Schlagwort-Archive: blogpost2023

Glücksschweinderl-Brötchen

Fliegenpilz, Marienkäfer, Hufeisen, Schornsteinfeger, vierblättriger Klee oder Glücksschwein? Einerlei. So ein Glücksbringer verheißt dem Beschenkten Glück, Reichtum oder Gesundheit und ist zu Silvester einfach unerlässlich. Ob gekauft oder selbst gemacht – diese Frage stelle ich mir Jahr für Jahr erneut. Heuer gibt es anstelle zuckersüßer Glücksbringer zum Vernaschen gesunde Glücksschweinderl-Brötchen.

Glücksbringer-Brötchen zu Silvester oder zum Neujahrsfrühstück

Die Glücksschweinderl-Brötchen können im Voraus gebacken und tiefgefroren werden. Damit sie schön knusprig sind, gebe ich sie nach dem Auftauen für 2–3 Minuten in die Heißluftfritteuse oder kurz ins vorgeheizte Backrohr.
Wer die Dinkelbrötchen gerne etwas fluffiger hat, ändert das Mischverhältnis von Vollkornmehl zu glattem Mehl wie in der Rezeptvariante unten angegeben.

Tischdeko in Gold für Weihnachten & Silvester

Da ich via Instagram mehrfach nach der Bezugsquelle meines Weihnachtsgedecks gefragt wurde: die Platzteller mit dem breiten Goldrand stammen von Kare (Serie „Bell“). Ich habe sie mit den Bavaria-Goldrandtellern aus dem Bestand meiner Mutter, goldenen Dekotellern von Butlers sowie den Goldrandgläsern meiner Schwiegermutter aus den 60er-/70er-Jahren (Stölzle Glas, Austria) kombiniert – unbezahlte Werbung.

Süße Glücksbringer

Für die Naschkatzen in der Runde hier noch der Link zu meinen süßen Glücksbringer-Keksen in Schweinchen- und Fliegenpilz-Form vom letzten Silvester.


Menge: 6 Stück

Backform: Backblech

Zutaten

  • 250 g Dinkelvollkornmehl
  • 150 g Dinkelmehl glatt
  • 1 P. Trockenhefe
  • 5 g Salz
  • 4 EL Oliven- oder Sonnenblumenöl (=ca. 30 g)
  • ev. ½ EL Brotgewürz
  • 1 EL getrocknete oder tiefgefrorene Kräuter
  • 220 ml Wasser, lauwarm ♥
  • Haselnüsse für die Nasenlöcher und Rosinen für die Augen (alternativ Zuckeraugen)

Zubereitung

  1. Mehl, Trockenhefe, Salz, Öl und ev. Brotgewürz und Kräuter vermischen. Wasser dazugeben und mit dem Mixer zu einem glatten Teig verrühren.
  2. Teig zugedeckt 30 Minuten bei Zimmertemperatur gehen lassen.
  3. Backblech mit Backtrennpapier auslegen. Backrohr auf 180 °C Umluft vorheizen.
  4. Den Teig in acht Portionen teilen: sechs Teile sind für die Köpfe, ca. eineinhalb für die Nasen und eine halbe Portion für die Ohren.
  5. Die sechs Portionen zu Kugeln schleifen und aufs Blech legen, in die Mitte jeweils eine Vertiefung drücken und dort die Nasen-Kugel aufsetzen, etwas an- und gleichzeitig flach drücken. Ohren oben ansetzen.
  6. Für die Nasenlöcher je zwei Haselnüsse eindrücken (diese werden nach dem Backen wieder entfernt; alternativ Kugeln aus Alufolie verwenden); für die Augen je zwei Rosinen einsetzen (diese eventuell nach dem Backen durch Zuckeraugen ersetzen).
  7. Die Teiglinge mit etwas Wasser oder Olivenöl bestreichen und zugedeckt nochmals 15 Minuten gehen lassen.
  8. Im vorgeheizten Rohr ca. 20–25 Minuten backen.

    VARIANTE mit weniger Vollkornmehl
    150g Vollkorn- und 250 g glattes Mehl (bzw. alternativ auch Weizenmehl) und nur 200 ml Wasser. Je geringer der Vollkornanteil, desto weniger Wasser ist nötig.

Einen guten Rutsch ins neue Jahr und ein herzliches Danke allen meinen treuen Leser+innen!
Eure sugar&rose.

Kokosstangerl – Last-Minute-Weihnachtsbäckerei

Kokosstangerl gehören zur Weihnachtszeit wie Vanillekipferl, Lebkuchen und Kletzenbrot. Bei den flockigen, zarten Stangen werden sogleich Kindheitserinnerungen wach. An tief verschneite Bäume, den Rodelhang hinter unserem Haus und den kleinen Weihnachtsmarkt vor der Kirche im Ort. Insbesondere dass wir Kinder uns immer eine Packung Kokosstangerl kaufen durften. Eine Portion für alle drei! Für jeden also ein Stangerl, rosa für mich, weiß und braun für meine Brüder.
Für alle, die keine Zeit für aufwendige Weihnachtsbäckerei haben, sind Kokosstangerl die Last-Minute-Option für Selbstgemachtes. Die Zutaten werden einfach nur verrührt, nach Lust und Laune eingefärbt (oder auch nicht) und in Kokosette gewälzt. Fertig!
Für diejenigen, die es gerne eindrucksvoller mögen, habe ich eine Variante mit Eierlikör und Schokoladenüberzug vorbereitet. Wobei der Eierlikör durch Baileys ersetzt werden kann und die weiße Kuvertüre durch dunkle, Edelbitter- oder Milchschokolade – ganz nach persönlichem Geschmack.

Bunte Kokosstangerl

Die bunten Kokosstangerl ohne Schokoladenüberzug sind eine typisch österreichische Süßigkeit. In meiner Kindheit gab es sie ausschließlich auf Kirtagen und Weihnachtsmärkten zu kaufen. In den Farben weiß, rosa und braun, selten auch in hellgrün, etwa 8–10 cm lang und knapp einen Zentimeter dick.
Zuletzt habe ich diese bunten Kokosstangerl in Graz in einem Geschäft am Franziskanerplatz gesehen. Wer sich selbst nicht die Mühe machen möchte, kann sie beispielsweise im Online-Shop Süßer Steirer beziehen (unbezahlte Werbung).

Kokosstangen mit Eierlikör oder Baileys und Schokolade

Auf den Weihnachtsmärkten findet man gelegentlich auch große und etwas dickere Kokosstangen mit Schokoladenüberzug in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen. Die Kokosflocken sind meist mit Alkohol (Rum, Eierlikör, Baileys) aromatisiert und/oder mit Marzipan gemischt sowie mit Schokolade überzogen. Ich habe heuer in St. Gilgen im Salzkammergut köstliche, durch die Winterkälte gut gekühlte, Rumstangerl erstanden und war begeistert. Zuhause angekommen musste ich diese sofort selber machen und habe dazu das Kokosstangerl-Grundrezept nach meinem Geschmack adaptiert. Daraus entstand die Variante Eierlikör-Kokosstangerl mit weißer Kuvertüre und rosa Weihnachtsstreuseln.


REZEPT KOKOSSTANGERL

Menge: 40–50*

Zubereitungszeit (ohne Schokoüberzug): 20 Min. + 10 Min. Kühlzeit

Zutaten

  • 220 g Kokosette (Kokosflocken)
  • 340 g gezuckerte Kondensmilch (z.B. von Nestle in der Tube)
  • 90 g Magermilchpulver (z.B. Kaffeeweißer)
  • ev. 1 EL Rum als Geschmacksträger ♥
  • Backkakao und rosa Lebensmittelfarbe zum Einfärben
  • ca. 70–100 g Kokosette zum Wälzen

Zubereitung

  1. Kokosette, Magermilchpulver und Kondensmilch mit dem Mixer gut verkneten. Eventuell etwas Rum beimengen. Für die unterschiedliche Färbung die Masse in drei Teile teilen, einen Teil mit Kakao, einen weiteren mit etwas rosa/roter Lebensmittelfarbe einfärben.
  2. Masse im Kühlschrank etwa 10 Minuten ziehen lassen. Fingerdicke Stangerl formen (je nach Wunsch zw. 5 und 8 cm lang) und in Kokos wälzen.
  3. Da Kokosstangerl rasch austrocknen, sollten sie luftdicht verpackt aufbewahrt werden.
    (* je nach Dicke und Länge der Stangerl)

    VARIANTE EIERLIKÖR-KOKOSSTANGERL
    Für die Eierlikör-Kokosstangerl etwa die Hälfte (170 g) der Kondensmilch durch Eierlikör ersetzen. Da diese Masse je nach Konsistenz des Eierlikörs etwas flüssiger ist, den Kokosette-Anteil auf gut 250 g oder mehr erhöhen. Die Masse vor dem Rollen im Kühlschrank kurz ziehen lassen.
    Die gerollten Stangerl vor dem Überziehen mit weißer Kuvertüre noch für weitere 30–40 Minuten ins Gefrierfach stellen. Die getunkten Stangen mit bunten oder Schokostreuseln dekorieren und kühl lagern.

    VARIANTE BAILEYS-KOKOSSTANGERL
    Den Eierlikör durch Baileys ersetzen und die Baileys-Kokosstangerl mit dunkler Kuvertüre überziehen.

Ein ruhiges und erholsames Weihnachtsfest wünscht euch eure sugar&rose.

Cranberry-Brioche – weihnachtlicher Hefekuchen

Seid ihr schon in Weihnachtsstimmung? Egal ob es schneit oder nicht, beim Backen komme ich automatisch in Stimmung, besonders bei den leuchtend roten Cranberry-Brioches. Die Kombination aus dezent süßem Hefeteig und herb-säuerlichen Cranberrys ist im Moment der absolute Renner bei uns zum Tee, Kaffee oder Punsch am Wochenende.
Die fruchtige Füllung aus frischen Cranberrys ist schnell zubereitet. Cranberrys gibt es in der Vorweihnachtszeit mittlerweile auch bei uns in den Supermärkten. Wer keine Cranberrys mag, kann den Hefeteig auch mit Himbeer- oder Preiselbeergelee füllen oder klassisch mit Mohn oder Walnüssen.
Die angeführte Hefeteig-Menge reicht für zwei Brioches und die solltet ihr auch nicht halbieren, auch wenn das durchaus möglich ist. Denn diese Cranberry-Brioches sind einfach zu köstlich! Meine Familie hat den ersten Zopf gleich lauwarm und binnen Minuten vertilgt.

