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Herbst im Brotkorb: Kürbisbrot & Kürbisweckerl

Kein gruseliges Halloween-Rezept, sondern ein saftiges, leuchtend-oranges Kürbisbrot gibt es am Allerheiligen-Wochenende. Ausgehöhlte Kürbisse sind die einzigen Monster, die in der Dämmerung bei uns ums Haus ziehen und vor der Eingangstür Stellung bezogen haben – mein kleines Zugeständnis an das irisch-amerikanische Brauchtumsfest.
Kürbisse gehören zur Herbstküche wie Äpfel, Trauben, Kastanien und Walnüsse. Nicht nur in Suppen, auch in Kuchen, Brot und Gebäck sind sie eine willkommene Abwechslung. Je nachdem, wie viel Zeit ich habe, backe ich einen Laib Kürbisbrot mit Einkorn- und Dinkelmehl, ein Walnussbrot mit Kürbisraspeln, herzhafte Speckweckerl mit Kürbis oder schnelle Vollkornbrötchen mit Kürbiskernen.

Rezept Kürbisbrot mit Einkornmehl als PDF hier downloaden.

Herbstliches Farbenspiel in der Natur

Je kühler die Tage, desto farbenfroher werden die Pflanzen im Garten. Jedes Jahr erneut ein magisches Farbenspiel. Der Fächerahorn im Hof ist bereits errötet, Ginkgo und Schlitzahorn erstrahlen in leuchtendem Gelb. Die empfindlichen Pflanzen werden am Wochenende ins Winterquartier ziehen. Am Hauseingang stehen Kürbisse, umgeben von Astern, Heidekraut und Zierkohl und in der Küche liegt ein riesiger Strauß Dahlien. Sie mussten den Tulpenzwiebeln Platz machen.

Das lange Wochenende zum österreichischen Nationalfeiertag haben wir radelnd im Burgenland verbracht – im Seewinkel und rund um den Neusiedler See. Während am Morgen wunderschöne Herbstnebel über dem See lagen, strahlten mittags die Weingärten und die goldgelb belaubten Birken um die Wette.

Kürbis, Kürbiskerne, Kürbisöl & Kürbismehl

Die Kürbis-Felder sind längst abgeerntet, unzählige Sorten Speisekürbisse warten auf ihren Einsatz in der Küche: September und Oktober sind Hochsaison für Hokkaido, Muskat- und Butternuss-Kürbis. Ob für Suppen, Currys oder als Ofengemüse ist der Kürbis eine feine, vegetarische und zugleich kalorienarme Zutat. Ebenso für Brot. Kürbisfleisch macht Brot und Gebäck supersaftig und verleiht ihm eine schöne kräftige Farbe. Kürbiskerne, Kürbisöl und Kürbismehl sind die perfekte, gesunde Ergänzung. Voller Vitamine und ungesättigter Fettsäuren.

Für Brot verwende ich meist Muskatkürbis, den ich zuvor im Rohr weich dämpfe. Sein satt-oranges Fleisch färbt Brot wunderschön orange. Für Süßspeisen eignet sich der buttrig und nussig schmeckende Butternusskürbis hervorragend.

Ein farbenfroher Kalender für Grafikbegeisterte

Ebenso bunt wie der Herbst ist auch das „Typodarium“ 2021, mein zweiter Lieblingskalender. Ganz viel Farbe in der kreativen Sammelbox. Der Abreißkalender liefert mir täglich eine trendige Schrift und macht sich gut auf meinem Bürotisch. Für Grafikbegeisterte und Typofreaks sehr zu empfehlen!

Kürbisbrot mit Walnüssen

Der Herbst bescherte uns heuer weniger Walnüsse als im Vorjahr, jedoch ausreichend für Weihnachtskekse und ein Walnussbrot mit frischen Nüssen. Damit das Nussbrot mit Dinkelvollkornmehl nicht zu trocken wird, reibe ich gerne rohen Kürbis in den Teig. Das mit Hefe zubereitete Kürbis-Walnussbrot ist auch für Brotback-Anfänger geeignet.

Herzhafte Kürbis-Speckweckerl

Mit oder ohne Belag – am besten schmecken diese kräftig gewürzten Kürbisweckerl mit Speckwürfeln zu einer zünftigen Jause. Für Vegetarier: der Speck kann durch Hartkäsewürfel und/oder geröstete Kürbiskerne ersetzt werden.

Schnelle Vollkornweckerl mit Kürbis und Kürbiskernen

Brot selber backen ist uraufwendig! – Diese Aussage ist bei Sauerteigbrot durchaus berechtigt. Brotbacken mit Hefe ist weitaus einfacher und nicht schwieriger als Kuchenbacken. Wenn man kleine Brötchen zubereitet, reduziert sich auch die Backzeit.
Die Vollkornweckerl mit Kürbis sind sogar hefefrei (mit Backpulver zubereitet) und in 20 Minuten fertig zum Frühstück.

Kürbisbrot mit Butter, Rosensalz & Rosenpfeffer

Je nach verwendeter Kürbissorte hat das Kürbisbrot einen dezent süßlichen Geschmack. Daher verträgt der Teig auch eine kräftige Portion Salz. Kürbisbrot schmeckt besonders köstlich mit frischer Sauerrahm-Butter, bestreut mit selbst gemachtem Rosensalz und Rosenpfeffer.

