativ!
Rosenzucht
Im Zuge der Reise haben wir im Tal der Rosen auch eine biologische Rosengärtnerei und Rosenbaumschule besucht. Die Familie Dimovi produziert nahe der Stadt Pavlikeni Rosensetzlinge und ist auf dekorative Rosen spezialisiert.
Aus den Samen der Hagebutten von Rosa canina, multiflora und laxa (Foto links oben) werden Unterlagsrosen gezogen (zweites Foto links oben). Teilweise werden die Setzlinge für Halbstämme (Foto rechts oben) an Stangen hochgezogen, bevor sie veredelt werden (unten). Die okulierten Pflanzen werden aufs Feld oder in Folientunnel (für Schnittrosen) ausgepflanzt.
Rosenfestival in Kazanlak
Am ersten Juni-Wochenende findet in Kazanlak das Rosenfestival mit Umzug statt: eine Parade historisch gekleideter bzw. mit (Kunst-)Rosen geschmückter Gruppen und Vereine. Am Vorabend wird – begleitet von einem großartigen Feuerwerk – am Hauptplatz die Rosenkönigin gekürt. Kazanlak ist an diesem Wochenende voller Touristen, vor allem Japaner und Asiaten. An den zahlreichen Verkaufsständen gibt es allerlei Kitsch, Plastikrosen, Blumenkränze, Rosenkosmetik und auch Rosenhandarbeiten. Erstaunlicherweise kaum Essensstände. Für den rund zwei Stunden dauernden Festumzug gibt es Tickets für Sitzplätze (ca. 10 €).
Rosen-Reise nach Bulgarien
Optimale Reisezeit, um die blühenden Rosenfelder zu sehen, ist Anfang Mai bis Anfang Juni. Die Reise zu den Rosen Bulgariens wird von Oliva Reisen angeboten und vom Gartenexperten Roman Malli begleitet.
Reiseverlauf:1. Tag: Flug nach Sofia mit Stadtführung; 2. Tag: Besichtigung des Troyan-Klosters und Besuch einer Rosenbaumschule; 3. Tag: Veliko Tarnova und Arbanassi mit einer steinernen Kirche und Wandmalereien; 4. Tag:Rosenernte und Rosenöldestillerie nahe Kazanlak; 5. Tag: Wanderung am Weißen Fluss mit Picknick und Fahrt entlang ausgedehnter Rosenfelder; 6. Tag: Besichtigung eines biologischen Rosenbetriebs mit Verarbeitung von Rosenmarmelade, Rosenschnaps & Rosenwasser; Rosenfestival in Kazanlak; Rundgang in Plovdiv mit 8000-jähriger Geschichte; 7. Tag: Unesco-Weltkulturerbe Kloster Rila; 8. Tag: Botanischer Garten und Rosarium in Sofia, abends Heimflug.
Es gibt aber nicht nur Rosen in Bulgarien, sondern auch großartige Kulturdenkmäler zu besichtigen. Beeindruckende Beispiele sind die Kathedrale in Sofia oder das Kloster Rila in den Bergen.
Rosen-Mitbringsel
Vom Rosenöl („it’s a woman’s oil“) habe ich nur ganz wenig mitgebracht, kostet doch 1 ml in Bulgarien auch 12–16 €, dafür umso mehr Rosenwasser (echtes Hydrolat), welches ich gerne meinen Rosenbäckereien und -desserts beimenge. Bald gibt es wieder neue Rezeptideen. Neben Rosenmarmelade, Rosenhonig und Rosengelee zum Testen habe ich auch einige Kosmetika mit Rosenduft erstanden.
Weitere empfehlenswerte Rosen-Reiseziele wie das Rosarium Sangerhausen oder das Rosenfest in Bad Nauheim findet ihr hier.