Cranberry-Brioche mit selbst gemachtem Cranberry-Mus

Cranberrys kann man theoretisch auch roh essen, allerdings sind sie dann ziemlich sauer und bitter. Vergleichbar mit Preiselbeeren. Besser und bekömmlicher sind sie, wenn man sie – als ganze Früchte – in einen Kuchen gibt oder zu Marmelade beziehungsweise Mus verkocht. Dazu habe ich die frischen, ganzen Cranberrys mit etwas Zucker und relativ wenig Wasser (oder noch besser mit frisch gepresstem Orangensaft) unter Rühren erhitzt, bis sie hörbar aufplatzen. Danach habe ich sie mit dem Stabmixer kurz püriert und – das muss nicht zwingend sein – durch ein feinmaschiges Sieb gestrichen. Das Cranberry-Mus dickt beim Abkühlen noch etwas ein. Sollte es zu flüssig sein, kann es mit Stärke gebunden werden.
PS: Das unpürierte Cranberry-Mus serviere ich auch anstelle von Preiselbeermarmelade zu Wild oder zum gefüllten Weihnachtstruthahn. Es lässt sich auch prima einfrieren.

Nuss- oder Mohnzopf statt Cranberry-Brioche

Manchmal fülle ich nur einen Zopf mit Cranberry-Mus und den zweiten mit Mohn oder Nüssen. Der Einfachheit halber und wenn wenig Zeit ist, auch mal mit einer Fertigpackung (Mohnback, Mohnfülle oder Walnussfülle). Pro Zopf reicht eine Packung aus.
Wie man Mohnfülle selber herstellt, findet ihr hier auf meiner Website.

November-Rosen

30. November und in meinem Garten blühen immer noch einige Rosen. Es wird langsam Zeit, dass die Pflanzen ihre Winterruhe bekommen. Die blassrosa David-Austin-Rosen Geoff Hamilton und James Galway im Vordergrund sowie die gelbe Rose Tequila Gold und die zart grün-weiße Rose Lovely Green, beide von Meilland, blühen ohnehin relativ lange in den Herbst hinein, meist aber nur bis Oktober.
Die brombeerfarbene, öfter blühende Beetrose Orienta® Djamila von Tantau, die in der Sommersonne ihre wahre Schönheit entfaltet und Bienen und Insekten mit ihren offenen Staubgefäßen anlockt, hat auch noch mal ausgetrieben und trägt Ende November noch mehrere Blüten. Winter, wo bist du?

Im Vergleich zu den leuchtend roten Cranberry-Brioches oben habe ich in diesen Hefekuchen nur die halbe Menge Cranberry-Mus eingefüllt. Dadurch ist die Oberfläche nur dezent rot durchzogen und die Brioche etwas kompakter. Ich bevorzuge allerdings die vollfruchtige Variante mit ganz viel Cranberrys innen und außen.


REZEPT CRANBERRY-BRIOCHE

Menge: 2 Stück

Backform: 2 Kastenkuchen-Formen

Zutaten

  • 550 g glattes Mehl
  • 80 g Kristallzucker
  • 5 g Salz
  • Abrieb von 1 Biozitrone
  • 20 g Frischgerm oder 1 P. Trockenhefe
  • 120 ml Milch
  • 3 Eier
  • 150 g Butter
    🌹
  • 400 g frische Cranberrys
  • 6 EL Kristallzucker
  • Abrieb und Saft 1 Bioorange
    🌹
  • 1 Eigelb zum Bestreichen

Zubereitung

  1. Cranberry-Mus: Cranberrys mit Zucker, Abrieb und Saft der Orange auf dem Herd unter ständigem Rühren kochen, bis die Cranberrys aufplatzen und mit dem Kochlöffel zerdrückt werden können.
    Vom Herd nehmen, pürieren und durch ein Sieb streichen.
    Das cremige, leicht eingedickte Cranberry-Mus abkühlen lassen.
  2. Brioche: Mehl, Zucker, Salz und Zitronenabrieb vermengen. Frische Hefe in der zimmerwarmen Milch durch kurzes Rühren auflösen und zusammen mit den Eiern zu den trockenen Zutaten geben (die Trockenhefe kann ohne Auflösen gleich zum Mehl gegeben werden). Mit dem Hefeteighaken im Mixer kurz verrühren, dann die zimmerwarme (nicht flüssige), in Stücke geschnittene Butter unterrühren. Den Hefeteig einige Minuten auf höchster Stufe schlagen, bis er sich vom Schüsselrand löst.
  3. Hefeteig zugedeckt gut zwei Stunden gehen lassen.
  4. Zwei Kastenkuchenformen leicht fetten, mit Backtrennspray einsprühen bzw. Backpapier einlegen.
  5. Den Hefeteig in zwei Hälften teilen, jeweils fingerdick ausrollen und mit dem Cranberry-Mus (alternativ mit Mohn- oder Nussfülle) bestreichen.
  6. Die Teigstränge aufrollen und jeweils mit einem scharfen Messer der Länge nach halbieren, danach mit der Schnittseite nach oben ineinander verdrehen und in die Kastenkuchenform einlegen. Wenn der Zopf zu lange ist, dann die Enden nach unten einklappen.
  7. Zugedeckt nochmals 30–60 Minuten gehen lassen. Die Teigflächen vor dem Backen mit Eigelb bestreichen.
  8. Backrohr auf 170 °C Umluft vorheizen und die beiden Zöpfe etwa 35 Minuten backen. Oberflächen nach der halben Backzeit mit Alufolie abdecken, damit die Zöpfe nicht zu dunkel werden.

Eine schöne Adventszeit wünscht euch eure sugar&rose. Ich bin schon fleißig am Weihnachtskekse backen. Meine vielfach erprobten Keksrezepte findet ihr hier.

Marmeladetascherl mit Hagebuttenmarmelade

Unwiderstehlich knusprig und dezent herbsüß schmecken die Marmeladetascherl mit Hagebuttenmarmelade und Apfel – eine herbstliche Hommage an die einfachen, klassischen Marmeladetascherl meiner Oma. Den Teig habe ich mit Kardamom und Sauerrahm verfeinert und mit der unschlagbar fruchtigen Oktober-Kombi Apfel und Hagebutte gefüllt.
Marmeladetascherl (regional auch „Polsterzipf“ – je nach Falttechnik) waren in meiner Kindheit ein schnelles Herbst- oder Wintergericht und wurden aus Zutaten, die immer vorrätig waren – Mehl, Butter, Salz und Milch –, zubereitet. Gefüllt wurde der Mürbteig ohne Ei bei uns mit süß-säuerlicher roter Ribiselmarmelade.

Marmeladetascherl mit selbst gemachter Hagebuttenmarmelade

Angesichts der unzähligen Hagebutten in meinem großen Rosengarten bereite ich Jahr für Jahr aus den kleinen Vitaminbomben eine Hagebuttenmarmelade. Eine wahrhaft aufwendige Arbeit, die sich aber lohnt. Mehr dazu in meinem Blogpost: Die Hetschepetsch sind reif: Zeit für Hagebuttenmarmelade.

Omas Marmeladetascherl mit roter Ribiselmarmelade

Für jene, die ein noch schnelleres Marmeladetascherl-Rezept bevorzugen, habe ich unser Familienrezeptbuch befragt. Tausendfach erprobt und ebenso köstlich ist dieses Rezept meiner Oma:
Rezept Marmeladetascherl
½ kg Mehl, 1 P. Backpulver und 1 Prise Salz mit ¼ kg Butter rasch abbröseln und eine Mulde machen. ⅛ Liter kalte Milch hineingeben und alles gut durchkneten. Den Teig messerdick auswalken und zu Vierecken schneiden. Mit fester Marmelade füllen und zusammenlegen*. Auf einem gefetteten Backblech goldbraun backen und mit Staubzucker bestreuen.
*Anmerkung: die zwei gegenüber liegenden Ecken über die Marmelade klappen, die anderen beiden Ecken nicht einfalten. So bleibt die rote Marmelade an den beiden Enden sichtbar. Als Backtemperatur empfehle ich 190 °C Ober-/Unterhitze und etwa 10 Minuten Backzeit. Serviert wurden die Marmeladetascherl ofenwarm und meist mit warmer Vanillesauce – (m)ein Kindheitstraum! 💕 Eine von vielen Köstlichkeiten meiner Oma.

Die Rose im Bild: Lovely Meidiland

Die buschig wachsende, öfterblühende und nur leicht duftende Bodendeckerrose Lovely Meidiland (Meilland 1999) empfängt unsere Besucher beim Eingang. Die Knospen und Außenblätter sind porzellanfarben, in der Vollblüte werden die Rosen zartrosa und zeigen teilweise die gelben Staubgefäße, im Verblühen werden sie wieder heller. Die nostalgisch und etwas zerbrechlich wirkende Rose bildet bis zu zehn Blüten im Büschel und ist dicht verzweigt. Die dichtgefüllten Blüten wachsen etwas überhängend. Die Rose ist sehr robust, blüht reichlich bis in den Spätherbst hinein und ist der 1982 eingeführten Rose Bonica ähnlich (diese ist etwas kräftiger rosa). Die Blüten machen sich wunderbar in Silberschalen und Vasen.


REZEPT MARMELADETASCHERL MIT HAGEBUTTENMARMELADE

Menge: 16 Stk.

Backzeit: ca. 20 Minuten

Zutaten

  • 270 g glattes Mehl
  • 1 EL Kristallzucker
  • ½ EL Kardamom
  • ½ TL Salz
  • 220 g kalte Butter
  • 120 g Sauerrahm ♥
  • 1 großer säuerlicher Apfel (ca. 180 g)
  • 150 g Hagebuttenmarmelade (alternativ Ribiselmarmelade)
  • 1 Msp. Zimt ♥
  • 1 Eidotter + 1 EL Wasser zum Bestreichen
  • ev. Hagelzucker zum Bestreuen

Zubereitung

  1. Backrohr auf 200 °C Ober-/Unterhitze oder 180 °C Umluft vorheizen.
  2. Mehl, Zucker, Kardamom und Salz vermengen. Die in kleine Stücke geschnittene Butter unterkneten, danach den Sauerrahm. Den Teig zu keiner Kugel formen, in Folie wickeln und etwa 1 Stunde im Kühlschrank rasten lassen.
  3. Für die Füllung den Apfel schälen, klein würfeln und mit Zimt und der Hagebuttenmarmelade vermengen. Sollte die Marmelade eher flüssig sein, ev. mit 1 TL Mehl oder etwas Maisstärke eindicken.
  4. Den Teig halbieren und in zwei Tranchen messerdick auf einer leicht bemehlten Fläche ausrollen und in 16 Rechtecke teilen.
  5. Die Apfel-Marmeladenfüllung auf jeweils eine Hälfte der Teigrechtecke streichen und dabei die Ränder frei lassen.
  6. Die Teigtaschen zusammenklappen und die Ränder mit einer Gabel (diese zwischendurch in Mehl tauchen, dann klebt sie nicht an) zusammendrücken.
  7. Die Teigtaschen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und mit dem verquirlten Dotter-Wassergemisch bestreichen.
  8. Einige Male mit einer Gabel oben einstechen, damit der Dampf entweichen kann. Eventuell mit Hagelzucker bestreuen.
  9. Im vorgeheizten Rohr 20 Minuten goldbraun backen.

