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Glücksschweinchen & Glücksbringer-Kekse für Silvester

Glücksschweinchen, Rauchfangkehrer, Marienkäfer, Hufeisen, Fliegenpilz und das vierblättrige Kleeblatt gehören zu Silvester wie Anstoßen mit Sekt. Glück kann man nie genug haben! Statt lieblosem, gekauftem Kunststoff gibt es heuer selbst gemachte, essbare Glücksbringer aus der Küche – mit handgeschriebenen Anhängern und Glückwünschen für das kommende Jahr.

Rezept Glücksschweinchen-Kekse hier downloaden.

Glücksschweinchen-Kekse

Das Schwein steht in Europa für Wohlstand, Fruchtbarkeit und Glück. Im neuen Jahr wünschen wir unseren Liebsten, dass sie „Schwein haben“ und gesund bleiben.
Für die Glücksschweinchen reichen zwei unterschiedlich große, runde Ausstechformen. Zur Not tun es auch ein Wasserglas und ein Schnapsglas. Beide Kreise werden mit rosa Zuckerglasur überzogen und aufeinander gesetzt. Die Ohren bestehen aus rosa Rollfondant (alternativ auch Marzipan). Hierfür habe ich ebenso Kreise ausgestochen, sie oval ausgerollt und von hinten nach vorne um den Keks geklappt. Die Augen gibt es fertig zu kaufen, können aber auch mit Zuckerglasur aufgebracht werden. Die Löcher zum Anbinden der handgeschriebenen Glücksbotschaften habe ich mit einer kleinen Lochtülle vor dem Backen ausgestochen.

Glückspilze

Der Fliegenpilz löst mit seiner berauschenden Wirkung ein Gefühl der Schwerelosigkeit aus, jenes Gefühl von Glück, das wir stets gut gebrauchen können.
Mittlerweile gibt es unzählige Keksausstecher mit Neujahresmotiven. Die kleine Schweinderl-Form war letztes Jahr einer Zeitschrift beigelegt. Die Glückspilz-Form ist uralt und stammt noch aus dem Fundus meiner Oma.

Selbst gebackene Glücksschweinchen zum Verschenken

Zum Jahreswechsel möchte ich mich auch heuer wieder bei meiner Familie, bei Freunden, Verwandten und lieben KollegInnen bedanken und ihnen allen viel Glück, Erfolg und vor allem Gesundheit wünschen. Essbare Glücksbringer mit kleinen Glücksbotschaften sind zum Jahreswechsel immer willkommen. Ich habe einige Glücksschweinchen-Kekse am Silvestertisch aufs Gedeck gelegt und die restlichen in Cellophan gepackt. Diese werde ich an Nachbarn und Freunde verteilen bzw. bei unseren täglichen Spaziergängen in den nächsten Tagen an ihren Haustüren ablegen.

Silvesterabend – Dinner for one (family)

Lockdown statt großer Party, das ist Silvester 2020! Nur eine Freundin darf am Familientisch Platz nehmen. Gedeckt habe ich dennoch den ganzen Tisch. Schaut ja seltsam aus, wenn ein Platz leer bleibt.
Wir werden dieses verrückte Jahr mit einem guten Essen verabschieden, einer Meeresfrüchte-Paella, und uns dazu ein Gläschen oder zwei Champagner gönnen und danach wie jedes Jahr Dinner for One schauen – und heuer auch spielen. Das „Christkind“ hat das Gesellschaftsspiel „Der 90. Geburtstag oder Dinner for One“ unter den Baum gelegt.
Dinner for One steht heuer auch im Mittelpunkt des Silvestertisches, der mit Servietten und Partytröten zum gleichnamigen Film-Klassiker dekoriert ist. Die Sektflasche wird im faltbaren Cherioo Bottle Cooler aus stabilem Karton und Silberfolien-Innenauskleidung gekühlt.

Cheerio 2021!

Das Jahr 2020 wird uns noch lange in Erinnerung bleiben. Wobei wir vor allem eins sind, dankbar. Dankbar, dass uns Corona verschont hat, dass wir trotz Homeoffice und Kurzarbeit einen Arbeitsplatz haben, dass wir in einem sicheren Land leben, Freunde und Familie haben, die uns jederzeit beistehen, sollte es uns doch „erwischen“.
Die Hoffnung, dass im kommenden Jahr alles wieder wie früher wird, ist natürlich groß. Vor allem aber die Sehnsucht, Freunde wieder herzlich umarmen zu können, mit ihnen feiern und – ja – auch wieder ohne Bedenken verreisen zu können …

Ich wünsche euch allen ein gutes und gesundes neues Jahr! Danke für eure Treue, euer Interesse an meinem Blog, eure netten Kommentare, Botschaften und Anregungen. Auf ein Wiedersehen 2021, wo ich euch hoffentlich wieder von einer Rosenreise berichten kann! Eure sugar&rose

Süße Christrosen – eine raffinierte Weihnachtsbäckerei

Süße Christrosen mit leuchtend roter Kirsche auf einer Marzipan-Mandel-Füllung sind der Blickfang auf jedem Keksteller. Bunte Kekse sorgen für Abwechslung bei der ansonsten eher gleichfarbigen Weihnachtsbäckerei. Raffiniert und besonders herzig ist auch ihre Blütenform. Verweigerer zuckersüßer Plätzchen ersetzen die kandierte Kirsche durch frische Cranberrys oder auch Nüsse.

Rezept Süße Christrosen hier als PDF downloaden.

Süß wie Kirschen und rot wie Weihnachtssterne

Die Blütenblätter der süßen Christrosen sind aus feinem Mürbteig und bekommen ihre Form durch das Einsetzen der Kekse in Mini-Muffinformen. Die Füllung aus einer Marzipan-Mandel-Masse erfolgt noch vor dem Backen. Die knallrote Belegkirsche (Cocktailkirsche, kandierte Kirsche) als Topping verleiht den herzigen Keksblüten den charakteristischen roten Farbtupfer.
Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass kandierten Kirschen picksüß und damit nicht jederMANNs Sache sind. Daher dekoriere ich die Hälfte der Christrosen-Kekse auch mit Nüssen – und fallweise auch mit frischen, herben Cranberrys.

Süße Christrosen im Schnee und am sugar&rose-Kekserl-Adventskalender

Die blütenförmigen Kekse mit auffallend farbkräftiger Mitte sind den Blüten der Christrosen-Pflanze (auch Schneerose, Helleborus niger oder Nieswurz) nachempfunden. Die Christrose mit fünf großen Kelchblättern und augenförmigem Zentrum ist eine Winterschönheit im Garten und begeistert uns um die Weihnachtszeit mit unzähligen Blüten, während der restliche Garten im Winterschlaf liegt.