Wer gerne Gesichter in Halloween-Kürbisse schnitzt, kann das herausgelöste Kürbisfleisch – beispielsweise vom Muskatkürbis – prima für Kürbisbrot verwenden. Guten Appetit!
Eure sugar&rose

Marmorierte Birnen-Schoko-Tartelettes

Die Natur beschenkt uns seit Monaten mit frischem Obst, doch der Herbst ist für mich bei weitem die aufregendste Erntezeit des Jahres. Die Bäume im Garten meiner Familie ächzen geradezu unter der Last der Äpfel und Birnen. Alles will gleichzeitig geerntet, verkocht oder eingewintert werden. Ich bin ja eher der Backtyp. Saft- oder Most-Machen überlasse ich anderen. Den Birnensaft und -most für die marmorierten Birnen-Schoko-Tartelettes habe ich daher am Bauernmarkt gekauft und darin die Birnen kurz aufgekocht, bevor sie auf die süßen Törtchen durften.

Rezept „Marmorierte Birnen-Schoko-Tartelettes“ hier downloaden.

Mürbteig marmorieren

Je nach Zeit und Laune mache ich Mürbteig selber – wenn ich beispielsweise eine größere Menge brauche oder den Teig besonders würzen will. Wenn’s schnell gehen muss, greife ich gerne auch zum Fertigteig. Wichtig: süßen Mürbteig verwenden!
Als ich den Frischteig entrollte, war er mir im Hinblick auf die dunkle Schokoladenfüllung plötzlich zu hell. Brauner Teig, dachte ich, passe besser. Aber den Teig verkneten und nochmals ausrollen? Das wäre ja wie selber machen. Und so habe ich schließlich nur etwas Kakaopulver auf die Teigplatte gestreut und dieses mit dem Nudelholz in den Teig eingearbeitet. Dabei ist die schöne Marmorierung entstanden.

Schokofüllung mit weichem Kern

Ich bin absolut kein „Death-by-Chocolate“-Typ. Das wissen alle, die meinem Blog schon länger folgen. Aber Birnen harmonieren wunderbar mit Schokolade. Und wenn schon Schokolade, dann nur ganz dunkle, also ab 70% Kakaoanteil.

Das Schokomousse habe ich mit Kardamom gewürzt. Eine traumhafte Geschmackskombi! Wer dieses Aroma noch toppen will, kann zusätzlich eine leichte Rosennote einbringen. In Form von einem Spritzer Rosenwasser oder kandierten Rosenblüten.

Birnen-Schoko-Tartelettes warm genießen

Am besten schmecken die Birnen-Schoko-Tartelettes frisch aus dem Ofen beziehungsweise handwarm. Wenn der flüssige Schokoladekern am Gaumen schmilzt, liegt das Glück zum Greifen nah. Rundum nur zufriedene Gesichter am Familientisch.

Ich wünsche euch noch einen schönen Herbstsonntag. Eure sugar&rose

Besoffener Mostschober

Minikapuziner, Mostgugln oder Bröslküchlein. Namen für diese typisch österreichische Süßspeise gibt es viele: Besoffener Kapuziner, B’soffene Liesl, Durstige Nonne oder Bröselpudding. Ich will gar nicht wissen, woher diese Bezeichnungen alle stammen. Bei meiner Mühlviertler Oma hieß der mit Gewürzmost getränkte Kuchen Mostschober oder Bröslschober, weil der Kuchen (= ugs. Schober) mit Semmelbrösel (Paniermehl) zubereitet und mit gewürztem Birnenmost übergossen wurde. Meist stark gezuckert, weil Birnenmost im Vergleich zu Apfelmost eher herb ist.

Rezept Bessoffene Minikapuziner hier downloaden.


Sobald im Herbst der erste Most gepresst wurde, gab es bei Oma eine süße Mostsuppe und später, wenn der Most vergoren war, einen Besoffenen Kapuziner. In Kranzkuchenform gebacken und in einer Steingut-Schüssel platziert, hat sie ihn am Samstag Abend zubereitet, damit er Sonntag mittags abgekühlt und gut vollgesogen war.
Warum wir Kinder immer nur ein ganz kleines Stück bekamen, war mir damals nicht klar. Heute weiß ich nur zu gut, warum uns dieser saftige Kuchen vorenthalten wurde. Hicks! 😉

Letzte Woche haben wir in der Südsteiermark einen wunderschönen Herbsttag verbracht. Hoch oben in Kitzeck konnten wir einen frischen Schilchersturm genießen. Köstlich und sehr süß. Aber schon das erste Viertel hatte es in sich, ganz zu schweigen vom zweiten …
Beim Geruch der frischen Weintrestern und des Mosts erinnerte ich mich an dieses einfache und köstliche Herbstrezept. Und es stellte sich wieder mal die Frage: mit Most oder mit Wein?
Meine Schwiegermutter aus dem Weinviertel verwendete nämlich statt Most Glühwein zum Tränken, also Grünen Veltliner mit Zimtstangen, Gewürznelken und Zucker. Und so diskutierten wir auf  der Heimfahrt, wie der Kapuziner besser schmeckt: mit Most oder mit Wein?
Am Spittelberg entdeckte ich dann zufällig einen Speckbirnenmost vom Grossreither Hof aus Kaumberg/NÖ. Damit war das Problem gelöst. Eine gute Entscheidung!

Anstelle eines großen Gugelhupfs habe ich kleine Gugl gebacken. Erstens geht das Backen schneller und zweites sind sie besser portionierbar.
Und eine weitere Entscheidung stand an: lauwarm und mit einer Portion geschlagenem Obers oder kalt und pur? Für mich auf jeden Fall letzteres. Aber das muss jede/jeder für sich entscheiden!