Mit diesem kleinen Herbststrauß aus meinem Garten wünsche ich euch schöne Herbsttage. PS: die violette Blüte inmitten der Hagebutten stammt von meiner Glockenrebe, einer schnell wachsenden einjährigen Kletterpflanze. Eure sugar&rose.

Apfelstrudel meets Zimtschnecke

Wenn der Herbst übers Land zieht und allerorts die reifen Äpfel von den Bäumen fallen, ist es Zeit für Apfelstrudel und Zimtschnecken. Warum nicht beides vereinen? Den guten alten, heimischen Apfelstrudel und die nordischen Zimtschnecken.
Und so habe ich für die große Apfelstrudel-Zimtschnecke den gezogenen Strudelteig mit Germteig getauscht und mit reichlich Kardamom und Zimtzucker sowie einer dicken Schicht geraspelter Äpfel (wer mag, auch Rosinen) gefüllt, strudelförmig aufgerollt und zur Schnecke gedreht. Voilà, rund und golden wie die Sonne – süßer kann man den Herbst nicht begrüßen!

Apfelstrudel mit Zimtbutter oder Zimtschnecke mit Apfelfüllung

Ich würde mich am liebsten von Zimtschnecken ernähren (die Vernunft siegt aber meistens), bin allerdings im Land des Apfelstrudels aufgewachsen und habe mit den schwedischen Zimtschnecken erst spät Bekanntschaft gemacht. Vermutlich habe ich da einiges nachzuholen 😂.
Allerdings hatte der handgezogene Apfelstrudel meiner Oma bereits eine beachtliche Menge Zimt in der Füllung, ebenso das den ganzen Herbst über servierte Apfelmus. Daher vielleicht meine Zimtliebe.
Den Hefeteig habe ich noch mit Kardamom verfeinert. Dieses Gewürz ist für mich untrennbar mit Zimtschnecken verbunden. Es sollte also keinesfalls weggelassen werden!

Apfelstrudel-Zimtschnecke im handlichen Kleinformat

Die angeführten Zutaten reichen für zwei große Apfelstrudel-Zimtschnecken. Ich habe eine große Schnecke zubereitet und den zweiten Teigstrang zu kleinen Schnecken geschnitten. Am besten trennt man sie mit einem Bindfaden durch, andernfalls mit einem sehr scharfen Messer oder Pizzaroller.
Die kleinen Apfel-Zimtschnecken werden mit der Schnittfläche nach oben gebacken. Die Backzeit verringert sich bei den kleinen Teilchen auf etwa 10 Minuten. Am besten schmecken sie noch leicht ofenwarm. Ob ohne, leicht gezuckert oder mit etwas Zuckerglasur überzogen, sei jedem+jeder selbst überlassen.
Die große Apfelstrudel-Zimtschnecke ist noch um einen Kick fluffiger als die kleinen Dinger. Das hat zumindest meine Familie angemerkt. Und sie irrt selten! 😉

Meine Rose des Monats: Eden Rose 85

Die von Meilland 1985 gezüchtete Eden Rose 85, auch Pierre de Ronsard, ist eine meiner Lieblingsrosen. Die stark gefüllten rosa Blüten entfalten sich aus einer cremeweißen Knospe mit zart grünen Außenblättern. Ihre extrem lange haltbaren und relativ großen Blüten hängen büschelweise und etwas bogig über. Die nostalgisch anmutende Strauchrose klettert an ihrem Rankgerüst nahezu zwei Meter hoch und mag es geschützt, aber mit ausreichend Sonnenlicht. Sie begrüßt mich seit Jahren mit ihrer immensen Blütenpracht im Vorgarten – von Anfang Juni bis in den Oktober hinein. Die dauerblühende Rose ist eine besondere Schönheit. Beim Betrachten träume ich mich in englische Gärten und in die Welt von Jane Austen …


REZEPT APFELSTRUDEL-ZIMTSCHNECKE

Menge: 2 Stück

Backform: Backblech

Zutaten

  • 500 g Weizenmehl glatt
  • 75 g Kristallzucker
  • 1 Msp. Salz
  • 1½ TL Kardamom, gemahlen
  • 300 ml Vollmilch, zimmerwarm
  • ca. 20 g (= ½ Würfel) frischer Germ, alternativ 1 P. Trockenhefe
  • 1 Ei
  • 75 g Butter, kalt ♥
  • 60 g Butter
  • 2 EL Rohrzucker oder Kristallzucker
  • 1–1½ EL Zimt, gemahlen
  • 4 große Äpfel, geschält, entkernt und geraspelt
  • ev. 1 Handvoll Rosinen ♥
  • 1 Eigelb vermengt mit 1 EL Milch zum Bestreichen
  • ev. 2 EL gehobelte Mandeln zum Bestreuen

Zubereitung

  1. Mehl, Zucker, Salz und Kardamom in eine Mixschüssel geben.
  2. Germ in die lauwarme Milch bröseln und mit einer Gabel verrühren, bis er sich aufgelöst hat. Die Germ-Milch und das Ei zum Mehl geben und mit dem Knethacken des Mixers auf kleiner Stufe gut 5 Minuten kneten. Dann die kalte Butter stückweise in den nächsten 5 Minuten unterrühren.
  3. Den leicht klebrigen Germteig zugedeckt in der Rührschüssel eine Stunde gehen lassen.
  4. Für die Füllung die Butter langsam erwärmen und Zucker sowie Zimt unterrühren.
  5. Den Germteig auf einer leicht bemehlten Fläche ausrollen (etwa 40 x 50 cm) und zu zwei Teilen halbieren.
  6. Die Butter-Zimt-Mischung aufstreichen und die geraspelten Äpfel aufstreuen (ev. auch Rosinen). Dann die beiden Teile strudelähnlich zu länglichen Strängen aufrollen und jeweils zu einer runden Schnecke formen. Diese auf ein mit Backfolie ausgelegtes Backblech legen (mit etwas Abstand oder besser auf zwei Bleche verteilen) und abgedeckt mit einem Küchentuch nochmals 40 Minuten gehen lassen.
  7. Backrohr auf 180 °C Umluft vorheizen.
  8. Die Apfelstrudel-Zimtschnecken mit der Eiermilch bestreichen und ev. mit Mandelblättchen bestreuen und ca. 30 Minuten goldgelb backen.

Einen schönen Oktober wünscht euch eure sugar&rose.

Fruchtiger Cheesecake ohne Backen – Basisrezept

Ein Cheesecake schmeckt das ganze Jahr über und nahezu allen! An heißen Sommertagen mache ich meist diese No-Bake-Variante, im Winter lieber den gehaltvolleren, gebackenen New-York-Cheesecake. Zuweilen kommen essbaren Blüten als Topping obenauf, nahezu immer Beeren oder frische Früchte der Saison. Und mit pürierten Früchten färbe ich die Frischkäsemasse passend dazu ein.
Der roten Erdbeer- und Himbeerzeit folgt die blaue mit Heidelbeeren und Brombeeren. Mango, Maracuja und Ananas bilden die gelbe Periode, Kiwi oder Matcha die grüne. Dieser folgt schlussendlich die braune Cheesecake-Saison mit Nüssen und Karamell oder Kaffee und Wintergewürzen.

Cheesecake mit Himbeeren

Der dezent süße und superfruchtige Himbeer-Cheesecake ist im Moment unserer absoluter Favorit. Die späten Herbsthimbeeren sind besonders aromatisch. Die heimischen Powerfrüchte enthalten eine Menge Ballaststoffe und reichlich Vitamin B und C und gehören neben Heidelbeeren zu meinen absoluten Lieblingsbeeren.

Cheesecake mit Heidelbeeren

Die Heidelbeeren (Blaubeeren, Schwarzbeeren, Moosbeeren) stehen in ihrem Gehalt an gesunden Nährstoffen den Himbeeren um nichts nach. Auch wenn selbstgepflückte heimische Heidelbeeren aus dem Wald ein Hochgenuss sind, bin ich doch froh, dass es die Kulturheidelbeeren das ganze Jahr über gibt. Ohne Beeren im Frühstücksmüsli oder Porridge kann ich nur schwer (über)leben. 😅
Den Heidelbeer-Cheesecake habe ich auch in einer Light-Variante zubereitet. Das Rezept findet ihr hier. Meist übergieße ich auch den Heidelbeer-Cheesecake mit (klarem) Tortengelee, damit die kleinen Beeren beim Schneiden nicht davonrollen.

Matcha-Cheesecake

Als wir im Frühjahr zur Kirschblüte in Japan waren, habe ich dort einige Male Matcha-Frischkäsekuchen probiert. Mehrfach auch ohne Keksboden und mit entsprechend „wackeliger“ Konsistenz und in unterschiedlichen Grüntönen. Von zart hellgrün bis tief dunkelgrün mit teilweise herb bitterer Note. Am köstlichsten fand ich den Cheesecake in einem Anime-Café in Tokyo mit knusprigem Sesamboden. Seither gebe ich zu meinen No-bake-Kuchenböden einige Löffel gerösteten Sesam hinzu. Diesen kann man natürlich auch weglassen. Sollte man aber unbedingt probieren!
Das Matchapulver habe ich aus Japan mitgebracht. Guten Matcha ohne Zusatzstoffe gibt es online beispielsweise von Matcha Moments (unbezahlte Werbung).

Meine Rose des Monats: The Fairy

Die Bodendeckerrose The Fairy, die meinen Himbeer-Cheesecake schmückt, bringt eine Hundertschaft an kleinen rosa Blüten hervor. Diese öffnen sich allerdings erst, wenn viele andere Rosen bereits am Verblühen sind. 1932 von Bentall gezüchtet, wächst sie eher breitbuschig und blüht den ganzen Sommer über bis Ende Oktober. Ich schneide mehrfach den verwelkten Blütenflor ab, wodurch alsbald unzählige neue Blüten nachkommen. Im Herbst kürze ich sie kräftig ein. Leider ist sie etwas anfällig für Mehltau.
The Fairy gibt es auch in weiß (The Fairy White) und in rot (The Fairy Rot). Ich habe die beiden ebenfalls in meinem Garten, sie blühen aber bei weitem nicht so überbordend wie die rosa Beetrose.