In der Weihnachtsbäckerei gibt es manche Leckerei …

Seid ihr schon fertig mit dem Kekserlbacken? Ich habe am vergangenen Wochenende die große vorweihnachtliche Kekserlbäckerei beendet. Auch wenn es noch so viele tolle Keksrezepte gibt, die ich gerne ausprobiert hätte. Irgendwann muss Schluss sein! Zwanzig Sorten, das sollte reichen …
Meine Weihnachtskekse 2020 (Reihen von links nach rechts):
1. Reihe: Erdbeer-Nussmakronen und Anisbusserl
2. Reihe: Einfache Kekse aus der Kekspresse und Kirschblumen
3. Reihe: Bischofsbrot und Kokosbusserl
4. Reihe: Bethmännchen und Kakaokristalle
5 Reihe: Pomeranzenscharten und Orangen-Amarettinis
6. Reihe: Leonfelder Lebkuchen und glasierter Lebkuchen
7. Reihe: Vanillekipferl
8. Reihe: Christrosen und Witwenküsse
9. Reihe: Kaffeekekse und Nuss-Marzipan-Rosen
10. Reihe: Rumkugeln und Schoko-Nuss-Splitter mit Kardamom
11. Reihe: Punschtaler und Zimtsterne

Lust auf einen kleinen Abstecher in die Weihnachtsbäckerei von Otto? > Zum YouTube-Video.

Einen schönen Advent – ohne Einkaufsstress – wünscht euch eure sugar&rose

Kekserl-Adventskalender: 24 Keksrezepte zum Downloaden

Click & Collect dein Weihnachtskeks-Rezept! Seit 1. Dezember gibt es auf meiner Facebook-Seite einen Kekserl-Adventskalender mit täglich einem Kekserlrezept aus der Weihnachtsbackstube. Auf Wunsch einiger Followerinnen heute auch als Blogpost.
Ich will euch im Advent aber nicht mit 24 Blogeinträgen quälen. Wer jeden Tag ein Türchen öffnen möchte, schaut auf meiner Startseite www.sugarandrose.com vorbei, klickt das Adventskalender-Bild an und kommt damit direkt zum Kekserl-Adventskalender. Durch einen weiteren Klick auf eines der 24 Türchen-Bilder öffnet sich das jeweilige Rezept. Ihr könnt es gratis als A4-PDF herunterladen und gleich ausdrucken. Kein Abschreiben der Zutaten mehr! Viel Spaß beim Nachbacken meiner 24 Lieblingsplätzchen.

Jeden Tag eine Keksrezept am Kekserl-Adventskalender

Im ersten Türchen des Kekserl-Adventskalenders gab es einen Klassiker, ein Rezept aus unserem Familienkochbuch. Hunderte Male gebacken und am vorweihnachtlichen Keksteller serviert: zarte und superweiche Kokosbusserl.

Kokosbusserl – einfach und beliebt

Die Kokosbusserl (auch Kokosmakronen) sind ein sehr einfaches Gebäck und optimal zur Eiweißverwertung. Aus nur drei Grundzutaten – Kokosraspeln (Kokosette), Eiweiß und Zucker – und damit auch schnell zuzubereiten.

Der Kokosbusserl-Test

Ein perfektes Kokosbusserl sollte außen knuspern, innen aber zart und weich sein.
Die hohe Kunst liegt hier nicht bei den Zutaten, sondern beim Backen. Ich backe nie mehrere Bleche gleichzeitig. Egal ob 130 °C Umluft oder 150 °C Ober-/Unterhitze. Die Backzeit hängt davon ob, ob es das erste Blech ist (etwas länger) oder Ofen und Blech schon aufgeheizt sind. Meine Empfehlung: das Rohr während des letzten Drittels der Backzeit im Auge behalten!
Beginnen die Busserl – nach etwa 10 bis 12 Minuten – außen leicht zu bräunen, sind sie fertig. Nach dem Backen samt Backtrennpapier vom Blech ziehen, damit sie nicht weiterbräunen, und erst nach dem Abkühlen vom Papier abheben. So bleiben sie ganz und der Boden klebt nicht fest. Sicherheitshalber kann man sie auch auf Backoblaten setzen, das verfälscht allerdings den intensiven Kokos-Geschmack.

https://sugarandrose.com/wp-content/uploads/2020/12/Der-Kokosbusserl-Test.mp4
Jedes Kokosbusserl wird liebevoll getestet – bevor es gegessen wird. 😉

Über LIKES und KOMMENTARE zum Kekserl-Adventskalender und zu meinen Kekserln freue ich mich ganz besonders. Für den Kommentar, der bis zum 24. Dezember mein Herz am meisten erwärmt, gibt es ein Backbuch als Geschenk.
Eure sugar&rose

Süße Tannenzapfen-Kekse & knallrosa Punschtaler

Noch nie wurde so viel gebacken wie 2020! Während des ersten Lockdowns Brot – Hefe wurde wie Gold gehandelt –, jetzt sind es Weihnachtskekse. Bei Mehl, Butter, Zucker und Eiern gibt es bislang keine Engpässe. Diese Grundzutaten sind in meiner Küche ohnehin immer vorrätig. Ich backe ja leidenschaftlich gerne, besonders im Advent. Allerdings hatte ich bislang noch nie Ende November zwanzig Sorten vorrätig. Hilfe!
Neben den Klassikern liegen heuer auch besonders dekorative und teilweise etwas aufwendigere Kekse am Keksteller wie diese süßen, mit Nussmasse gefüllten Tannenzapfen mit Mandelblättchen-Schuppen. Das Coole daran: Füllung und Teig sind aus der gleichen Masse wie bei den Punschtalern. Ein Rezept – zwei Kekssorten, wie praktisch. Einzig Ausstechform und Dekor unterscheiden sich.

Rezept Tannenzapfen-Kekse hier downloaden.

Knallrosa Punschtaler

Nachdem Lebkuchen, Vanillekipferl, Anisplätzchen und andere Lieblingskekse meiner Familie in den Keksdosen auf ihren Auftritt warten, experimentiere ich noch ein wenig herum. Indem ich beispielsweise mit den Zutaten bewährter Rezepte neue Kombinationen probiere.
Für meinen Mann, der ein bekennender Punschkrapferl-Liebhaber ist, habe ich letzte Woche diese wunderschönen, knallrosa Punschtaler gebacken. In der Wiener Stadtpolitik ist Pink ja gerade hipp. Nachdem etwas Nussfüllung übrig geblieben ist, wollte ich diese natürlich verwerten.

Rezept Punschtaler hier downloaden.

Tannenzapfen & Punschtaler: ein Teig, zwei Kekse

Also habe ich nochmals Mürbteig gemacht. Weitere Punschtaler wollte ich aber nicht. Zählt doch auch die Anzahl der Sorten am Keksteller. 😉 Daher habe ich kurzerhand einen Weihnachtskugel-Ornament-Ausstecher – mangels vorhandener Zapfen-Ausstechform – in der Mitte flachgedrückt. Zapfen-Ausstechformen gibt es beispielsweise hier. Diese Zapfen-Kekse habe ich dann mit der vorhandenen Nussfüllung aufeinander gesetzt.