BASISREZEPT CHEESECAKE OHNE BACKEN

Menge: 1 Torte

Backform: runde Tortenspringform 22–24 cm

Zutaten

  • 150 g Biskotten (Löffelbiskuits)
  • 125 g geschmolzene Butter
  • ev. 2 EL Sesam, geröstet
  • 6 Blatt Gelatine
  • 440 g (Philadelphia) Frischkäse Doppelrahmstufe
  • 350 g Naturjoghurt 3,5% bzw. Griechisches Joghurt bis 10%
  • 70 g Zucker
  • 2 EL Zitronensaft
    🌹
  • ca. 400g Himbeeren oder Heidelbeeren für die fruchtigen Varianten:
    einige davon püriert für den Cheesecake, die anderen zum Belegen
  • rotes Tortengelee für die Himbeervariante, ev. weißes für die Heidelbeervariante
  • 2 TL Matcha-Grünteepulver für den Matcha-Cheesecake

Zubereitung

  1. Backform vorbereiten und den Boden mit Backtrennpapier auslegen.
  2. Biskotten im Food-Processor fein hacken und zusammen mit der Butter und dem Sesam verkneten. Die Masse auf dem Boden der Springform fest andrücken.
  3. Gelatineblätter einige Minuten in kaltem Wasser einweichen.
  4. Frischkäse, Joghurt, Zucker und Zitronensaft gut verrühren.
  5. Blattgelatine leicht ausdrücken und unter Rühren kurz erwärmen, bis sie sich aufgelöst hat, dann vom Herd nehmen und sogleich 2–3 EL der Frischkäsemasse unterrühren (dadurch kühlt die Gelatinemasse ab).
  6. Nun die Gelatinemasse zügig unter die Frischkäse-Joghurtmasse rühren und diese etwas dünnflüssige Masse auf den Biskottenboden gießen.
  7. Den Cheesecake im Kühlschrank etwa 4 Stunden oder über Nacht fest werden lassen.

Variante Himbeer-Cheesecake
Circa 100 g reife Himbeeren mit einer Gabel zerdrücken und durch ein Sieb streichen, um die Kerne zu entfernen. Dann das Himbeerpüree zum Frischkäse mischen.
Die restlichen Himbeeren halbieren und mit der Schnittfläche nach oben auf der halbfesten Cheesecake-Masse auflegen.
Rotes Tortengelee nach Packungsanleitung zubereiten und die Himbeeren damit übergießen.
Eventuell mit einigen Streifen flüssiger weißer Kuvertüre überziehen und mit Rosenblüten dekorieren.

Variante Heidelbeer-Cheesecake
Circa 100g Heidelbeeren mit dem Pürierstab gut zerkleinern und zum Frischkäse mischen.
Die restlichen Heidelbeeren dicht nebeneinander auf der halbfesten Cheesecake-Masse auflegen.
Eventuell mit weißem Tortengelee übergießen oder alternativ leicht anzuckern.

Variante Matcha-Cheesecake
80–90 ml heißes Wasser vorbereiten. Matchapulver und 1 EL kaltes Wasser mit einem kleinen Schneebesen bzw. einem Bambusbesen zu einer dicken Paste verrühren, dann nach und nach das heiße Wasser zugießen und weiter aufschlagen, bis sich kleine Bläschen bilden. Den Matcha zum Frischkäse mischen.
Nach dem Festwerden der Cheesecake-Masse mit gesiebtem Grünteepulver bestreuen und ev. mit Holunder- oder anderen essbaren Blüten dekorieren.

Einen schönen September wünscht euch eure sugar&rose.

Kaffee-Baiserrolle mit Kirschen

Die Kaffee-Baiserrolle mit Kirschen besticht mit einer knusprigen Außenschicht, weichem Baiser und einer aromatischen Espresso-Sahnefüllung. Dunkle Früchte wie Kirschen oder Heidelbeeren verleihen der hellen Rolle einen leuchtenden Gegenpart, zudem harmoniert die Säure der Früchte wunderbar mit dem süßen Baiser.
Die Kaffee-Baiserrolle war so schnell aufgegessen, dass ich nicht erst überlegen musste, ob ich sie im Kühlschrank aufbewahren soll oder nicht. Knusprig frisch schmeckt sie uns einfach am besten.

Kaffee-Baiserrolle mit fluffiger Creme

Ich liebe den Duft von frisch gebrühtem Kaffee am Morgen und komme ohne einfach nicht in die Gänge. In die Baisermasse habe ich allerdings lösliches Espressopulver eingemengt. Die praktischen Espresso-Sticks – es gibt sie aromaschutzverpackt von diversen bekannten Kaffeemarken – sind gut dosierbar.
Das Kaffeepulver kann auch entfallen oder durch Kakao ersetzt werden.
Die Cremetupfen auf der Roulade habe ich mit Karamell-Raspelschokolade bestreut, alternativ schmecken auch Mandelblättchen.

Meine Rose des Monats: White Meidiland

Die strahlend weiße Rose White Meidiland schmiegt sich harmonisch an die helle Baiserrolle mit den dunkelroten Kirschen und zieht doch die ganze Aufmerksamkeit auf sich. Im Sonnenlicht wirkt sie champagnerfarben, tatsächlich ist sie aber weiß.
Die Bodendeckerrose von Meilland blüht den ganzen Sommer über und ist mit ihren knapp 50 Zentimetern Höhe vom Wuchs her eher klein und breitbuschig. Die Blüten sind relativ groß, reinweiß und sehr dicht gefüllt. Sie verträgt auch etwas Schatten und wächst bei mir an der Ostseite in einem Container. Leider duftet sie nicht, macht das aber durch die Anzahl der Blüten, die in Büscheln stehen, von Juni bis Ende September wett. Das tief dunkelgrüne Laub ist weitgehend immun gegen Rosenkrankheiten.


REZEPT KAFFEE-BAISEROLLE

Menge: 1 Rolle

Backform: Backblech ca. 37 x 40 cm

Zutaten

  • Eiweiß von 6 großen Eiern
  • 375 g Kristallzucker
  • etwas gemahlene Vanille
  • 10 ml Weißweinessig
  • 40 g Maizena (=Maisstärke)
  • 2 Espresso-Sticks
  • 250 ml Schlagobers oder Rama Cremefine zum Schlagen
  • 1 P. Vanillezucker
  • etwas gemahlene Vanille oder Tonkabohne
  • 1 Espresso-Stick ♥
  • 150 g entkernte Kirschen ♥
  • Kirschen mit Stiel zur Dekoration ♥
  • 2 Bogen Backtrennpapier

Zubereitung

  1. Backrohr auf 160 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
  2. Backblech mit einem Bogen Backtrennpapier auslegen.
  3. Eiweiß steif schlagen (zuerst langsam, dann auf voller Stufe schlagen). Kristallzucker einrieseln lassen und weiter schlagen.
    Vanille und Weißweinessig untermengen.
  4. Maisstärke und Kaffeepulver dazugeben und weitere 5 Minuten auf höchster Stufe zu sehr steifem Schnee schlagen.
  5. Baisermasse aufs Backpapier aufstreichen und ins Rohr schieben.
  6. Hitze auf 140 °C reduzieren und ca. 35 Minuten backen. (Die Oberfläche sollte knusprig, aber nur wenig gebräunt sein.)
  7. Aus dem Rohr nehmen und die Baisermasse auf das zweite Backtrennpapier stürzen. Das obere Papier vorsichtig abziehen und auskühlen lassen.
  8. Inzwischen Schlagobers oder Schlagcreme mit dem Vanillezucker steif schlagen und auf die Baisermasse streichen.
    2–3 EL der Cremefüllung für die Deko aufheben.
  9. Dei Creme mit den halbierten Kirschen belegen und das Baiser mit Hilfe des Backpapiers vorsichtig aufrollen.
  10. Die Rolle mit einem Geschirrtuch bedecken und im Kühlschrank etwa eine Stunde kühlen.
  11. Mit der restlichen Creme Tupfen auf die Baiserrolle spritzen und die Kirschen aufsetzen.

Einen schönen August wünscht euch eure sugar&rose.

Omas Rahmkoch mit Kirschen

Zum Sonntagsfrühstück, mittags als warme Mehlspeise oder abgekühlt zum Nachmittagskaffee, Omas Rahmkoch ist superschnell zubereitet. Kirschen oder Marillen am Boden der fluffigen Eischneemasse mit Sauerrahm machen die kleine süße Mehlspeise herrlich fruchtig und saftig. Ersatzweise gab es in meiner Kindheit auch Kirschkompott oder Marillenröster dazu. Und natürlich braucht das „süße Koch“ eine Schicht Staubzucker obenauf, die ich mit feinen Streifen aus Rosenblüten ergänzt habe.

Omas Rahmkoch mit saisonalem Obst oder Kompott

Das Rahmkoch-Rezept ist in unserem alten Familienkochbuch unter der Rubik Feine Mehlspeisen aufgeschrieben. Vermutlich wegen des Aufwands des Schneeschlagen in Vorzeiten des Mixers. Es unterscheidet sich vom Auflauf oder Soufflé durch die Beigabe von Sauerrahm. Meine Oma hat uns Kindern nach der Schule im Sommer öfters eine warme Mehlspeis‘ mit Früchten zubereitet. Das „süße Koch“ war mit dem Handmixer in wenigen Minuten verrührt und schmeckte auch ohne Obst im Teig. Fallweise gab es Apfelmus, Kirschkompott, Marillen- oder Zwetschgenröster dazu. Ich bevorzuge Kirschen oder Heidelbeeren direkt am Teigboden.

Omas Rahmkoch im und aus dem Reindl

Meine Oma hat warme Mehlspeisen stets in einem außen weinroten, innen graublauen Emaille-Reindl gebacken, einer runden, ofenfesten Form mit zwei Griffen (ich habe eine Riess-Schlemmerpfanne verwendet / unbezahlte Werbung). Das fluffige Teiggebilde geht aufgrund des Eischnees sehr stark auf – keinesfalls darf beim Backen das Rohr geöffnet werden – und sinkt ebenso rasch wieder ein, wenn es abkühlt, was das Fotografieren nicht gerade einfach macht.
Gegessen wurde dann auch direkt aus dem Reindl/der Pfanne.
Diese Mehlspeise schmeckt ähnlich Biskuitkuchen auch abgekühlt zu Kaffee oder Tee. Allerdings finde ich sie ofenwarm am allerbesten, besonders sonntags zum Frühstück oder Brunch.

Meine Rose des Monats: Sunshine Babylon Eyes®

Die erst in diesem Jahrhundert gezüchtete Beetrose Sunshine Babylon Eyes® mit ihren einfachen Blüten in unzähligen Farbschattierungen von leuchtend gelb hin zu rosa, pink und nahezu rot mit ausdrucksstarker roter Blütenmitte erfreut mich von Mai bis in den Herbst hinein. Die drei bis fünf Zentimeter großen Blüten mit dem markanten „Auge“ ziehen durch die offen liegenden Staubgefäße Bienen und Schmetterlinge magisch an. Die Babylon-Eyes®-Serie stammt von der Rosa persica ab, einer Wildrose aus den Wüsten Persiens, und wird etwa 60–70 cm hoch. Sie ist sehr widerstandsfähig gegen Frost und auch trockenes Wetter, was zunehmend wichtiger wird.
Ich habe sie als Deko für die Fotos verwendet sowie, in feine Streifen geschnitten, auf das fertig gebackene Rahmkoch gestreut.


REZEPT RAHMKOCH MIT KIRSCHEN

Menge: 4 Port.

Backform: Runde feuerfeste Auflaufform, 24–26 cm Durchmesser

Zutaten

  • 4 Eiweiß
  • 1 Prise Salz
  • 40 g Kristallzucker
  • 4 Eigelb
  • 30 g Staubzucker
  • 1 Msp. Vanille (ersatzweise 1 P. Vanillezucker)
  • 250 ml Sauerrahm (= Saure Sahne)
  • 25 g Mehl, griffig oder universal
  • ca. 200 g entsteinte Kirschen
  • Staubzucker, Kirschen und Rosenblüten (ungespritzt) als Deko

Zubereitung

  1. Backrohr auf 170 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
  2. Feuerfeste Auflaufform mit Backspray einsprühen oder buttern und stauben und die halbierten Kirschen mit der Schnittseite nach unten einlegen.
  3. Eiweiß mit Salz halbsteif schlagen, dann den Kristallzucker beigeben und luftig aufschlagen.
  4. Eigelb mit Staubzucker und Vanille schaumig aufschlagen, Sauerrahm unterziehen.
  5. Mehl und Eischnee abwechselnd beigeben und vorsichtig mit einem Schneebesen unterheben. Dabei darauf achten, dass der Eischnee nicht zerschlagen wird.
  6. Die luftige Teigmasse mit einer Teigspatel auf die Kirschen setzen.
  7. Etwa 30 Minuten backen, bis die Oberfläche goldbraun ist.
  8. Aus dem Rohr nehmen, mit Staubzucker bestreuen und eventuell mit Kirschen und Rosenblüten dekorieren und warm servieren.

Einen schönen Sommer wünscht euch eure sugar&rose.

Rosenmarzipan – duftendes Blütenkonfekt

Feinstes Rosenmarzipan gehüllt in verführerisch duftende Blüten. So einfach die Grundzutaten – Mandeln, Zucker und Rosenwasser – der ursprünglich orientalischen Leckerei scheinen, so raffiniert ist der Geschmack der süßen Pralinen. Ein Tropfen ätherisches Rosenöl und taufrisch gepflückte rosa Damaszener-Rosenblüten garantieren eine Geschmacksexplosion für alle Sinne.

Glückselig in meinem Rosengarten

Rosenduft liegt in der Luft. Mai und Juni ist die absolut schönste Zeit im Garten- und Rosenjahr. Die historischen Rosen duften geradezu um die Wette, heuer blühen sie besonders zahlreich und üppig. Auch wenn es kitschig klingen mag, ich befinde mich ob der duftenden Blütenfülle fortwährend im Zustand der Glückseligkeit.

Rosen mit betörendem Duft

Ernten, trocknen, einkochen … und schon wird aus Glückseligkeit Arbeit. 😉 Die Blütezeit der verführerisch duftenden, einmal blühenden Damaszener-Rosen ist begrenzt. Mit den hellrosa Blüten der Rosa damascena Ispahan versuche ich gerade – mit einer meldefreien Kleindestille – Rosenöl herzustellen. Eine echte Herausforderung! Die Ausbeute ist überschaubar, das Nebenprodukt Rosenwasser aber bereits von erbaulicher Qualität. Man braucht schon eine Unmenge stark duftender Blüten dafür.
Gutes ätherisches Rosenöl oder reines Rosenhydrolat aus den „Rosenländern“ Bulgarien und Persien kann man auch online beziehen, echtes Rosenöl hat allerdings seinen Preis. Für den typischen Rosengeschmack von Back- und Süßwaren ist aber Rosenwasser ohnehin ausreichend.

Rosenmarzipan mit Rosenblüten

Das zu Kugeln gerollte Rosenmarzipan schmeckt auch ohne Rosenkleid köstlich, mit rosa Blüten sieht das Konfekt aber verführerisch aus. Ob mit getrockneten und sehr fein gehackten oder frischen Blüten ist eher eine Frage der saisonalen Verfügbarkeit. Wie man Rosenblüten trocknet, könnt ihr hier auf meiner Website nachlesen.
Ich habe das Rosenmarzipan in frisch geerntete Blüten der Damaszener-Rose Ispahan und der Portlandrose Rose de Resht gerollt. Beide duften überaus stark und geben einen schönen Farbkontrast. Die Blütenblätter habe ich zuvor mit einer Kräuterschere in feine Streifen geschnitten und dann nochmals mit einem Wiegemesser vorsichtig klein gehackt. Sie sollten keinesfalls zu stark gequetscht werden.


REZEPT ROSENMARZIPAN

Menge: 20 Stk.

Zubereitungszeit: 10–15 Minuten

Zutaten

  • 500 g Marzipan-Rohmasse (Edelmarzipan)*
  • ca. 3 EL Rosenwasser (Rosenhydrolat)
  • 1 Tropfen ätherisches Rosenöl (Destillat)
  • 1 Tropfen ätherisches Vanilleöl
  • 1 EL fein gehackte frische oder getrocknete Duftrosenblüten

Zubereitung

  1. Das Marzipan in kleine Stücke schneiden und mit einem Teil des Rosenwassers und den ätherischen Ölen mit einer Gabel gut vermengen. Die Masse soll gut formbar, aber nicht zu weich sein.
    Je nach Festigkeit noch etwas Rosenwasser beimengen.
  2. Mit den Händen kleine Kugeln formen und diese in den Rosenblüten wälzen.
  3. Luftdicht verpackt im Kühlschrank aufbewahren.

    * Marzipan selber herstellen: 500 g blanchierte Mandeln in einer Pfanne kurz anrösten und danach sehr fein mahlen. Mit 300 g Staubzucker, ev. mit eine Phiole Bittermandelöl und ca. 3 EL Wasser (oder Rosenwasser) zu einer geschmeidigen Masse verkneten und über Nacht durchziehen lassen.

Genießt die schönste Zeit des (Rosen-)Jahres! Einen schönen Juni wünscht euch eure sugar&rose.

Rosa Erdbeer-Sandwich und Erdbeer-Rolle

Frucht-Sandwiches aus weichem Milchbrot mit cremiger Füllung und kreativ arrangiertem Obst sind in Japan heiß begehrt und oftmals kleine Kunstwerke. Die anfangs für mich befremdliche Kombination von Toastbrot und Früchten schmeckt außergewöhnlich gut – als Snack To Go und als Dessert.
Für mein Erdbeer-Sandwich habe ich diesmal ein rosa Eiweißbiskuit gebacken. Ansonsten nehme ich – anstelle des weichen, brioche-ähnlichen japanischen Milchbrots (Shokupan) – randloses Tramezzini-Brot als Ersatz. Gefüllt werden die Frucht-Sandwiches mit luftig aufgeschlagenem Obers mit Vanille- oder Rum-Aroma und dekorativen Fruchtstücken.

Toast, Sandwich oder Biskuit – Hauptsache rosa

Um ein gleichmäßiges, dezentes Rosa bei den Biskuit-Sandwiches zu erhalten, habe ich anstelle der gewöhnlichen Biskuitmasse mit Eigelb ein helles Eiweißbiskuit zubereitet. Die rosa Färbung habe ich auf ganz natürlichem Weg mit pinkem Farbpulver von Ruf erzielt. Es schmeckt nahezu neutral und kommt ohne Zusatzstoffe aus. Meist färbe ich meine rosafarbenen Mehlspeisen mit gefriergetrocknetem Himbeer- oder Rote-Bete-Pulver, beide haben allerdings einen weitaus intensiveren Eigengeschmack.

Japanisches Frucht-Sandwich

Erdbeer-Rolle statt Erdbeer-Sandwich

Wem das Zubereiten der exakt gleich geschnittenen Sandwiches zu aufwendig ist, der rollt das Biskuit auf und füllt die Roulade mit Erdbeeren und steif geschlagenem Obers (Sahne), setzt an die Enden der Rolle zwei zur Tulpenform geschnittene Erdbeeren und formt mit Minze oder Zitronenmelisse grüne Blätter.
Die Erdbeer-Sandwiches sollten ebenso wie die Erdbeer-Rolle über Nacht im Kühlschrank rasten, damit die Creme schnittfest wird. Ich habe die Erdbeer-Rolle noch mit rosa Glimmerpulver bestreut.


REZEPT ERDBEER-SANDWICH

Menge: 6 Stk.

Backform/Energie: Backblech/Backrahmen ca. 20 x 29 cm

Zutaten

  • 50g Milch
  • 20 g Speiseöl
  • 30 g Kristallzucker
  • Vanilleextrakt
  • 60 g glattes Mehl
  • 200 g Eiweiß (von 5 Eiern)
  • 50 g Kristallzucker
  • 8 g Maizena (Stärke)
  • rosa Lebensmittelfarbe ♥
  • 250 ml Schlagobers (Sahne) oder Rama Cremefine zum Schlagen
  • ev. 1 P. Sahnefix/Sahnesteif
  • 2 P. Vanillezucker
  • 2 Msp. Tonkabohnen-Gewürz ♥
  • Erdbeeren oder andere Früchte, z.B. Kiwi, Banane, Orangen, Trauben, Mango
  • Zitronenmelisse oder Minze zur Dekoration

Zubereitung

  1. Backrohr auf 160 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
  2. Rosa Eiweißbiskuit: Milch, Öl, Vanillextrakt und Zucker verrühren, dann das Mehl unterziehen.
  3. Das Eiweiß mit dem Zucker steif schlagen, zum Ende hin die Stärke unterheben.
  4. Das Eiweiß löffelweise mit dem Milch-Mehl-Gemisch verrühren und mit Lebensmittelfarbe rosa einfärben.
  5. Die Biskuitmasse auf ein mit Backtrennpapier ausgelegtes Blech (Format ca. 20 x 29 cm) streichen und im vorgeheizten Rohr bei 160 °C Ober-/Unterhitze etwa 12–15 Minuten backen, bis der Teig fest, aber noch nicht braun ist.
  6. Aus dem Rohr nehmen und auf ein mit Kristallzucker bestreutes weiteres Backpapier stürzen. Auskühlen lassen.
  7. Der Länge nach halbieren (= zwei Streifen mit 10 cm Breite). Die Hälften übereinanderlegen, dritteln und jedes nochmals zu gleich großen Dreiecken schneiden (ergibt 6 dreieckige Doppel-Sandwiches).
  8. Cremefüllung: das Obers mit Sahnefix steif schlagen, Vanillezucker unterheben.
  9. Sandwich-Zubereitung: je 2 Biskuit-Dreiecke vorbereiten. Eines mit einem EL Obers bestreichen. Die halbierten Erdbeeren mit der Schnittkante nach außen nebeneinander auf das bestrichene Sandwich-Dreieck setzen. Den Zwischenraum mit weiteren Erdbeeren belegen, mit Creme ausfüllen und mit einer Cremeschicht bedecken. Das zweite Biskuit-Dreieck vorsichtig aufsetzen. Eine Schnittkante mit Minze oder Melisse garnieren.
    JAPANISCHE VARIANTE: rindenloses Tramezzini-Brot bzw. Soft-Sandwich anstatt Eiweißbiskuit verwenden

Ein schönes Pfingstwochenende wünscht euch eure sugar&rose.
PS: Mittlerweile blühen unzählige Rosen in meinem Garten. Schaut vorbei auf Facebook oder Instagram.