Verschneite Tannenzapfen-Kekse

Statt der Punschglasur sollten die Tannenzapfen zunächst eine Schokoladentunke bekommen. Wie ihr sicher schon bemerkt habt, gehöre ich aber zu den wenigen, die mit dunkler Schokolade nicht wirklich Freude haben. Und bäckt man Weihnachtskekse nicht in erster Linie nach den eigenen Vorlieben?
Also habe ich die Tannenzapfen-Kekse dünn mit Eiweiß bestrichen, mit Mandelblättchen belegt und mit Staubzucker bestreut. Schließlich bekamen sie dann doch noch etwas Schokolade ab. Den Stiel habe ich in dunkle Schokolade getunkt. Experiment gelungen! Dass sie köstlich schmecken, zeigt der tägliche Schwund in der Keksdose.

Jetzt gilt es die selbstgemachte Kekse noch hübsch zu verpacken und – trotz zweiten Lockdowns – bei meinen Abendspaziergängen vor den Haustüren zu verteilen. Diese Nikolo-Überraschungen zaubern hoffentlich allen Beschenkten ein kleines Lächeln ins Gesicht …
Lust auf weitere Kekserl-Rezepte? In der Rubrik Kekse & Weihnachtsbäckereien findet ihr rund 50 Ideen für eure Weihnachtsplätzchen. Eure sugar&rose

Brandteigringe mit Maroni-Obersfüllung

Windbeutel oder Profiterole, hierzulande Brandteigkrapferl, gefüllt mit Schlagobers oder Vanillecreme, sind ein luftig-lockerer und absolut himmlischer Mehlspeisen-Klassiker. Im Herbst, zur Kastanienzeit, serviere ich die Brandteigringe mit Maroni-Obersfüllung. Weder Schokolade noch Zuckerguss dürfen in der sugar&rose-Familie auf den Brandteig, nur ein Hauch Staubzucker und gaaaanz viel Maronireis.

Rezept Brandteigringe mit Maroni-Obersfüllung hier downloaden.

Brandteigkrapferl, Brandteigringe und mehr

Brandteig ist aus wenigen Zutaten – Wasser, Butter, Salz, Mehl und Eiern – ganz schnell zubereitet. Anleitung und Tipps für ein sicheres Gelingen des Brandteigs findet ihr im Download-Rezept.
Seinen Namen hat der Brandteig wohl vom „Abbrennen“ des Mehls. Der Teig wird bei großer Hitze solange gerührt, bis sich die Teigmasse vom Topfboden löst und dort ein heller Belag zurückbleibt. Durch diesen Vorgang des „Verkleisterns“ der Stärke kann später die Luft beim Backen nicht entweichen und im Gebäck entstehen die typischen Hohlräume zum Füllen. Ganz wichtig: Beim Backen die Tür des Backrohrs in den ersten zwanzig Minuten NICHT öffnen!
Brandteigkrapferl können auch salzig gefüllt werden, zum Beispiel mit Frischkäse, Lachs oder Kaviar beziehungsweise sind sie ungefüllt eine köstliche Suppeneinlage. Brandteig kann man frittieren (Spritzgebäck) und viele schwören auch bei Marillenknödel auf Brandteig. Ich gehöre bei Knödeln allerdings zur Erdäpfelteig-Fraktion.

Maroni oder Kastanie?

Der Unterschied zwischen einer Maroni und einer Esskastanie ist winzig. Aber nicht die Größe der Nussfrucht selbst, sondern die Innenhaut macht den (Qualitäts-)Unterschied. Maronen haben nur eine Haut unter der Schale, daher sind sie auch länger haltbar. Und Maronen schmecken etwas intensiver.
Wenn ich, wie diese Woche, am Markt frische Maronen bekomme, bereite ich den Maronireis selber zu. Dazu schneide ich die Maronen kreuzweise ein und gare sie etwa 15 Minuten in Wasser. Nach dem Schälen – das macht zugegeben den meisten Aufwand – werden sie püriert, mit Staubzucker, Rum und Vanillezucker vermischt und im Anschluss durch eine Presse gedrückt. Ich verwende dazu die gute alte Erdäpfelpresse meiner Oma. Man findet sie in gleicher Form immer noch im Geschirrfachhandel, in Einrichtungshäusern oder online unter schöpping.at.

Kann man Brandteig aufbewahren?

Am besten schmecken die Brandteigringe oder Krapferl natürlich frisch. Nach dem Füllen sollten sie unmittelbar gegessen werden. Bestenfalls halten sie im Kühlschrank einen Tag lang.
Ohne Füllung können sie in einer gut verschlossenen Dose durchaus zwei bis drei Tage aufbewahrt werden. Wenn, was ohnehin selten der Fall ist, Brandteiggebäck übrig bleibt, friere ich es ein und lasse es bei Zimmertemperatur auftauen. Danach backe ich die Brandteigringe bei etwa 190 °C nochmals ein paar Minuten auf. Damit sind sie beim Aufschneiden wieder heiß und müssen nicht vor dem Einfrieren geteilt werden.

Welche Form bevorzugt ihr bei Brandteig? Die goldbraunen, fluffigen Kringel? Oder die wolkenturmartigen Krapferl? Vielleicht aber die stangenförmigen Eclairs? Und womit füllt ihr euer Brandteiggebäck am liebsten? Über Rückmeldungen freut sich eure sugar&rose.

Herbst im Brotkorb: Kürbisbrot & Kürbisweckerl

Kein gruseliges Halloween-Rezept, sondern ein saftiges, leuchtend-oranges Kürbisbrot gibt es am Allerheiligen-Wochenende. Ausgehöhlte Kürbisse sind die einzigen Monster, die in der Dämmerung bei uns ums Haus ziehen und vor der Eingangstür Stellung bezogen haben – mein kleines Zugeständnis an das irisch-amerikanische Brauchtumsfest.
Kürbisse gehören zur Herbstküche wie Äpfel, Trauben, Kastanien und Walnüsse. Nicht nur in Suppen, auch in Kuchen, Brot und Gebäck sind sie eine willkommene Abwechslung. Je nachdem, wie viel Zeit ich habe, backe ich einen Laib Kürbisbrot mit Einkorn- und Dinkelmehl, ein Walnussbrot mit Kürbisraspeln, herzhafte Speckweckerl mit Kürbis oder schnelle Vollkornbrötchen mit Kürbiskernen.

Rezept Kürbisbrot mit Einkornmehl als PDF hier downloaden.

Herbstliches Farbenspiel in der Natur

Je kühler die Tage, desto farbenfroher werden die Pflanzen im Garten. Jedes Jahr erneut ein magisches Farbenspiel. Der Fächerahorn im Hof ist bereits errötet, Ginkgo und Schlitzahorn erstrahlen in leuchtendem Gelb. Die empfindlichen Pflanzen werden am Wochenende ins Winterquartier ziehen. Am Hauseingang stehen Kürbisse, umgeben von Astern, Heidekraut und Zierkohl und in der Küche liegt ein riesiger Strauß Dahlien. Sie mussten den Tulpenzwiebeln Platz machen.

Das lange Wochenende zum österreichischen Nationalfeiertag haben wir radelnd im Burgenland verbracht – im Seewinkel und rund um den Neusiedler See. Während am Morgen wunderschöne Herbstnebel über dem See lagen, strahlten mittags die Weingärten und die goldgelb belaubten Birken um die Wette.