Matcha-Sakura-Dessert und die Kirschblüte in Japan

Alleine bei den Worten Hanami und Sakura 🌸 leuchten meine Augen (rosa). Ich bin immer noch völlig verzaubert von unserer traumhaft schönen Japanreise, wo im Frühling Jahr für Jahr die Kirschblüte eine Flut von blassrosa Blüten über das Land ergießt. Wir haben den absolut perfekten Zeitpunkt für unsere Gartenreise gewählt und tausende blühende Kirschbäume und noch mehr verzückte Menschen darunter gesehen. Nicht nur wir, gefühlt die ganze Insel stürmte wie im Rausch in die Parks und Gärten, um die vergängliche Schönheit der Kirschblüte einzuatmen und die Blütenpracht zu feiern.
Natürlich habe ich auch zahlreiche Sakura-Speisen probiert und zuhause gleich ein japanisches Matcha-Sakura-Dessert mit Mochi und Kirschblüte zubereitet sowie eine Variante, die warm auch zum Frühstück schmeckt, ein Matcha-Sakura-Grießdessert.

Hanami in Japan

Die Zeit der Kirschblüte (Sakura) ist in Japan ein Höhepunkt im Kalender und markiert den Frühlingsbeginn. Familien lassen die Schulferien – mit Bento-Boxen auf blauen Decken unter den blühenden Bäumen sitzend, die Schuhe exakt parallel außerhalb abgestellt – ausklingen. In den Gärten rund um Schreine und Tempel wird überall Hanami (= Blüten betrachten) gefeiert. Staunend und fotografierend finden wir uns zugleich mit halb Japan unter unzähligen weiß, rosa und pink blühenden Kirschbäumen. Der Anblick und die Fülle sind einfach überwältigend!

Mit Ende März und Anfang April haben wir bei unserer Oliva-Gartenreise heuer den optimalen Zeitpunkt getroffen. Die Kirschbäume zwischen Osaka, Kanazawa und Tokyo standen in voller Blüte, zudem unzählige Kamelien und Pflaumenbäume. Bald werden auch die zahlreichen Wisterien (Blauregen), Azaleen und Strauchpäonien blühen und im Herbst in den präzise und harmonisch angelegten japanischen Gärten die Ahornbäume in gelb, orange und rot leuchten. Japan ist für Pflanzenfreunde+innen durch seine Vielfalt somit zu allen Jahreszeiten sehenswert.

In den Gärten Koraku-en in Okayama und im Kenrokuen in Kanazawa sowie am „Philosophenweg“ in Kyoto, eine 2 km lange Allee von Kirschbäumen entlang eines Kanals, habe ich hunderte Fotos gemacht. Und ich habe neben den am weitest verbreiteten Zierkirschen Yoshino und der gefüllten Kanzan eine wahre Sortenvielfalt entdeckt, von grünweißen bis kräftig pinken, von winzig kleinen bis zu riesigen, gefüllten Blüten, mit aufrecht stehenden und tief bis zum Boden hängenden Zweigen. Die 10 häufigsten Sakura-Sorten Japans kann man hier nachlesen.

Sakura-Süßspeisen

Zur Kirschblütenzeit findet man nahezu in jedem Geschäft und in vielen Lokalen Gerichte im Sakura-Style. Rosa Sakura-Latte oder Sakura-Mochis (aus Klebreismehl oder mit eingesalzenem Kirschblatt umhüllte Klebreiskuchen), zu Dreiecken gefaltene mit Adzukibohnen gefüllte Klebreistaschen (Yatsuhashi), mit Früchten gefüllte Sandwiches, fischförmiges Gebäck mit Kirsch- oder Bohnenfüllung, Hanami Dango (drei Klebreiskugeln in grün, weiß und rosa am Spieß, welche die grünen Blätter, pinken Knospen und weißen Blüten repräsentieren), rosa Sakura-Kekse oder halbkugelförmiges, durchsichtiges Sakura-Gelee mit eingelegter Kirschblüte.
Zudem habe ich allerlei Kuchen, Pudding und Eis in rosa und grün gesehen und auch probiert. Die grüne Färbung kommt vom Matcha-Tee, der den sehr dezent gesüßten Desserts und Bäckereien einen feinherben Geschmackskontrast verleiht.

Alles ist rosa und hellgrün: Matcha-Sakura-Dessert

Am Markt haben wir auch die „Pausenbrote“ der Japaner gegessen, Reisdreiecke (Onigiri) mit Lachs oder Thunfisch gefüllt und mit grünem Nori-Algenblatt umhüllt – der Reis war teilweise ebenso rosa. Bereits zum Frühstück wurden grün-weiß-rosa Klebreis-Bällchen, leicht gesüßter rosafarbener Reis und grüner Matcha-Pudding serviert.
Den japanischen Matcha-Pudding gibt es daher hier am Blog ebenso in rosa-grün als Matcha-Sakura-Dessert, zudem eine Frühstücksvariante, ein Matscha-Sakura-Grießdessert (Rezept hier downloaden).


REZEPT MATCHA-SAKURA-PUDDING

Menge: 4 Port.

Zubereitungszeit: 10 Minuten + 2 Stunden Kühlzeit

Zutaten

  • 200 ml Schlagobers (Sahne) + 200 ml Vollmilch
  • 50 g Kristallzucker
  • ½–1 EL Matcha-Pulver für den grünen Matcha-Pudding
  • 5 g pulverisierte Gelatine + 5 EL heißes Wasser
  • Für die Deko:
    Mochi oder Erdbeeren und ev. Kirschblüten
    Zweifarbige Sakura-Variante:
  • rosa Matcha-, Sakura- oder etwas Himbeerpulver
    (alternativ rosa Lebensmittelfarbe)
  • 1 Spritzer Rosenwasser

Zubereitung

  1. Schlagobers, Milch und Zucker vermengen und unter Rühren aufkochen. Vom Herd nehmen.
  2. Ca. 4 EL Milch in eine Schale geben und darin das gesiebte Matcha-Pulver mit einem Schneebesen sehr gut verrühren, bis es aufgelöst ist. Den Matcha-Milch-Mix zur gekochten Milch geben und gut verrühren.
  3. Gelatinepulver in erhitztem Wasser auflösen und in die Matcha-Milch einrühren.
  4. Den Matcha-Pudding für einige Minuten in einer Schüssel mit eiskaltem Wasser (ev. mit Eiswürfeln) unter Rühren abkühlen.
  5. Den noch flüssigen Pudding in vier Gläser füllen und im Kühlschrank fest werden lassen (dauert ca. 2 Stunden).

Für die zweifarbige Matcha-Sakura-Dessert-Variante von der Zutatenmenge zunächst nur die Hälfte zubereiten und erst nach der Kühlzeit von gut einer Stunde die rosa Schicht (zweite Hälfte ohne Matcha-Pulver) zubereiten und auf den grünen Matchapudding aufgießen.


Für heute wünsche ich euch eine Handvoll Kirschblüten und dazu eine leichte Brise Wind … Eure sugar&rose

Colomba Pasquale – italienisches Ostergebäck

Zum Osterfest kommt in Italien traditionell eine Colomba Pasquale auf den Tisch. Mittlerweile hat dieses Festtagsgebäck über die Landesgrenzen hinaus am österlichen Frühstückstisch (und folglich auch in den Supermärkten) Einzug gehalten.
Wörtlich übersetzt steht Colomba (di) Pasquale für Ostertaube. Die Colomba wird nämlich in einer speziellen Form gebacken, die einer Friedenstaube ähnelt. Wie das weihnachtliche Gegenstück, der Panettone, besteht auch sie im Original aus einem schweren Weizensauerteig, hat mindestens 15 Prozent Orangeat-Anteil und ist mit einem knusprigen Eiweiß-Zuckerguss überzogen sowie mit Mandeln und Hagelzucker bestreut. Die etwas zeitaufwändige Zubereitung lohnt sich durchaus.
Ich habe jeweils eine Colomba mit Sauerteig und eine mit Hefeteig gebacken und die beiden einem Vergleichstest unterzogen.

Colomba Pasquale mit Sauerteig (Lievito Madre)

Die Colomba mit Sauerteig habe ich nach einem Rezept von Lutz Geißler („Süße Brote“, Ulmer Verlag) zubereitet. Die größte Hürde dabei ist die Beschaffung des Weizensauerteigs (Anstellgut). Ein frischer, milder Weizensauerteig ist im Handel schwer zu bekommen (im Unterschied zum Roggensauerteig, der in ausgewählten Bäckereien angeboten wird). Also habe ich meinen Roggensauerteig über mehrere Tage zu einem Weizensauerteig umgearbeitet. Wie das geht und vieles mehr kann man ebenso im oben erwähnten Buch nachlesen. Dazu braucht man zunächst Weizenmehl Type W550 – die nächste Hürde in Österreich. W550 entspricht hierzulande dem W700.
Für eine echte Colomba di Pasquale mit Lievito Madre sollte man auch einige Tage Zeit aufbringen – und eine genaue Küchenwaage besitzen. Denn im Rezept von Lutz Geißler sind schon mal 99 g Butter oder 71 g Eiweiß vorgegeben.