Kürbis, Kürbiskerne, Kürbisöl & Kürbismehl

Die Kürbis-Felder sind längst abgeerntet, unzählige Sorten Speisekürbisse warten auf ihren Einsatz in der Küche: September und Oktober sind Hochsaison für Hokkaido, Muskat- und Butternuss-Kürbis. Ob für Suppen, Currys oder als Ofengemüse ist der Kürbis eine feine, vegetarische und zugleich kalorienarme Zutat. Ebenso für Brot. Kürbisfleisch macht Brot und Gebäck supersaftig und verleiht ihm eine schöne kräftige Farbe. Kürbiskerne, Kürbisöl und Kürbismehl sind die perfekte, gesunde Ergänzung. Voller Vitamine und ungesättigter Fettsäuren.

Für Brot verwende ich meist Muskatkürbis, den ich zuvor im Rohr weich dämpfe. Sein satt-oranges Fleisch färbt Brot wunderschön orange. Für Süßspeisen eignet sich der buttrig und nussig schmeckende Butternusskürbis hervorragend.

Ein farbenfroher Kalender für Grafikbegeisterte

Ebenso bunt wie der Herbst ist auch das „Typodarium“ 2021, mein zweiter Lieblingskalender. Ganz viel Farbe in der kreativen Sammelbox. Der Abreißkalender liefert mir täglich eine trendige Schrift und macht sich gut auf meinem Bürotisch. Für Grafikbegeisterte und Typofreaks sehr zu empfehlen!

Kürbisbrot mit Walnüssen

Der Herbst bescherte uns heuer weniger Walnüsse als im Vorjahr, jedoch ausreichend für Weihnachtskekse und ein Walnussbrot mit frischen Nüssen. Damit das Nussbrot mit Dinkelvollkornmehl nicht zu trocken wird, reibe ich gerne rohen Kürbis in den Teig. Das mit Hefe zubereitete Kürbis-Walnussbrot ist auch für Brotback-Anfänger geeignet.

Herzhafte Kürbis-Speckweckerl

Mit oder ohne Belag – am besten schmecken diese kräftig gewürzten Kürbisweckerl mit Speckwürfeln zu einer zünftigen Jause. Für Vegetarier: der Speck kann durch Hartkäsewürfel und/oder geröstete Kürbiskerne ersetzt werden.

Schnelle Vollkornweckerl mit Kürbis und Kürbiskernen

Brot selber backen ist uraufwendig! – Diese Aussage ist bei Sauerteigbrot durchaus berechtigt. Brotbacken mit Hefe ist weitaus einfacher und nicht schwieriger als Kuchenbacken. Wenn man kleine Brötchen zubereitet, reduziert sich auch die Backzeit.
Die Vollkornweckerl mit Kürbis sind sogar hefefrei (mit Backpulver zubereitet) und in 20 Minuten fertig zum Frühstück.

Kürbisbrot mit Butter, Rosensalz & Rosenpfeffer

Je nach verwendeter Kürbissorte hat das Kürbisbrot einen dezent süßlichen Geschmack. Daher verträgt der Teig auch eine kräftige Portion Salz. Kürbisbrot schmeckt besonders köstlich mit frischer Sauerrahm-Butter, bestreut mit selbst gemachtem Rosensalz und Rosenpfeffer.

Wer gerne Gesichter in Halloween-Kürbisse schnitzt, kann das herausgelöste Kürbisfleisch – beispielsweise vom Muskatkürbis – prima für Kürbisbrot verwenden. Guten Appetit!
Eure sugar&rose

Rosen-Cookies oder: Darf man jetzt schon Kekse backen?

Ich weiß, es ist Oktober und es sind noch zwei Monate bis Weihnachten. Bei diesem trüben und kühlen Herbstwetter habe ich mich gestern mit einer Wolldecke und einer Kanne Earl Grey in meine Leseecke verzogen und da hat mich eine unbändige Lust auf Kekse überkommen. Und so habe ich heute meine ersten Plätzchen gebacken. Warum nicht, frage ich euch? Kekse schmecken doch das ganze Jahr über. Ich mache meine Rosen-Cookies einfach etwas größer … Cookies sind ja Ganzjahreskekse. Schlussendlich sind es Kekse UND Cookies geworden.

Rezept Rosen-Cookies hier downloaden.

Rosen-Cookies mit Mandelaroma und Rosenwasser

Knusprig und mürbe zugleich, so müssen Kekse sein! Crispy beim Reinbeißen, danach zart schmelzend am Gaumen. Mein Konzept mit den drei unterschiedlichen Geschmacksnoten ist aufgegangen, die Rosen-Cookies sind perfekt geworden. Zunächst der Geschmack von Zitrone und Butter, dann kommt das Mandelaroma und am Ende ein dezenter Rosenduft. Natürliches Rosenwasser aus der Damaszenerrose macht die Kekse zu einer besonderen Spezialität.
In England sind Rosen-Cookies zarte Begleiter zum Five o’Clock Tea, schmecken aber ebenso köstlich zu heißer Schokolade und Latte Macchiato. Oder einfach zum Naschen zwischendurch. Dekoriert mit winzigen essbaren Rosenknospen – hier The Fairy – sind sie auch ein wunderschönes Mitbringsel für beste Freundinnen.

Was wir lieben …

Ich liebe Kekse – und das nicht nur zu Weihnachten. In den Regalen der Supermärkte liegen Lebkuchen, Spekulatius & Co ohnehin schon seit Wochen.
Was ich noch liebe, sind kleine Botschaften und Liebeserklärungen. Besonders wenn sie so schön verpackt sind wie in diesem Notizkalender aus dem Verlag Hermann Schmidt. Er wird mich 2021 wiederum täglich mit einer kleinen Liebeserklärung an den Alltag erfreuen.
Wer am 8. Februar den Notizzettel mit einer Botschaft von mir bekommen wird, ist fix. Was gibt es schöneres, als eine beste Freundin zu haben! Und vielleicht bekommt sie auch eine kleine Nascherei dazu. Wer weiß?
Am Valentinstag wird die Kalenderblatt-Notiz mit ganz speziellen Keksen überreicht: Persische Liebeskekse für den „Menschen, mit dem es nicht langweilig wird“ …

Vier Wochen noch, dann wird in meine Küche die Weihnachtsbacksaison endgültig eröffnet. Ganz traditionell zu Leopoldi, am 15. November. Wann startet ihr und mit welcher Sorte?
Rezepte zum Einstimmen: Kekse & Weihnachtsbäckereien. Eure sugar&rose

Böhmische Kolatschen mit Streuseln

Wenn der Duft von frisch gebackenen Kolatschen durchs Haus zieht und das selbst gemachte Zwetschkenmus im Regal steht, ist die Einkochzeit für mich erledigt. Böhmische Kolatschen, eine Spezialität aus dem Mährischen, gibt’s bei uns nur im Herbst und Winter. Dann eben, wenn die letzten Zwetschken zu Powidl eingekocht sind. Die runden Germküchlein werden traditionell mit Powidl gefüllt, dazu Topfen und Mohn – und anschließend mit Streuseln garniert.
Sie sind nicht zu verwechseln mit der österreichischen Kolatsche (in Wien liebevoll auch „Golatschn“ genannt). Österreichische Kolatschen sind eckig und die Füllung – hauptsächlich Topfen – ist oben verschlossen, weshalb wir die Topfenkolatsche auch Topfentascherl nennen.

Rezept Böhmische Kolatschen hier downloaden.

Ausschließlich Germteig für Böhmische Kolatschen!

Böhmische Kolatschen werden aus einem süßen Germteig zubereitet, keinesfalls aus Blätter- oder Plunderteig. Die Zubereitung ist nicht ganz unaufwendig, aber es lohnt sich allemal.
Ist der Germteig aufgegangen, walke ich ihn auf eine Dicke von einem Zentimeter aus und steche mit einem Trinkglas 5–8 cm große Kreise aus. Dazu eignet sich beispielsweise eine Biertulpe hervorragend. In die Mitte der Teiglinge drücke ich mit der Unterseite des Glases eine Delle. Meine Oma hatte dazu ein eigenes Holzmodel, ähnlich einem Stopfholz. In die Vertiefung fülle ich – gleich im Anschluss, ohne weitere Gehzeit – mit einem Esslöffel zunächst die Topfenmasse. Diese macht die Kolatschen schön saftig.

Dreierlei Füllungen müssen es mindestens sein!

Topfen, Mohn und Powidl sind Pflicht für das traditionelle Gebäck. Eine vierte Füllung – eine Nussmasse – kann sein, muss aber nicht.
Den Powidl (Zwetschkenmus) verrühre ich gerne mit etwas Zwetschkenschnaps, das gibt den Kolatschen Pfiff (bei Kindern im Haushalt bitte streichen). Das Rezept für selbst gemachten Powidl findet ihr hier. Original Powidl wird über einen längeren Zeitraum aus Zwetschken (keinesfalls Pflaumen) eingekocht. Das ist einer Österreicherin nicht „powidl“! Das klappt übrigens auch im Backrohr oder mit dem Thermomix.

Die Mohnfüllung rundet den charakteristischen Geschmack der Kolatschen schlussendlich ab. Sie ist von der Zubereitungszeit her die aufwändigste der Füllungen. Wenn’s schnell gehen muss, verwende ich einfach eine fertige Mohnfüllung, z.B. Mohn Back.

Keine Kolatsche ohne Streusel

Auf Streusel sollte man nicht verzichten! Sie schmecken köstlich und machen die Kolatschen herrlich knusprig. Die Zubereitung von Streuseln ist kinderleicht. Wie bei Mürbteig werden Mehl, Zucker und Butter einfach nur verknetet. Mit Daumen und Zeifefinger „verbröselt“ man den Teig dann zu groben Krümeln über den Kolatschen. Streuselteig kann man auch auf Vorrat herstellen und einfrieren.
Wenn es arg eilt, können die Streusel durch gehobelte Mandeln oder Mandelsplitter ersetzt werden. Ist nicht original, schmeckt aber ebenso köstlich.

Draußen wird es von Tag zu Tag kühler, da dürfen die Mehlspeisen bei uns gerne auch warm serviert werden. Frisch aus dem Ofen schmecken Kolatschen nämlich am allerbesten. Eure sugar&rose

Linzer Torte – gefüllt mit Himbeer-Pelargonien-Gelee

Als Oberösterreicherin bin ich geradezu verpflichtet, meine Freunde von Zeit zu Zeit mit einer Linzer Torte zu verwöhnen. Mit dieser traditionellen Torte mit säuerlicher Marmeladenfüllung und charakteristischem Rautenmuster bin ich nahe der Stadt Linz aufgewachsen. Ein spezielles Familienrezept der Torte kann ich euch dennoch nicht verraten. Eher meine Lieblingsvariante, denn im Familienrezeptbuch finden sich zahlreiche Rezepte dieses „Gitterkuchens“.
Die Linzer Torte gilt als die älteste bekannte Torte der Welt. Für den Linzer Teig wurden Butterschmalz, Mandeln und Gewürze verwendet. Das Gitterwerk ermöglichte der feuchten Fruchtfüllung das Verdunsten, sodass der Kuchenboden nicht speckig wurde. Das Gitter, unter dem die rote Marmelade hervorblitzt, ist zugleich auch das markanteste Kennzeichen.

Rezept Linzer Torte mit Himbeergelee hier downloaden.

Darf man ein Original verändern?

Eine Glaubensfrage! Gute Rezepturen bleiben womöglich auch deshalb über Jahrhunderte erhalten, weil sie variabel sind. Stimmt die Basis, funktionieren auch die Varianten. In der Küche meiner Oma bestimmten die vorhandenen Zutaten, was und womit gekocht wurde, und waren keine Mandeln oder Haselnüsse vorhanden, wurden sie durch die eigenen Walnüsse ersetzt. Und war die Ribiselmarmelade aufgegessen, wurde sie durch Himbeermarmelade, Preiselbeer- oder Hagebuttengelee ersetzt.

Linzer Torte – mit Ribisel- oder Himbeergelee?

Traditionell wird die Linzer Torte mit Ribiselmarmelade oder -gelee (= Rote Johannisbeeren) bestrichen. Entscheidend ist, dass die Marmelade säuerlich ist – und rot! Kirschmarmelade würde ich aufgrund seiner Süße eher nicht verwenden.
Für meine Torte habe ich das vor kurzem frisch eingekochte Himbeergelee mit Pelargonien probiert. Durch die Zuckerreduktion ist es ebenso säuerlich und durch die Duftpelargonien hat es einen dezent herben Geschmack. Mit oder ohne Kerne? Das ist geschmacklich einerlei, eher eine Frage der Vorlieben. Ich verwende lieber Gelee.

Linzer Torte – mit Linzer Masse oder Linzer Teig?

Im handgeschriebenen Kochbuch meiner Urgroßmutter (um 1900, später von meiner Großmutter fortgeführt) finden sich für die Linzer Torte hauptsächlich zwei Zubereitungsarten: mit weißem Linzer Teig (Gitterkuchen) – ohne Gewürze, nur mit Zitronenabrieb – und mit braunem Linzer Teig, einem Nussmürbteig mit Zimt und Gewürznelken.
Auch ein Rezept mit Rührteig und dressierfähiger Masse (Linzer Masse) ist dort aufgezeichnet. Ich behaupte aber, eine Linzer Torte muss eine kompakte und zugleich mürbe Textur haben und das bekommt sie mit einem fluffigen Rührteig einfach nicht, da die Marmelade den Teig zu sehr aufweicht.
Meine Oma bereitete meist einen braunen Mürbteig. Je nach Fettgehalt der Nüsse mit oder ohne Ei – bei Mandeln oder Haselnüssen mit, bei Walnüssen ohne. Den Teig hat sie auf einem Nudelbrett rasch „abgebröselt“. Ich mache Mürbteig mittlerweile mit dem Mixer, das funktioniert ebenso gut.

Für das Gitter werden meist fingerdicke Teigrollen geformt und rautenförmig aufgelegt. Ich habe mit einem Teigradler Streifen zugeschnitten, diese mit ausgestochenen Blüten und Herzen belegt und vor dem Backen mit Eigelb bestrichen.
Die heute oft übliche Dekoration mit gehobelten Mandeln konnte ich bei keinem Rezept finden.