Colomba mit Hefeteig

Nicht jede*r hat die Zeit und Geduld für eine Colomba mit Sauerteig und so habe ich auch ein Familienrezept meiner italienischen Freundin probiert, die ihre Colomba mit Hefe bäckt. Dieses Rezept der Colomba mit Hefeteig darf ich mit ihrer Zustimmung an euch weiterzugeben.
Spezielle Colomba-Formen aus Papier für 500, 750 oder 1000 g gibt es online oder im Fachhandel für Kochen und Backen.

Sauerteig oder Hefeteig: der Ostertauben-Vergleich

Abgesehen vom nicht unerheblichen Zeitaufwand für dieses Festtagsgebäck und der oben beschriebenen Hürden für ein authentisches Ergebnis hat sich die Mühe in beiden Fällen gelohnt. Die Colomba mit Sauerteig schmeckte hervorragend.
Die Zubereitung von Hefeteig ist für mich Routine und ich liebe jede Art von Hefeteig-Gebäck. Folglich dachte ich, dass der Unterschied zwischen den beiden Varianten nicht nennenswert sein könne. Die Colomba mit Sauerteig gewinnt allerdings überlegen. Im Geschmack, in der Konsistenz und ganz besonders bei der Haltbarkeit. Während die Hefeteig-Colomba bereits am nächsten Tag trockener schmeckte, war die etwas grobporigere Sauerteig-Colomba auch nach Tagen noch frisch (ich habe zwei Stück Sauerteig-Colombas gebacken, sonst hätte sie wohl nicht so lange gehalten 😜).
Der Einsatz von 15 (!) Eigelben machte natürlich auch farblich einen Riesenunterschied.

Man kann eine Colomba natürlich auch im Supermarkt kaufen und darauf hoffen, dass sie schmeckt. Auch das ist eine Option.


REZEPT COLOMBA PASQUALE MIT HEFETEIG

Menge: 1 Stück

Backform: 1 Colomba-Papierform für ca. 750 g

Zutaten

  • 60 g Mehl Type 700 (entspricht in Deutschland W550, alternativ W480)
  • 40 ml handwarmes Wasser
  • 28 g frische Hefe ♥
  • 560 g Mehl (Type siehe oben)
  • 110 g Kristallzucker
  • ½ TL Salz
  • Abrieb 1 Biozitrone oder Orange
  • 100 ml zimmerwarme Milch
  • 2 Eier + 1 Eigelb
  • 100 g weiche Butter, in Stücke geschnitten ♥
  • 100 g Orangeat + 1 EL Orangenlikör oder -blütenwasser
  • 100 g weiche Butter, in Stücke geschnitten ♥
  • 1 Eiweiß
  • 85 g Kristallzucker
  • 30 g gemahlene Mandeln ♥
  • Hagelzucker und etwa 10 ganze Mandeln

Zubereitung

1. Tag: 
1. Die Hefe im Wasser auflösen und mit dem Mehl zu einem Vorteig vermischen. Zugedeckt ca. 3 Stunden bei Zimmertemperatur gehen lassen.
2. Das restliche Mehl mit Zucker, Salz, Zitronenabrieb, dem Gemisch aus Eiern, Eidotter und Milch vermengen. Hefe-Vorteig und die gewürfelte weiche Butter mit dem Mixer unterrühren. Zunächst 2–3 Minuten langsam verrühren, dann auf höchster Stufe etwa 5 Minuten kräftig schlagen.
3. Den Teig mit einem feuchten Küchentuch abdecken und über Nacht im Kühlschrank rasten lassen.
4. Orangeat mit Likör vermischen und über Nacht quellen lassen.
2. Tag: 
5. Den Hefeteig morgens aus dem Kühlschrank nehmen und 2 h bei Zimmertemperatur zugedeckt gehen lassen.
6. Dann das Orangeat und nach und nach mit dem Knethaken des Mixers die Butter unterrühren. Wieder einige Minuten kräftig schlagen.
7. Zugedeckt den Teig nochmals 2–3 Stunden gehen lassen.
8. Colomba-Form vorbereiten. 
Den Teig in zwei Teile teilen und längliche Teigstücke formen. Diese kreuzweise übereinander in die Form legen. Den Teig in alle Ecken gleichmäßig verteilen und flach drücken, sonst geht die Colomba ungleichmäßig auf.
9. Nun das Eiweiß mit dem Zucker und den geriebenen Mandeln kurz verrühren und auf den Teig aufstreichen. Mit Hagelzucker und Mandeln bestreuen.
10. Backrohr auf 200 °C Ober-/Unterhitze vorheizen und die Colomba auf mittlerer Schiene ca. 7 Minuten backen. Temperatur auf 170 °C reduzieren und weitere 35–40 Min. backen. 
11. Aus dem Rohr nehmen und hängend auskühlen lassen.

Gutes Gelingen und frohe Ostern wünscht euch eure sugar&rose.

Mooskuchen-Osternester & Blüten-Tartelettes

Grüne Mooskuchen-Osternester mit bunten Zuckereiern oder doch lieber einfache Blüten-Tartelettes? – Noch bin ich am Überlegen, was zum Osterbrunch auf den Tisch kommen soll. Warum nicht beide Köstlichkeiten? Der Zusatzaufwand ist gering – ein Teig, zwei Ausführungen! Die herzigen Küchlein können bereits am Vortag zubereitet werden. Die grünen, süßen Kuchennester mit essbaren Blüten sind zugleich Dessert und frühlingshafte Deko für den Ostertisch.

Grüne Mooskuchen-Osternester

Kuchenboden und „Moos/Wiese“ haben die gleichen Rezeptzutaten wie die Blüten-Tartelettes. Einzig die Färbung des Teigs und der Puddingmasse mit grüner Lebensmittelfarbe macht den Unterschied. Die Puddingmasse, die den kleinen Blütenkuchen die dottergelbe Blattunterteilung verleiht, befindet sich bei den Mooskuchen-Osternestern unter dem „Moos“ aus zerbröseltem Kuchenteig. Es stammt aus der oberen, abgeschnittenen Hälfte der Küchlein. Die äußere Kruste des Kuchens verwende ich nicht (ab in den Mund damit 😉 ). Das Innere ist – wie auch beim Maulwurfkuchen – einfach dekorativer.
Für die Osternester habe ich Blüten-Silikonförmchen verwendet. Sie sehen aber auch mit runden Formen, z.B. kleinen Quicheformen, herzallerliebst aus.

Schnelle Blüten-Tartelettes

Für den einfachen Ölkuchenteig und die Puddingmasse bedarf es keines Mixers. Beide sind rasch mit einem Schneebesen verrührt.
Die kurz erhitzte und dann überkühlte Puddingmasse aus Eigelb, Milch, Zucker und Maisstärke wird sternförmig auf den Teig dressiert und unterteilt die kleinen Küchlein – einer Blume ähnlich – in einzelne Blütenblätter.
Nach Backen werden die Minikuchen mit etwas Staubzucker bestreut. In die Blütenmitte kommt je ein Klecks Marillenmarmelade (alternativ auch Himbeergelee).


REZEPT MOOSKUCHEN-OSTERNESTER

Menge: 6 Port.

Backformen: 6 Silikon-Mini-Tarteformen (Blütenform, ca. 12 cm)

Zutaten

  • 2 Eier Gr. L
  • 90 g Kristallzucker
  • 75 ml Pflanzenöl
  • 180 ml Milch
  • etwas Zitronenabrieb
  • 270 g glattes Mehl
  • 1 P. Backpulver
  • grüne Lebensmittelfarbe
  • 175 ml Milch
  • 1 P. Vanillinzucker
  • 15 g Kristallzucker
  • 2 Eigelb
  • 15 g Maizena
  • grüne Lebensmittelfarbe
  • bunte Zuckereier

Zubereitung

  1. Kuchenteig: Die Eier mit dem Zucker schaumig rühren, dann das Pflanzenöl und die Milch sowie den Zitronenabrieb unterrühren.
  2. Mehl mit Backpulver versieben und in zwei Tranchen in die Ei-Milch-Masse einrühren. Mit grüner Lebensmittelfarbe einfärben.
  3. Backrohr auf 170 °C Umluft vorheizen.
  4. Blütenförmige Mini-Tarteformen (Silikon) leicht einfetten, den Kuchenteig einfüllen und die Küchlein im Rohr ca. 20 Minuten backen.
  5. Cremefüllung: Milch, Zucker und Eigelb mit dem Schneebesen versprudeln, Maizena einrühren und danach auf dem Herd unter ständigem Rühren zu einem Pudding eindicken. Mit grüner Lebensmittelfarbe einfärben. Vom Herd nehmen und ab und zu umrühren, damit sich keine Haut bildet.
  6. Von den Kuchenblüten jeweils den oberen Gugel abschneiden und für die “Wiese” zerbröseln.
  7. Die Puddingmasse auf die halbierten Kuchenblüten aufstreichen. Die grünen Kuchenbrösel darüber streuen.
  8. Mit bunten Zuckereiern und essbaren Blüten (z. B. Violen) dekorieren.

Anmerkung: Da meine Blüten-Tarteformen etwas größer sind (12 cm), habe ich die eineinhalbfache Teigmenge angeführt. Bei 10-cm-Förmchen reicht die einfache Menge (siehe Blüten-Tartelettes unten).

REZEPT BLÜTEN-TARTELETTES

Menge: 6 Port.

Backformen: runde Mini-Tarteformen (9–10 cm Durchmesser)

Zutaten

  • 175 ml Milch
  • 1 P. Vanillinzucker
  • 15 g Kristallzucker
  • 2 Eigelb
  • 15 g Maizena
  • 1 Ei + 1 Eiweiß
  • 60 g Kristallzucker
  • 50 ml Pflanzenöl
  • 125 ml Milch
  • etwas Zitronenabrieb
  • 170 g glattes Mehl
  • 8 g Backpulver
  • Staubzucker und Marillenmarmelade

Zubereitung

  1. Blüten-Dekorstreifen: Milch, Zucker und Eigelb mit dem Schneebesen versprudeln, Maizena einrühren und danach auf dem Herd unter ständigem Rühren zu einem Pudding eindicken. Vom Herd nehmen und ab und zu umrühren.
  2. Kuchenteig: Inzwischen die Eier mit dem Zucker schaumig rühren, Pflanzenöl einrühren, danach die Milch und den Zitronenabrieb unterrühren.
  3. Mehl mit Backpulver versieben und in zwei Tranchen in die Ei-Milch-Masse einrühren.
  4. Backrohr auf 170 °C Umluft vorheizen. Tarteletteförmchen entweder fetten oder Papierförmchen einlegen. Den Kuchenteig in die Formen verteilen.
  5. Die Puddingmasse in einen Spritzsack mit kleiner Lochtülle füllen und diese in Blütenform aufspritzen.
  6. Tartelettes im Rohr ca. 20 Minuten backen.
  7. Mit Staubzucker bestreuen und jeweils einen Klecks Marmelade auf die Blumenmitte setzen.