Während meine Urgroßmutter noch mit Schmalz buk, verwendete meine Oma frische Butter für ihre Mehlspeisen, meine Mutter später Margarine. Ich selber backe ausschließlich mit Butter.
Eine besonders spezielle Variante meiner Oma war ihr Grammel-Gitterkuchen, eine Linzer Torte mit faschierten Grammeln anstelle der Butter. Vorausgesetzt man ist kein Vegetarier – und mal ganz abgesehen vom Fettgehalt – schmeckt diese „Kriegsvariante“ überraschend gut.

Linzer Torte – ein Mitbringsel aus Oberösterreich

Für alle, die nicht selber backen wollen: Den lange haltbaren Mehlspeisenklassiker gibt es bei ausgewählten Linzer Konditoreien (Bezugsadressen Linzer Torte) in origineller Künstler-Verpackung zu kaufen. Die schönen Blechdosen können als dekorative Keksdosen weiterverwendet werden.

Eine Linzer Torte wird übrigens von Tag zu Tag besser und mürber. Also nicht gleich am ersten Tag aufessen! Die Torte sollte einige Tage ruhen, damit sie gut durchziehen kann.
Eure sugar&rose

Zwetschkenwähe mit Schmand versus Zwetschkengermfleck

Für eine Geburtstagsfeier habe ich eine Zwetschkenwähe mit Schmand ins Büro mitgebracht. „Echt jetzt? Eine Wähe? Und Schmand? In Wien bäckt man einen Zwetschkenfleck, aber keine Wähe!“ Aufgegessen war sie dennoch binnen Minuten.
Für den flachen, runden Kuchen mit selbst gemachtem Schmand und Obstbelag nehme ich mir – österreichischer Blog hin oder her – die Freiheit, die deutsche Bezeichnung zu verwenden, gibt es doch auch für Schmand hierzulande keine Entsprechung.
Das Rezept für einen typisch österreichischen Zwetschkenfleck mit Germteig habe ich euch hier verlinkt.

Rezept Zwetschkenwähe (Zwetschken-Germkuchen) mit Schmand hier downloaden.

Zwetschkenwähe mit Zwetschen oder mit Zwetschgen?

Jedes Mal, wenn ich ein Zwetschken-Rezept poste, werde ich von aufmerksamen Leserinnen höflich darauf hingewiesen, dass man Zwetschken doch mit G und nicht mit K schreibt. Zwetsche, Zwetschge, Zwetschke … Einem/r Österreicher/in ist das keinesfalls „Powidl“. Wir schreiben (laut österr. Wörterbuch) die Zwetschke mit K.
Und wenn ich in der Zutatenliste Zwetschken angebe, dann meine ich auch Zwetschken. Keinesfalls Pflaumen. Zwetschken haben einen weitaus aromatischeren Geschmack, weshalb in der österreichischen Küche bei Mehlspeisen ausschließlich Zwetschken, Zwetschkenmus oder Powidl zum Einsatz kommen.

Schmand selber zubereiten

Schmand, ein stichfester Sauerrahm mit 20–28% Fettanteil, gibt es in Österreich nicht zu kaufen. Entweder ersetzt man ihn durch einen Mix aus je einer Hälfte Sauerrahm (15%) und Crème Fraîche (32%) – das entspricht in etwa dem Fettgehalt, nicht aber Geschmack und Konsistenz – beziehungsweise bereitet ihn selber zu. Und zwar aus gleichen Teilen Sauerrahm und Schlagobers. Wichtig dabei: Der gut verrührte Mix muss – luftdicht verschlossen – mindestens 2–3 Tage im Kühlschrank rasten. Erst dann bekommt die Mischung den milden Geschmack von sauer gewordenem Obers.
Im Prinzip hat meine Oma bereits Schmand zubereitet, auch wenn sie das Ergebnis nicht so benannt hat. Sie hat frische, fette Kuhmilch einige Tage im Kühlschrank stehen lassen und dann die Fettschicht (Sahne) abgeschöpft. Ergebnis eins war Schlagobers. Diesen Prozess hat sie in den nächsten Tagen mehrfach wiederholt und das frische Milchfett auf das alte gegossen. Verrührt ergab der mittlerweile leicht säuerliche, fettige Rahm als Ergebnis zwei „Schmand“.

Germteig oder Mürbteig für die Zwetschkenwähe mit Schmand?

Eine echte Glaubensfrage. Liebhaber+innen von fluffigem Germteig werden eine Wähe niemals mit fettigem Mürbteig zubereiten. Aber für so eine kleine Menge ist die Zubereitung von Germteig schon recht aufwändig! Außer man greift auf ein Fertigprodukt zurück. Germteig lässt sich aber auf Vorrat herstellen und supergut einfrieren.
Ich verarbeite meist den ganzen Frischgerm-Würfel (42 g) zusammen mit 500 g Mehl und friere den nicht benötigten Germteig direkt nach dem Kneten (noch vor dem Aufgehen) ein. Für eine Wähe mit 32 cm Durchmesser benötigt man etwa 450 g frischen Germteig. Im Rezept ist die Menge für einen Kuchen angeführt.

„Fallen die Zwetschken von den Bäumen, beginnt der Herbst“ (alte Weisheit meiner Oma). Ich wünsche euch einen feinen Start in den September. Eure sugar&rose

Einfacher und superschneller Rührteig für alle Obstkuchen

Wer hätte das nicht auch gern? Einen einfachen Rührteig für alle Obstkuchen? Einen Teig, in dem das Obst nicht versinkt? Einen fluffigen, schön flachen und saftigen Kuchenteig? Das Allerbeste kommt aber erst: Dieser Obstkuchen ist in längstens zwanzig Minuten gerührt und gebacken!
Je nach Saison und Vorliebe wird er mit Kirschen, Marillen, Pfirsichen, Beeren oder Zwetschken belegt. Im Herbst auch mit zimtigen Äpfeln oder Birnen.

Rezept Rührteig für Obstkuchen hier downloaden.

Superschneller Rührteig für Obstkuchen

Das Rezept für den vielseitig einsetzbaren Rührteig stammt mal wieder aus dem Rezeptbuch meiner Oma. Sie hat es allerdings, wie ihr wisst, mit den Mengenangaben nie so genau genommen: ein knappes Viertel Butter, 5 Eier, 2 Schöpfer Zucker, 2 Schöpfer Mehl, etwas Stärkemehl …
Es beginnt immer mit der Frage, wie groß Omas Schöpflöffel war? Ich habe die groben Mengenangaben aber längst in Gramm umgerechnet und den Rührteig viele Male zubereitet. Egal, ob man die Eier trennt oder nicht, er funktioniert. Mit Eischnee wird der Kuchen luftiger, ohne etwas fester – was bei reifem Obst aber auch gut passt.