Eine schöne Woche und viel Freude an den ersten Frühlingsblüten wünscht euch eure sugar&rose.

Rosa Punschrollen zum Valentinstag

Be my Valentine! Der Tag der Liebenden ist bei sugar&rose ein Fixpunkt im Kalender. Ich habe zum heurigen Valentinstag süße, kleine rosa Punschrollen zum Vernaschen vorbereitet. Die Vorfreude auf den stets prächtigen Blumenstrauß im Austausch ist groß – ich liebe Blumen über alles – und mein Liebster hat Punschkrapferl zum Anbeißen gern.
Der Wiener Mehlspeis-Klassiker kommt dieses Jahr in veränderter Form daher: Punschkrapferl meets Dammsugare! Für die mit rosa Marzipan überzogenen saftigen Punschrollen braucht es kein Backrohr. Die Füllung besteht aus Kuchenresten, Marillenmarmelade und einem kräftigen Schuss Rum. Die Enden der rosa Punschrollen sind in Kuvertüre getaucht und mit Zuckerwerk, Himbeeren und Pistazien dekoriert.

Die Valentinstagsblumen von letztem Jahr möchte ich euch unbedingt zeigen, damit ihr wisst, warum meine Vorfreude berechtigt ist: ein Traum von Frühlingsstrauß in Very Peri, der Pantone-Farbe des Jahres 2022.

Schwedische Punschrollen mit Marzipan und Schokolade

Wer einmal in Schweden oder zumindest im bekanntesten schwedischen Möbelhaus war, hat vermutlich mit den kleinen süßen grünen Röllchen mit dunkler Schokolade (Dammsugare bzw. Punschrullar) bereits Bekanntschaft gemacht. Diese haben mich – von der Form – zu meinen Valentins-Punschrollen inspiriert.
Selbstverständlich sind meine Punschrollen nicht grün, sondern mit rosa Marzipan umhüllt, weil Rosa, wie ihr wisst, die absolute Lieblingsfarbe von sugar&rose ist. Die Enden der Röllchen habe ich in weiße statt dunkle Kuvertüre getaucht. Passt einfach besser zu Rosa. Bei der Dekoration konnte ich mich nicht entscheiden. Weiß oder lieber bunt? Daher habe ich einige Röllchen in Kokosraspeln gewälzt, andere mit Pistazien und gefriergetrockneten Himbeerstücken dekoriert.

Upcycling: aus Kuchenresten wird Punschmasse

Punschkrapfenfüllung ist die perfekte Verwertung von alten (eventuell tiefgefrorenen) Kuchenresten. Mein sugar&rose-Ehemann liebt Punschkrapferl und überhaupt jede Form von Punschkuchen, weshalb er zum Valentinstag auch Jahr um Jahr mit Neuinterpretationen überrascht wird. Punschschnitte, Punschkuppel, Punschkrapferl mit Eierlikör oder Cake Pops – Hauptsache die Füllung ist „beschwipst“. Und ich bin glücklich, wenn’s schmeckt und ich die Kuchenreste aus dem Tiefkühler loswerde.
Für die rosa Punschrollen habe ich die nicht zu weiche Punschmasse zu langen Rollen geformt. Das Rollen geht am besten mit Klarsichtfolie: etwas Punschmasse auf die Folie geben, diese an der Längsseite überlappen und unter sanftem Druck rollen, bis gleichmäßig dicke Stränge entstehen. Gut gekühlt lassen sich die Stränge rasch mit dem rosa gefärbten Marzipan (z.B. von FunCakes) überziehen, das ich zuvor auf einer glatten, mit etwas Staubzucker bestreuten Fläche ausgerollt habe. Das überlappende Marzipan schneide ich weg und drücke die „Naht“ mit einem leicht befeuchteten Messer oder einem Fondant-Glätter sanft zusammen.
Nun werden die langen Punschrollen in beliebig große Stücke geschnitten, die Enden in Schokolade getunkt und nach Belieben dekoriert.


REZEPT ROSA PUNSCHROLLEN

Menge: 30 Stk.

Backform: keine

Zutaten

  • 500 g Kuchenreste (Biskuit oder Schokokuchen)
  • 10 g Backkakao
  • 100 ml Rum (40–60%)
  • 100 g Marillenmarmelade
  • 500 g rosa Marzipan
  • ca. 100 g weiße Kuvertüre
  • Kokosette, gefriergetrocknete Himbeeren, gehackte grüne Pistazien

Zubereitung

  1. Für die Punschmasse die Kuchenreste fein zerbröseln. Mit Kakao, Rum und Marmelade zu einer feuchten, kompakten Masse verkneten.
  2. Aus der Punschmasse (mit Hilfe von Klarsichtfolie) etwa 25 mm dicke Stränge rollen. Diese gut kühlen (entweder für ca. 2 Stunden im Kühlschrank oder 20 Minuten im Tiefkühler).
  3. Inzwischen das Marzipan dünn ausrollen (funktioniert am besten mit feinem Staubzucker). Die Punschrollen mit dem Marzipan umhüllen und in etwa 6–7 cm große Stücke schneiden.
  4. Die Kuvertüre im Wasserbad schonend schmelzen.
  5. Die Enden der Röllchen in die Schokolade tauchen und danach in Kokosette (Kokosraspeln) drehen. Alternativ mit Pistazien und Himbeerstückchen garnieren.

Einen schönen Valentinstag wünscht euch eure sugar&rose.

Mokka Poke Cake mit Eierlikör-Topping

Poke Cake ist Rührkuchen mit dicken Löchern im Kuchen, die beim Anschneiden überraschen, wenn die saftige Füllung sichtbar wird. Mein Mokka-Poke-Cake ist mit Mokka (wienerisch für starker schwarzer Kaffee) und Kaffeelikör gefüllt. Darüber liegt eine Schicht luftiger Kaffeecreme und obenauf haben die süßen Würfel noch einen Eierlikörguss. Eierlikör-Fans – ich bekenne mich dazu – übergießen die Kuchenschnitten beim Servieren noch mal mit einem zusätzlichen Gläschen Eierlikör.

Löcher-, Stech- oder Stricknadelkuchen

Was hierzulande der Stricknadelkuchen, ist in Amerika der Poke Cake. „To poke“ (stochern, stoßen, anstubsen) bedeutet nichts anderes, als Löcher in den Kuchen stechen. Im Unterschied zum Stricknadelkuchen, der mit einer dünnen (Strick-)Nadel oder einem Spieß mehrfach eingestochen und mit Flüssigkeit getränkt wird, werden die Löcher in der amerikanischen Variante mit einem dicken Kochlöffelstiel – möglichst bis zum Boden – gebohrt, sodass genügend Platz für breiige oder cremige Füllungen entsteht.
Beim Füllen gibt es keine Grenzen. Erlaubt ist, was schmeckt: Schokoladen- oder Karamellsauce, Pudding oder Creme, Fruchtsäfte oder auch Alkohol. Die Füllung darf allerdings nicht zu flüssig sein. Fruchtsäfte, Kaffee oder Liköre werden daher mit etwas Stärke eingedickt.
Auf den gefüllten Rührkuchen kommt eine dicke Schicht Creme, meist geschlagenes Obers (Sahne), Schokoladen- oder Mascarponecreme. Ich verwende gerne eine pflanzliche Alternative, weil diese standfester, fluffiger und zudem kalorienärmer ist. Um das Kaffeearoma zu verstärken, habe ich in die aufgeschlagene Creme noch etwas Espressopulver eingerührt. Kaffee macht einfach alles besser. Mein Leitspruch: „Life begins after coffee!“


REZEPT MOKKA POKE CAKE MIT EIERLIKÖR

Menge: 16 Port.

Backform: eckig, ca. 26 x 26 cm

Zutaten

  • 4 Eier
  • 200 g Staubzucker
  • 1 Prise Salz
  • 200 ml Pflanzenöl (z.B. Sonnenblumen-, Raps-, Maiskeimöl)
  • 200 ml Milch (vollfett oder leicht)
  • 300 g Mehl glatt
  • 1 P. Backpulver ♥
  • 250 ml Mokka (= österr. für starker schwarzer Kaffee, Espresso)
  • 5 EL Kaffeelikör (z.B. Wiener Mocca), alternativ auch Rum
  • 2 EL Zucker
  • 2 EL Maizena (Stärke) ♥
  • 250 g Rama Cremefine zum Schlagen oder Schlagobers (Sahne)
  • 1 P. Vanillezucker
  • 1 P. Espresso Stick (Kaffeepulver) ♥
  • 100 ml Eierlikör
  • 1 Blatt Gelatine

Zubereitung

  1. Einen Backrahmen oder eine rechteckige Form mit ca. 26 x 26 cm vorbereiten. Mit Backtrennpapier auslegen oder Backtrennspray einsprühen.
  2. Backrohr auf 170 °C Umluft vorheizen.
  3. Für den Rührteig die ganzen Eier mit dem Zucker und Salz sehr schaumig aufschlagen. Nach und nach das Öl und die Milch beigeben, dann das Mehl und Backpulver unterheben. Den Teig in den Backrahmen füllen und 30 Minuten goldgelb backen (Nadelprobe).
    Kuchen auskühlen lassen und mit einem Kochlöffelstiel Löcher bis zum Boden einstechen.
  4. Für die Kaffeefüllung den Kaffee und Kaffeelikör mit dem Zucker verrühren. Maizena dazugeben und kurz aufkochen. Den leicht eingedickten Kaffee mithilfe eines Haushaltstrichters oder einer kleinen Spritztülle in die Löcher einspritzen. Eventuell übrig bleibende Masse dünn auf die Kuchenoberfläche streichen.
  5. Für die Creme die Rama Cremefine mit Vanillezucker und Espressopulver sehr steif schlagen. Bei Verwendung von Schlagobers (=Sahne) ein Päckchen Sahnesteif unterrühren.
    Creme auf den Kuchen auftragen und sehr glatt streichen.
  6. Die zuvor in Wasser aufgeweichte Gelatine im Eierlikör unter Rühren am Herd auflösen und dann leicht überkühlen lassen. Den Eierlikör über die Creme gießen. (Tipp: Eierlikör-Liebhaber+innen nehmen die doppelte Menge von beidem.)
  7. Den Kuchen einige Stunden oder über Nacht im Kühlschrank kühlen und in Stücke schneiden.

Ein schönes Wochenende wünscht euch eure sugar&rose. Lasst es euch gut gehen!