Ein fixfertiger Kuchen in nur 20 Minuten

Wenn der Obstkorb randvoll ist oder aber kurzfristig Besuch angesagt ist, backe ich diesen einfachen Obstkuchen. Damit es ganz schnell geht, meist nur die halbe Menge. In meiner Riess-Email-Minipfanne. Aber auch als Blechkuchen ist er ruckzuck fertig.
Ich schwöre, der Kuchen steht bei mir in längstens 20 Minuten am Tisch: 3 Minuten Teig rühren, 2 Minuten mit Obst belegen und 15 Minuten bei 175–180° C Umluft backen.

Obstbelag nach Saison und Vorliebe

Je nach Saison belege ich den Kuchen mit Heidelbeeren, Kirschen, Marillen, Pfirsichen, Zwetschken (in Deutschland Zwetschgen) oder auch Apfel- und Birnenspalten. Ich habe auch schon Mangos und Ananas probiert. Einzig Erdbeeren sind etwas zu wässrig dafür. Passend zum Obst aromatisiere ich den Teig mal mit Vanille, Zitronenzesten, Rosenwasser oder in Kombination mit Äpfeln auch mit Zimt.
Das Stärkemehl kann auch zur Hälfte durch Kakao ersetzt werden. Der braune Teig passt besonders gut zu Kirschen und Weichseln.
Sind die Marillen oder Zwetschken noch etwas fester, bestreue ich sie vor dem Backen mit braunem Zucker. Das ergibt einen tollen Karamellgeschmack.

Ich mag ja jedes Obst, vor allem saisonales. Und so beginnt bei uns die Obstkuchen-Saison mit einem Kirschkuchen („Spuckkuchen“), geht über zum Marillenkuchen und im Moment sind wir beim ersten Zwetschkenkuchen. Welcher ist eurer Lieblingsobstkuchen?
Eure sugar&rose.

Quick & Easy Kirschdessert mit Biscuits Roses

Spät dran, aber es fehlt noch eine Nachspeise? Mit einem Kirschdessert mit Biscuits Roses steht in längstens 10 Minuten eine Süßspeise auf dem Tisch. Rosa Löffelbiskuits, in Amaretto marinierte vollreife Kirschen und eine schnell aufgeschlagene Sahnebasis-Creme in Gläser schichten – fertig ist ein köstliches und dekoratives Fruchtdessert.

Rezept Kirschdessert mit Biscuits Rose hier downloaden.

Kirschen, Kirschen, Kirschen

Die Kirschsaison ist zwar bereits am Ende, aber noch gibt es sie. Erst vor einigen Tagen hat mir eine Freundin Unmengen überreifer Kirschen vorbeigebracht. Meine Kirschmarmelade steht eingekocht im Vorratsschrank, Kirschkuchen für die Kollegen+innen gab’s auch schon mehrfach. Nach dem Kirschstrudel habe ich am Wochenende noch ein schnelles Dessert im Glas mit Kirschen kreiert.
Da die Kirschen derzeit ohnehin überreif und supersaftig sind, habe ich aufs Kochen und Eindicken mit Speisestärke verzichtet und sie nur entkernt, halbiert und mit Amaretto mariniert. Herrlich! Den überschüssigen Kirsch-Amaretto-Saft habe ich auf die Biscuits geträufelt.

Rosa Biscuits aus Reims

Die knusprigen rosa Löffelbiskuits „Biscuits Roses de Reims“ sind eine in Frankreich beliebte Spezialität, die in zahlreichen Desserts und Bäckereien verarbeitet, zum Kaffee gereicht oder auch einfach mit einem Glas Champagner oder Rotwein verzehrt werden.
Mittlerweile sind sie auch bei uns im Spezialitätenhandel zu finden. Wenn ich bei einem französischen Laden (beispielsweise im Beaulieu in der Wiener Herrengasse) vorbeikomme, kaufe ich sie auf Vorrat, da sie sehr lange haltbar sind.
Ersatzweise können für das Kirschdessert auch große Biskotten oder Löffelbiskuits verwendet werden. Die rosa Farbe der Biscuits Roses macht Desserts allerdings erst königlich. Oder sollte ich besser sagen: märchenhaft, prinzessinnentauglich?
Für das Kirschdessert im Glas habe ich die Biscuits halbiert und die dabei entstandenen rosa Brösel als Dekoration aufgestreut.

Quick & Easy Kirschdessert mit QimiQ-Creme

Für Süßspeisen verwende ich gerne QimiQ, weil es ungekühlt sehr lange haltbar ist. Schlagobers (Sahne) fehlt bei mir genau dann im Kühlschrank oder ist verdorben, wenn ich kurz entschlossen etwas damit zubereiten will.
Für das Kirschdessert habe ich eine Packung QimiQ Whip mit dem Handmixer aufgeschlagen und Vanillinzucker und Zitronenabrieb untergehoben. Das wars auch schon. Bei QimiQ schätze ich den niedrigeren Kalorienwert im Vergleich zur Sahne (210 statt 345 kcal/100 g). Das Dessert schmeckt natürlich auch mit geschlagenem Obers oder einer Mischung aus Schlagobers, Mascarpone und Zucker – nach dem Motto: Wenn süß, dann aber richtig!

Wer mag, kann das Kirschdessert noch mit Zitronenmelisse oder Rosenblüten garnieren. Eure sugar&rose

Schicht um Schicht ein Genuss: Topfen-Kirschtorte

Diese fluffige Topfen-Kirschtorte aus vier unterschiedlichen Schichten ist ein absoluter Topfen-Traum: einzigartig saftig der gebackene Topfenkuchen, super fruchtig die Kirschfüllung und zart cremig die Topfen-Oberscreme mit Kirschwasser. Obenauf ein knuspriger, dezent buttriger Blätterteig mit Himbeergelee und erfrischendem Zitronenguss.

Rezept Topfen-Kirschtorte hier als PDF downloaden.

Schicht um Schicht …

Inspiriert von der Holländer Kirschtorte aus einem Blätterteigboden, Kirschkompott, einer sehr sehr dicken Schicht Schlagobers und einem glasierten Blätterteigdeckel habe ich meine Topfen-Kirschtorte entwickelt. Den glasierten Blätterteigdeckel und die Kirschfüllung habe ich übernommen und mit einer gebackenen Topfentorte und einem American Cheesecake verschmolzen.

… zum Topfen-Torten-Traum

Die unterste Schicht besteht aus einer gebackenen Topfentorte ohne Boden. Das Kirschkompott habe ich mit Vanillepuddingpulver und Kirschsaft eingedickt, bevor ich es auf die ausgekühlte Topfentorte geschichtet habe. Darüber liegt eine Cheesecake-Schicht aus Magertopfen und geschlagenem Obers, versetzt mit zwei Esslöffel Kirschgeist. Zum Stabilisieren der Flüssigkeit habe ich ein Blatt aufgelöste Gelatine beigegeben. Wer keinen Alkohol in der Torte mag, kann die Gelatine auch weglassen.

Topfen-Kirschtorte mit knusprigem Blätterteig

Den krönenden Abschluss der Topfen-Kirschtorte bildet ein gebackener Blätterteigboden, den ich zuvor mit warmem Himbeergelee und Zitronen-Zuckerguss glasiert habe. Damit der Blätterteig beim Anschneiden der Torte nicht zerbröselt, habe ich den Deckel vor dem Auflegen auf die Torte in Stücke geschnitten.
Die Deko in Rot-Weiss-auf-Rot besteht aus Schlagoberstupfen und Kirschen mit Stiel … fertig ist der fruchtige Tortentraum.

Wie ein impressionistisches Gemälde: Malerrosen

Die auffallend phantasievollen und ganz unregelmäßig gestreiften Blüten der Malerrose Henri Matisse von Delbard sind so traumhaft schön, dass ich sie euch unbedingt vorstellen muss. Ich habe die buschige Edelrose erst vor Kurzem von meinen beiden Cousinenschwestern (Cousinen, die mir lieb wie Schwestern sind) geschenkt bekommen und mich sofort schockverliebt. Die relativ großen, leicht duftenden Blüten changieren von rosa bis rot und purpur. Keine Blüte ist wie die andere.

Eure Rosen-verliebte sugar&rose

Rosenblüten im Backteig – eine erlesene Delikatesse

Rosenblüten im Backteig sind eine absolut erlesene Köstlichkeit. Es gibt sie bei uns nur am Übergang vom Frühjahr in den Sommer, dann wenn die roten Rosen im Garten in Vollblüte stehen. Mit Puderzucker bestäubt, noch leicht warm und kross, sind sie ein extrafeines Teegebäck. Mit Vanilleeis und frischen Früchten serviert – ein außergewöhnliches Dessert.
Blüten im Backteig begleiten mich seit meiner Kindheit. Einmal im Jahr, im Frühling, gab es bei meiner Oma gebackene Hollerblüten. Diese Tradition will ich beibehalten. Statt Holunder habe ich allerdings Rosenpetalen in Weinteig getaucht und herausgebacken.

Rezept Rosenblüten im Backteig hier als PDF downloaden.

Rote Rosen soll man essen, denn zum Essen sind sie da …

Für Rosenblüten im Backteig verwende ich frisch aufgeblühte und nur leicht bis mittelstark duftende Rosen. Damaszenerrosen empfinde ich für dieses Rezept zu aufdringlich. Die einzelnen Blütenblätter sollten möglichst groß und kräftig sein und keinesfalls welk. Vorsicht bei gekauften Rosen, die sind meist stark gespritzt! Von der Rose werden nur die schönsten, mittleren Blütenblätter verwendet. Die weißen Blattansätze sollten entfernt werden, da sie bei manchen Rosensorten bitter schmecken.
Der Backteig besteht aus glattem Mehl, Pflanzenöl, Ei, etwas Zucker und Weißwein. Vor dem Backen sollte er eine halbe Stunde stehen. Zum Eintauchen der einzelnen Rosenblütenblätter in den Backteig und zum Einlegen ins heiße Öl oder Fett verwende ich eine Küchenpinzette. Einmal gewendet und goldgelb gebacken, kommen sie danach zum Abtropfen auf ein Küchentuch oder Küchenrolle.
Die gebackenen Rosen serviere ich warm und mit Staubzucker bestäubt.

Holunder und andere Blüten im Backteig

Damit die ursprünglichen, überaus köstlichen Rezepte nicht in Vergessenheit geraten, verlinke ich hier auch das Hollerstrauben-Rezept aus unserem Familienkochbuch. In meiner Kindheit gab es neben Holunder- auch Löwenzahn-, Borretsch-, Zucchini- und Kürbisblüten oder Kräuter im Backteig, beispielsweise Taubnesseln und Melisse.

Rotes Kompott und Rosenblüten im Backteig – ein Farbenrausch

Besonders gut zu Mehlspeisen passen Vanilleeis und frische Früchte oder Kompott. Ich habe zu den gebackenen Rosenblüten mein Erdbeerkompott mit Sirup und Pelargonien gemacht. Die grünen Pelargonienblätter verleihen dem Kompott einen herrlich erfrischenden Geschmack. Wenn’s schnell gehen soll, einfach Erdbeeren mit etwas Sirup oder Zucker pürieren. Schmeckt ebenso köstlich!

Viel Freude beim Ausprobieren dieser Delikatesse! Eure sugar&rose

Ein Traum von einem Erdbeer-Trifle

Mehr Erdbeeren als in einem Erdbeer-Trifle geht nicht. Ich habe nahezu ein Kilogramm in die Trifle-Schale gepackt. Zunächst eine Schicht Biskuit, getränkt mit Erdbeersaft und Erdbeerlikör, darüber eine dicke Schicht Erdbeerscheiben und ganz viel Erdbeerpüree und darauf eine Vanillejoghurt-Mascarpone-Creme. Schicht um Schicht, bis die Schale randvoll ist. Zum Abschluss nochmals kräftig Erdbeerpüree über die Creme – ein Traum in Rot-Weiß-Rot.
Einmal also noch richtig abtauchen in die köstliche Erdbeerschicht, bevor die heimische Saison dem Ende zugeht.

Rezept Erdbeer-Trifle als PDF hier downloaden.

Schicht um Schicht zur Erdbeer-Trifle

Das britische Traditionsgericht ist ein Dessert zum Beeindrucken von Gästen. Beim Servieren des Trifles ist ein „Oh Wow!“ geradezu vorprogrammiert. Ein Trifle wird in einer großen Glasschale aufgeschichtet. Bestehend aus mindestens drei Schichten: mit Whisky, Likör oder Fruchtsaft beträufeltem Biskuit, Früchten und einer Pudding-, Quark- oder Sahnecreme.
Was die Zutaten angeht, kann nach Lust und Laune variiert werden. Ob mit oder ohne Alkohol ist Geschmackssache. Statt Biskuit können auch Kekse oder Biskotten (Löffelbiskuits) verwendet werden. Je nach Saison variieren auch die Früchte.
Wer also die Erdbeer-Saison verpasst hat und ein Trifle bei der nächsten Party servieren möchte, ersetzt die Erdbeeren durch ein anderes Saisonobst, beispielsweise Kirschen. Mit braunem Biskuit und etwas Kirschgeist – ähnlich einer Schwarzwälder Kirschtorte vielleicht …

Pimp up your trifle!

Dekoriert und verziert wird ein Trifle mit allem, was auch auf Torten und Desserts passt, beispielsweise Baiser. Baisertuffs backe ich stets auf Vorrat – meist wenn Eiweiß übrig bleibt. Bewahrt man Baiser in einer luftdicht verschlossenen Dose auf, bleibt es knusprig und hält sehr lange.
Die wolkengleichen Baisertuffs und hellrosa Rosenpetalen machen sich auf dem roten Erdbeerpüree besonders schön und verleihen dem üppigen Dessert eine gewisse Leichtigkeit. In die Mitte habe ich mit einer Rosen-Spritztülle etwas geschlagenes Obers aufgespritzt, dazwischen frische Erdbeeren gelegt. Fertig! Die Gäste können kommen.

Ich mache Trifle gerne zu Grillpartys oder größeren Familienfeiern. Denn so eine Schale Trifle ist für mehrere Gäste gedacht. Man kann sie – beziehungsweise sollte sie sogar – am Vortag zubereiten. Gutes Gelingen, eure sugar&rose